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Zärtliches Spiel mit dem Feuer

Zärtliches Spiel mit dem Feuer

Titel: Zärtliches Spiel mit dem Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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paar Schritte rückwärts stolperte, ehe sie ihr Gleichgewicht wieder fand und resigniert dem anderen Mann gegenübertrat. Natürlich hatte sich Radcliffe wieder einmal einen höchst unpassenden Zeitpunkt für seinen Auftritt ausgesucht.
    Charlie beobachtete Radcliffe dabei, wie er zunehmend irritiert hin und her ging.
    Nachdem er auf dem Terrassenbalkon kurz ihren Namen gerufen hatte, war ein Augenblick des Schweigens eingetreten, in dem sie sich nur gegenseitig anstarrten, bis Radcliffe schließlich gemeint hatte, es sei jetzt an der Zeit zu gehen.
    Charlie schämte sich, abermals in den Armen eines Mannes ertappt worden zu sein, deshalb hatte sie sich schweigend in den Ballsaal zurückgezogen. Sofort war er ihr gefolgt, hatte sie energisch am Arm gefasst und sie aus dem Haus und in seine Kutsche gedrängt. Danach war während der ganzen Heimfahrt kein einziges Wort gefallen.
    Langsam hatte die Verachtung, die ihr entgegenschlug, Charlies Verlegenheit und ihr schlechtes Gewissen in Verärgerung verwandelt. Und dieser Ärger wuchs noch, als Radcliffe sie wortlos in sein Stadthaus und dort gleich in die Bibliothek führte. Seitdem er die Tür der Bibliothek zugeworfen hatte, ließ er Charlie vor seinem Schreibtisch stehen und ging mit mürrischer Miene gereizt vor ihr auf und ab.
    Das tat er nun schon eine ganze Weile, und Charlie verlor langsam die Geduld. Schließlich war er an allem mitschuldig. Hätte er sie nicht geküsst, würde sie nie erkannt haben, welch wichtiger Bestandteil einer Ehe das Küssen war. Sie hätte nie ... Ihr Gedankengang riss ab, als Radcliffe unvermittelt stehen blieb und zu ihr herumwirbelte.
    „Ich weiß wirklich nicht, was in dich gefahren ist. Heute Abend habe ich dich zwei Mal dabei ertappt, wie du fremde Männer auf der Terrasse küsstest."
    „Und einmal haben Sie selbst mich geküsst!" gab sie zurück und errötete trotz ihres Zorns.
    „Das stimmt. Dachtest du, das hieße, dass du nun umherlaufen und alle anderen Männer ebenfalls küssen könntest?"
    „Das ja wohl kaum!" Charlie kämpfte gegen ihr schlechtes Gewissen an. „Ich habe nicht einmal Tomas Mowbray geküsst, vielmehr küsste er mich. Das kam für mich völlig unerwartet, und falls es Sie glücklich macht - es hat mir nicht das geringste Vergnügen bereitet."
    Radcliffe wurde aufmerksam, und sein Blick verfinsterte sich noch mehr. „Und Norwich?"
    Das muss er ja fragen! dachte sie. „Ihn bat ich, mich zu küssen", gestand sie.
    Radcliffe schien enttäuscht. „Weshalb?"
    Sie überlegte, ob sie lügen sollte, doch er wirkte so elend ... „Weil mich Tomas' Küsse kalt ließen."
    Das schien Radcliffe nicht ganz zu verstehen. „Toms Küsse?" fragte er.
    „Ja. Dass Tom etwas vom Küssen versteht, habe ich wohl gemerkt, allerdings berührten mich seine Küsse in keiner Weise."
    Radcliffe schüttelte den Kopf. „Du batest Norwich, dich zu küssen, weil dich Toms Küsse kalt ließen?"
    Charlie nickte ernst.
    „Und gefielen dir Norwichs Küsse?" wollte er dann wissen.
    Charlie zögerte. „Sie waren recht nett."
    „Nett?"
    „Ja. Sie waren nicht unangenehm, doch ich bekam dabei keine weichen Knie, und ich hatte auch keine Schmetterlinge im Bauch", gab sie zu, und zu ihrer Verblüffung stand plötzlich Radcliffe vor ihr - gefährlich nah!
    „Und bei wessen Küssen hattest du dann dieses Gefühl?" fragte er rau.
    Charlie schluckte. In seiner so unmittelbaren Nähe wurde ihr Atem ganz flach, und das Blut rauschte ihr in den Ohren.
    „Nun?" Er hob seine Hand zu der pochenden Pulsader in ihrer Halsgrube. Das Pochen wurde daraufhin noch heftiger. „Berührten dich meine Küsse in dieser Weise?"
    Wieder musste Charlie schlucken, um nicht laut aufzustöhnen, als er mit dem Finger die Linie des Halsausschnitts über ihren Brüsten nachzeichnete. Die andere Hand ließ er zu ihrem Nacken gleiten und umfasste ihn, sodass sein Daumen jetzt zärtlich streichelnd an ihrem Ohr lag.
    Charlie schloss die Augen und drückte das Gesicht wie ein schmusendes Kätzchen in seine Handfläche.
    „Tun sie es?" flüsterte Radcliffe und senkte den Kopf, bis seine Lippen nur noch ein paar Fingerbreit von ihren entfernt waren und sein warmer Atem über ihren Mund strich.
    „Ja", stöhnte sie ergeben, während der Finger an ihrem Halsausschnitt sanft über ihre Brust glitt und durch ihr Gewand hindurch die hart aufgerichtete Knospe berührte.
    „Radcliffe?"
    Bei seinem so flehentlich gehauchten Namen stockte ihm beinahe der Atem, und endlich

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