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Zärtliches Spiel mit dem Feuer

Zärtliches Spiel mit dem Feuer

Titel: Zärtliches Spiel mit dem Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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presste die Lippen zusammen. „Ich werde es Beth geben."
    „Nein, das werde ich tun." Er streckte die Hand so weit aus, dass er damit fast an Charlies Brust stieß.
    Charlie sah ihn vorwurfsvoll an, ließ jedoch das Münzsäckchen in seine offene Hand fallen. „Da. Können wir jetzt gehen?"
    „Noch nicht", erklärte er ruhig und hielt sie fest, als sie auf dem
    Absatz kehrtmachen und aus der Gasse laufen wollte. Er langte in den Beutel, holte ein paar Münzen heraus und übergab sie Charles. Danach steckte er das Säckchen in seine Tasche.
    „Wofür sind die?" wollte sie wissen.
    „Die magst du verspielen. Da du ja unbedingt dort hineingehen willst, werde ich dich begleiten. Allerdings ist das dein ganzes Spielgeld", fügte er streng hinzu, als sie ihn erstaunt ansah. „Wenn du das verloren hast, bekommst du nichts mehr. Ich hoffe, das wird dich lehren, wie töricht das Glücksspiel ist, und du verschleuderst deine Erbschaft nicht mehr auf diese Weise." Damit wandte er sich dem Ausgang der Gasse zu.
    Charlie blickte ihm verblüfft nach und lief ihm dann schnell hinterher.
    „Sie wollen mich zu einer Spielhalle bringen?"
    „Ja, wenngleich wider besseres Wissen."
    Charlie seufzte. Sie hatte den Erpresser nicht auszahlen können und musste sich darüber noch immer den Kopf zerbrechen. Noch schlimmer war jedoch, dass Radcliffe das Lösegeld konfisziert hatte und sie jetzt irgendwie neues beschaffen musste. Auf Mr. Silverpots Verschwiegenheit durfte sie sich offensichtlich nicht verlassen. Das bedeutete, sie musste sich einen anderen Juwelier suchen, was ein Risiko darstellte, weil dieser sie ausrauben mochte.
    Abgesehen davon war sie seit dem Eingang des Erpresserbriefs und erst recht heute Abend bei Beginn ihrer Eskapade furchtbar ängstlich gewesen, und ihr stand der Sinn ganz und gar nicht nach einer Spielhalle. Wenn sie allerdings Radcliffe nicht misstrauisch machen wollte, musste sie ihm den Gefallen tun und sich von ihm begleiten lassen.
    Unvermittelt blieb Radcliffe stehen, und Charlie merkte, dass sie sich jetzt vor dem Eingang zur Spielhalle befanden. Ein großer, kahler Muskelprotz versperrte ihnen den Weg. Er hatte die Arme verschränkt und schüttelte ablehnend den Kopf. Vor ihm stand eine ärmlich, wenn auch sauber gekleidete Frau, die einen kleinen Jungen an der einen und ein kleines Mädchen an der anderen Hand hielt.
    „Hier kommen Sie nicht rein!" erklärte er.
    „Ich ..." Die Frau sprach nicht weiter, als sie sah, dass der Türsteher sie nicht mehr beachtete, sondern jetzt von Radcliffe zu Charles schaute.
    „Guten Abend, die Herren." Er öffnete die Tür, schob die Frau und deren Kinder nicht unsanft beiseite, um den beiden „Herren" den Weg freizumachen. „Treten Sie ein, und viel Glück Ihnen."
    Radcliffe nickte und trat ein. Charlie, die es bestürzend fand, dass die Frau ihre Kinder zu einem solchen Ort mitnehmen wollte, folgte ihm langsamer, weil sie das tränenfeuchte Gesicht der Mutter sowie den hungrigen Ausdruck der Kinder sah, die doch zu dieser Zeit daheim im Bett liegen und nicht Eintritt heischend vor einer Spielhalle stehen sollten.
    Spielsucht ist in der Tat eine schlimme Krankheit, die ich nicht bekommen möchte, dachte sie, während der Portier die Tür hinter ihnen schloss.
    Mit einem Mal völlig niedergeschlagen, schaute sie sich in dem Saal um, in dem sie sich jetzt befanden. Er war strahlend erhellt. Überall standen Kerzen und Petroleumlampen, deren Rauch sich mit dem Qualm der Zigarren und Tabakspfeifen vermischte, die mindestens die Hälfte der Spieler zwischen den Zähnen klemmen hatten. Eine dicke Wolke aus Rauch und Qualm schwebte unter der Decke.
    „Weshalb ist es so hell hier drinnen?" wollte Charlie wissen und blickte über die Spieler und die grell bekleideten Frauen in diesem Saal.
    „Um die Möglichkeit von Betrügereien zu begrenzen."
    „Oh." Sie wedelte sich mit der Hand Luft zu. Hier drinnen war es mindestens zwanzig Grad wärmer als draußen. Angesichts des Rauchs, der Kerzenflammen und der Hitze wurde ihr klar, weshalb derartige Etablissements auch „Spielhöllen" genannt wurden.
    „Komm." Radcliffe ging weiter in den Saal hinein, und Charlie folgte ihm, obgleich sie sich am liebsten umgedreht hätte und wieder hinausgegangen wäre. An ihrem eigenen Onkel und an der kleinen Szene eben an der Tür hatte sie genug gesehen, um alle Neugier auf das Glücksspiel zu stillen, die sie womöglich gehabt hatte.
    Die Spieler hier schienen sich aus zwei

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