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Zärtliches Spiel mit dem Feuer

Zärtliches Spiel mit dem Feuer

Titel: Zärtliches Spiel mit dem Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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sie und Stokes Charlie verfolgten, die nur einen Blick auf den Küchenboden geworfen hatte und dann dem wütenden Koch nacheilte. Schließlich holte sie ihn im Salon ein, wo er die jungen Hunde um das Sofa scheuchte und dabei seinen Fleischklopfer schwang.
    „Koch!" herrschte Radcliffe ihn an, der hinter Charles herangekommen war.
    Der Mann blieb sofort stehen, doch als er seinem Arbeitgeber gegenüberstand, war seine Miene noch ebenso wütend wie zuvor. „Die Viecher haben mein Frühstück verdorben! Sie sind ein Ärgernis. So etwas lasse ich mir nicht bieten." Er richtete sich zu seiner vollen Größe auf. „Entweder die Viecher kommen weg, oder ich kündige!"
    „Oh!" rief Beth und blickte Radcliffe flehentlich an, während Charlie die Hündchen in sicherer Entfernung zusammentrieb und sich dann ebenfalls flehend an Radcliffe wandte.
    Dieser sah von Charlie zum Koch. „Ein Ultimatum? Dann wirst du wohl gehen müssen, Küchenmeister", erklärte er sehr energisch.
    Dem Mann blieb die Luft weg. „Mylord, ich habe Ihnen doch seit Jahren treu gedient!"
    „Du hast mir seit Jahren höchst miserabel gedient", stellte Radcliffe gelassen richtig. „Du bist der schlechteste Koch, den ich jemals hatte. Ich habe dich nur deshalb so lange ertragen, weil mir die Zeit fehlte, mich um einen Ersatz zu bemühen. Wie dem auch sei, deine Gerichte schmecken nach nichts, sind grundsätzlich lauwarm, und meinen Gästen kann ich sie nicht vorsetzen. Mir ist klar geworden, dass du deine Aufgabe nicht erfüllen kannst. Lebe wohl."
    Der Mann druckste ein wenig herum, machte dann kehrt und stürmte den Korridor entlang.
    Charlie hatte den ganzen Vorgang verblüfft beobachtet und bekam schon Gewissensbisse, doch da sah sie Stokes' Augen befriedigt aufblitzen, während er dem Koch hinterherschaute. Charlie entspannte sich ein wenig. Der Mann war ja auch wirklich ein miserabler Koch, und er hatte das Hauspersonal unablässig gequält. Dass er jetzt gehen musste, war also nur gut.
    Bessie breitete ihren Rock aus, um die Welpen hineinzuheben. Rasch half Charlie ihr dabei.
    „Das tut mir ja so Leid, Mylord", versicherte die kleine Zofe leise, nahm die beiden Hündchen entgegen, die Charlie eingefangen hatte, und tat sie zu den anderen drei in ihren Rock. „Es ist alles meine Schuld."
    „Nein, das ist es nicht", widersprach Charlie heftig.
    „Charles hat völlig Recht", erklärte Beth, hob das letzte Hundejunge auf und trug es heran. „Mir scheint, der Koch war ein durch und durch böser Mensch. Außerdem würde er das Frühstück nicht ruiniert haben, hätte er nicht nach einem dieser niedlichen Kerlchen treten wollen. Jetzt hat er nur bekommen, was er verdiente. Seine Gerichte schmeckten tatsächlich nach nichts. Radcliffe wird zweifellos einen besseren Koch finden."
    Als sie die Eingangstür ins Schloss fallen hörte, trat Charlie ans Fenster und sah gerade noch jemanden in die Kutsche steigen. Bessie war unterdessen hinausgegangen und hatte die Welpen mitgenommen.
    „War das eben Radcliffe, der gerade weggefahren ist?" wollte Beth wissen.
    „Ja", antwortete Charlie nachdenklich und ging zur Tür.
    „Was hast du vor?"
    Charlie blieb stehen und vergewisserte sich, ob auch kein Lauscher in der Nähe war. „Jetzt scheint der richtige Zeitpunkt für das Unternehmen zu sein, über das wir gesprochen haben."
    „Mr. Silverpot?" flüsterte Beth und umfasste ängstlich Charlies Hand. „Möchtest du, dass ich mitkomme?"
    Charlie zögerte, schüttelte dann jedoch den Kopf. „Du siehst noch sehr erschöpft aus. Am besten gehst du wieder ins Bett und schläfst noch ein bisschen. Ich bleibe nicht lange fort."

11.KAPITEL
    Von ihrem Fenster aus beobachtete Charlie, wie Radcliffe Beth in die Kutsche half. Sie wartete noch, bis er ebenfalls eingestiegen war, ließ dann den Fenstervorhang wieder zurückfallen und nahm den Geldbeutel auf, den Mr. Silverpot ihr am Nachmittag für ein paar Schmuckstücke ihrer Mutter gegeben hatte. Diese Transaktion war reibungslos vonstatten gegangen. Sie hatte sich eine Droschke gemietet, die sie zu dem Juweliergeschäft brachte, war dort herzlich als „Charles“ begrüßt worden und hatte für die Schmuckstücke sogar mehr Geld als erwartet erhalten.
    Sie hatte dem Mann gedankt, war sofort zum Stadthaus zurückgefahren und hatte dort Beth mit Tomas Mowbray im Salon vorgefunden. Radcliffe war gleich nach ihr eingetroffen und hatte sie alle zum Lunch eingeladen.
    Nach dem Essen waren sie noch durch den Park

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