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Zärtliches Spiel mit dem Feuer

Zärtliches Spiel mit dem Feuer

Titel: Zärtliches Spiel mit dem Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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aufgefangen hatte und sie nun in den Armen hielt. Die beiden Verliebten küssten sich kurz, schauten noch einmal hoch, winkten und eilten dann durch die Dunkelheit zu der wartenden Kutsche.
    Charlie schaute dem Gefährt nach, bis es außer Sicht war, und schloss dann das Fenster.
    „Drei Tage ...", seufzte sie.

14. KAPITEL
    Charlie hätte sich nie gedacht, dass die Zeit so langsam vergehen konnte. Die letzten drei Tage kamen ihr eher wie eine ganze Woche vor. Seit Beth’ Abreise hatte sie Abend für Abend Charles gespielt. Sie hatte sich ihre Perücke aufgesetzt, war ins Bett gesprungen und hatte das Leinenzeug hochgezogen, um ihr Gewand zu verdecken, wenn Bessie das Abendessen brachte. Als Elizabeth verkleidet, hatte sie sich das Frühstück sowie den Nachmittagstee selbst heraufgeholt, was Bessie ungemein erleichterte. Das Mädchen war vollauf beschäftigt mit den Welpen. Sie führte sie spazieren und sorgte sich darüber, dass die kleinen Hunde anscheinend nicht mehr recht fressen mochten. Den Grund für diese scheinbare Appetitlosigkeit kannte Bessie selbstverständlich nicht, weil sie nicht wusste, dass die Welpen alles auffraßen, was eigentlich für Charles gedacht war.
    Charlie trat an das Fenster des Salons und spähte hinaus. Noch immer war nichts von Radcliffes Wagen zu sehen. Schon vor vier Stunden hätten sie eigentlich zu dem Ball der Sommervilles fahren sollen, doch Radcliffe war noch gar nicht heimgekommen, um sie abzuholen. Anfangs war sie nur gereizt gewesen, dann wurde sie zornig, und inzwischen machte sie sich die allergrößten Sorgen, ihm mochte möglicherweise etwas zugestoßen sein.
    Das Geräusch der sich schließenden Vordertür schreckte sie auf. Sie warf wieder einen Blick aus dem Fenster und stellte fest, dass Radcliffes Kutsche zurückgekommen war. Sofort eilte Charlie in die Eingangshalle und sah gerade noch, wie Stokes mit den Handschuhen, dem Umhang und dem Hut seines Herrn verschwand.
    „Sie sind wieder daheim.“
    Radcliffe, der gerade in die Bibliothek gehen wollte, blieb über rascht stehen, änderte dann die Richtung und ging auf den Raum zu, den Charlie gerade verlassen hatte. „Oh, guten Abend, Elizabeth."
    „Wie war's heute?" erkundigte sie sich überaus freundlich, folgte ihm in den Salon und beobachtete, wie er sich aus der Karaffe einschenkte, die auf dem Tisch stand.
    „Sehr gut. Meine Investition - die, an der ich dich und Charles beteiligte - hat sich ausgezahlt. Wir konnten unser Geld verdreifachen", erzählte er zufrieden und trank einen Schluck. „Damit war ich auch bis jetzt beschäftigt."
    Charlies Anspannung ließ nach, und ihr Zorn verflog. Radcliffe war also geschäftlich unterwegs gewesen, und deshalb war er auch nicht heimgekommen, um sie zum Ball der Sommervilles zu begleiten. Dafür konnte sie ihm kaum böse sein. Letzten Endes durfte sie nicht erwarten, dass ein Mann sein eigenes Leben oder seine geschäftlichen Belange hintanstellte, um ihr etwa bei ihrer Suche nach einem künftigen Ehemann zu helfen.
    Doch dann fügte er hinzu: „Mit einigen der anderen Anleger bin ich danach noch ausgegangen, um den Erfolg zu feiern."
    Radcliffe hatte sich das Glas gerade erneut an die Lippen gehoben, als ihm das Wurfgeschoss entgegengeflogen kam. Er sah es aus dem Augenwinkel und duckte sich rasch, wobei er den Portwein über den ganzen Boden verspritzte. Das Geschoss krachte hinter ihm an die Wand und plumpste zu Boden. Er schaute es einen Moment verblüfft an, drehte sich dann herum und sah gerade noch Elizabeths Röcke zur Tür hinaus verschwinden.
    „Was, zum Teufel ... ?"
    Er stellte sein Glas ab und lief ihr nach. Charlie war schon halb die Treppe hinaufgestiegen, als er in die Halle trat.
    „Was sollte das, verdammt?" brüllte er und stieg ebenfalls die Treppe hinauf.
    Da sie nichts zur Hand hatte, das sie nach ihm hätte werfen können, würdigte Charlie ihn keiner Antwort, sondern beschleunigte ihren Schritt. Leider trug sie ein Korsett, zu dem sie gezwungen war, weil es die Mode so verlangte, und dieses Kleidungsstück hinderte sie an so natürlichen Dingen wie das Atmen. Schnelles Laufen, ohne Luft zu holen, ging schon gar nicht, und deshalb holte Radcliffe sie auf dem Treppenabsatz auch ein.
    „Ich will eine Antwort haben!" Er fasste sie am Arm und drehte sie zu sich herum. „Was sollte das?"
    Charlie presste sich die Hand auf die Brust, bemühte sich, wieder zu Atem zu kommen, und schaute ihn perplex an. „Was meinen Sie, Mylord?"
    „Im Salon

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