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Zärtliches Spiel mit dem Feuer

Zärtliches Spiel mit dem Feuer

Titel: Zärtliches Spiel mit dem Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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unübersehbar. Charlie hatte ihr Geld mehr als verdoppelt, und deshalb durfte sie nicht gleich aufstehen und gehen.
    „Weiter!" sagte Radcliffe ungehalten, sobald der letzte Spieler gesetzt hatte. Charlie würfelte aufs Neue.
    „Fünf." Das bedeutete, sie durfte noch einmal werfen, und das tat sie auch.
    „Wieder eine Fünf!" Radcliffes Missmut stieg ganz offensicht- lieh. Sie wusste, er hatte sie hierher gebracht, um ihr eine Lektion zu erteilen. Gewinnen gehörte wohl nicht zu diesem Unterricht. Sie merkte, wie er neben ihr die Schultern sinken ließ und sich dann wieder aufrichtete, als sie die Würfel aufnahm und erneut warf ... und immer wieder. Ihr Stapel Münzen wuchs in einem beunruhigenden Tempo. Der Arm tat ihr schon weh von den ewig gleichen Bewegungen, und ihre Aufmerksamkeit wurde wieder auf die übrigen Spieler gelenkt.
    Die gleichgültige Miene des jungen Kerls schwand allmählich. Seine Augen glitzerten erregt, und die Züge um seinen Mund wurden hart. Der dicke Glückspilz raffte seine Münzen mit beiden Händen zusammen und verteilte einen guten Teil davon in den Dekolletes seiner Gefährtinnen.
    Und der Große, Dünne und Verzweifelte begann zu schwitzen, als seine Münzen immer weniger wurden. Er hatte ursprünglich auf Charlie gesetzt, was seinen Münzstapel vergrößerte, doch die letzten Male nicht mehr. Anscheinend wollte er mit der Wahrscheinlichkeit gehen. Leider schien Charlie jedoch immun gegen Wahrscheinlichkeiten zu sein.
    „Charles!"
    Sie blickte zu Radcliffe, der ihr die Würfel hinhielt. Während sie über die anderen Spieler nachgedacht hatte, schlössen diese ihre Wetten ab und warteten nun ungeduldig auf ihren neuen Wurf.
    Radcliffe warf ihr einen vorwurfsvollen Blick zu, als die Würfel durch die Luft flogen und dann auf dem Tisch liegen blieben ... und wieder hob Charlie Gewinnerwürfel auf!
    „Einen Moment mal." Radcliffe hielt ihren Arm fest, damit sie nicht gleich wieder werfen konnte. „Was machst du denn?" Er deutete auf ihren Einsatz. „Du solltest einen Teil davon zurückbehalten! Immerhin hast du bereits ein erkleckliches Sümmchen eingestrichen."
    Charlie zuckte die Schultern. „Spielen Sie nur auf Ihre Weise. Ich spiele auf meine."
    Radcliffe verbiss sich jeden weiteren Kommentar, beobachtete das Spiel und schüttelte bestürzt den Kopf, während Charlies Gewinn größer und größer wurde.
    „Verblüffend", meinte er und stieß sie an. „Du hast schon wieder gewonnen! Soll ich vielleicht die Hälfte des Geldes nehmen und ..."
    „Lassen Sie es hier", sagte Charlie geistesabwesend und sah, wie der Große, Dünne und Verzweifelte wieder einmal gegen sie setzte. Er besaß fast keine Münzen mehr. Weshalb hörte er dann nicht einfach mit dem Spielen auf?
    „Was?" fragte Radcliffe.
    Sie drehte sich zu ihm um. „Ich sagte, lassen Sie es hier."
    „Du wirst noch alles verlieren!"
    „Es waren ja nur ein paar Münzen."
    „Ja, am Anfang. Doch jetzt ist es fast so viel Geld, wie du ursprünglich mitgebracht hattest."
    „Gewiss, doch nur ein paar Münzen davon gehören mir wirklich."
    Radcliffe stöhnte. Sie wusste ganz genau, dass er gewollt hatte, sie würde verlieren und etwas daraus lernen. Dennoch wäre es ihm jetzt nicht recht, wenn sie einen so großen Betrag verlieren würde.
    Das Spiel ging weiter. Charlie merkte, wie sich Radcliffe anspannte, als sie zum ungezählten Mal gewann. Inzwischen hatte sie bereits ein kleines Vermögen eingenommen und weckte schon die Aufmerksamkeit der Spieler an den anderen Tischen.
    „Das Geld wieder einsetzen?" fragte Radcliffe und schaute auf, als sie nicht antwortete. Sie hatte gar nicht zugehört. „Charles?"
    Als Antwort warf sie die Würfel aufs Neue und schaute dabei den Großen, Dünnen und Verzweifelten an. In sich zusammenge- stinken saß er da, und das sagte ihr, dass sie wieder gewonnen hatte. Und er hatte wieder verloren. Jetzt hört er doch sicherlich auf, dachte sie und versuchte ihn mit ihrem Geist dazu zu zwingen. Offenbar jedoch war er schon jenseits aller Vernunft. Er legte eine seiner letzten beiden Münzen auf den Tisch und wartete mit geballten Fäusten, blassem Gesicht und schweißtriefender Stirn, während die anderen Spieler ihre Einsätze machten.
    „Charles!"
    „Ja?" Charlie drehte sich um.
    „Lass endlich die verdammten Würfel rollen!"
    Verblüfft blickte sie Radcliffe an. Etwas hatte sich verändert. Er wirkte nicht mehr starr und missbilligend. In seinen Augen glitzerte die Erregung. Mit

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