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Zärtliches Spiel mit dem Feuer

Zärtliches Spiel mit dem Feuer

Titel: Zärtliches Spiel mit dem Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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hast du etwas nach mir geworfen!"
    „So? Dann muss ich wohl entsetzlich böse gewesen sein."
    „Scheint so, doch weswegen?"
    „Ach Mylord, ich glaube, das habe ich ganz vergessen." Damit machte sie kehrt und ging den Flur entlang zu „Elizabeths" Zimmer.
    „Oh verdammt", stöhnte Radcliffe leise, schloss kurz die Augen, und als er sie wieder öffnete, hatte sie gerade die Tür erreicht.
    „Elizabeth, es tut mir Leid. Ich hatte nur ein, zwei Gläser trinken und dann heimkommen wollen, doch ich ..."
    Sie fuhr zu ihm herum. „Es tut Ihnen überhaupt nicht Leid, Mylord", entgegnete sie kalt. „Also tun Sie auch nicht so."
    „Es tut mir tatsächlich Leid!"
    „Ach ja? Vergeben Sie mir bitte, dass ich das im Lichte Ihres kürzlichen Verhaltens kaum zu glauben vermag."
    Radcliffe eilte weiter, während sie die Tür zu ihrem Zimmer öffnete. „Was soll das heißen: mein .kürzliches Verhalten'?" Hinter ihr stürzte er in das Zimmer, denn sonst hätte sie ihm womöglich die Tür vor der Nase zugeschlagen.
    Charlie bedachte ihn mit einem kurzen Blick, schüttelte den Kopf, trat an das Fenster und schaute hinaus. Als sie sich wieder umdrehte, war ihre Miene sehr ernst.
    „Radcliffe, Sie wissen ganz genau, dass ich einen Ehemann finden muss. Das ist keine Frage des Wollens, sondern des Müssens. Wenn ich nicht verheiratet bin, bevor mein Onkel und Carland mich finden, wird man mich zwingen, Carland zu ehelichen. Und falls das geschieht, garantiere ich Ihnen, dass ich innerhalb einer Woche tot sein werde."
    „Das werde ich nicht zulassen!"
    „Sie werden es nicht zulassen? Sie stellen dieses Ergebnis ja praktisch sicher!" rief sie.
    „Mach dich nicht lächerlich."
    „Lächerlich? Mylord, vorgestern Abend brachten Sie mich auf den Ball der Halthams."
    „Na bitte! Siehst du? Ich versuche doch wirklich, dir bei der Suche zu helfen."
    „Die Halthams sind mindestens achtzig Jahre alt."
    „Das heißt ja nicht, dass ..."
    „Bei diesem Ball gab es genau drei Männer unter sechzig, und immer wenn einer von denen mich auch nur anschaute, starrten Sie ihn so wütend an, dass er sich sofort abwandte."
    „Nun, wenn sie sich von einem etwas finsteren Blick einschüchtern lassen, dann sind es überhaupt keine richtigen Männer."
    „Mylord, neben Carland wirkt selbst Mr. Haltham wie ein Prinz."
    Radcliffe errötete leicht und schüttelte den Kopf. „Na schön, vorgestern Abend war ein Fehlschlag, und daran war ich natürlich schuld."
    „Gestern Abend brachten Sie mich auf den Ball der Whitmans."
    „Alice Whitman ist keinen Tag älter als neunzehn!"
    „Doch Lord Whitman ist mindestens neunzig. Außerdem ist er stocktaub und blind wie ein Maulwurf, was er als Entschuldigung dafür benutzt, dass er jeder Frau buchstäblich ins Mieder kriecht, während er vorgibt, ihr zuzuhören. Gestern Abend erfuhr ich, dass das der Grund sei, weshalb niemand mit einem Namen an seinen Bällen teilnimmt, und deshalb war auch kein einziger freier Mann anwesend - auch keine freie Frau, was das betrifft. Außer mir natürlich", fügte sie hinzu.
    „Soll ich da etwa glauben, dass es heute Abend kein neuer Versuch war, meine Bemühungen, mich vor Unheil zu bewahren, zu vereiteln?" fuhr sie fort. „Na schön. Ihnen ist also der heutige Ball bei den Sommervilles entfallen. Offenbar bin ich Ihnen ebenfalls entfallen!"
    Radcliffe stand beschämt vor ihr. So hatte er es bis jetzt noch gar nicht betrachtet, doch sie war völlig im Recht. Er hatte tatsächlich ihre Bemühungen, einen Ehemann zu finden, vereitelt. Und er hätte dafür auch nicht einmal eine Erklärung gewusst. Er wusste nur, dass die letzten drei Tage die reine Hölle gewesen waren.
    Während er sich um Abstand und ordentliches Benehmen bemüht hatte, war das ganze Londoner Jungvolk um sie herumscharwenzelt. Oh, es war ihm keineswegs entgangen, wie man sie anschaute, und das hatte er verdammt ärgerlich gefunden. Immer wenn er einen strahlenden Blick auf sie gerichtet sah, war er fuchsteufelswild geworden.
    Sie war einfach zu gut für diese Kerle. Zu gut für sie alle. Wenn er sich nur vorstellte, dass einer von denen das Recht hätte, sie in sein Bett zu nehmen, ihren Körper zu berühren, ihre süßen Küsse zu kosten, die er selbst so gut kannte ... allein diese Vorstellung versetzte ihn schon in Wut. Das kam überhaupt nicht infrage. Nie! Nur über seine Leiche! Eher würde er sie selbst heiraten.
    Radcliffe erschrak über seine Gedanken. Sie heiraten? Sein
    Blick glitt über die

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