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Zärtliches Spiel mit dem Feuer

Zärtliches Spiel mit dem Feuer

Titel: Zärtliches Spiel mit dem Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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Rollen übernehmen!" Beth verstand endlich, und als Charlie die Reisetasche zuklappte, folgte sie ihrer Schwester aus dem Umkleideraum hinaus.
    „Nur für ein paar Tage. Sorge dafür, dass Tom dich rasch zurückbringt."
    Beth biss sich auf die Lippe. „Er meinte, es würde einen ganzen Tag, eine Nacht und einen weiteren halben Tag dauern, um Gretna Green zu erreichen, falls man ohne jede Pause reiste", gestand sie widerstrebend ein.
    „Anderthalb Tage hin und anderthalb zurück." Charlie schüttelte den Kopf. „Ihr werdet irgendwo übernachten müssen, und das bedeutet, ihr werdet fast vier ..."
    „Nein. Wir werden ohne Unterbrechung reisen", unterbrach
    Beth hastig, weil sie befürchtete, ihre Schwester würde sich die Sache noch einmal anders überlegen. „Wir werden nur drei Tage unterwegs sein."
    „Beth, ihr könnt nicht drei Tage hintereinander reiten, ohne zwischendurch einmal zu schlafen. Und selbst falls ihr es könntet, Toms Pferd schafft das nicht."
    „Wir nehmen ja die Kutsche. Tom und der Kutscher könnet! sich auf dem Bock ablösen. Während der eine fährt, schläft der andere. Und wir können die Pferde regelmäßig wechseln", fügte sie hinzu, als Charlie etwas hoffnungsvoller dreinsah.
    „Und du meinst, Tomas würde dem allen zustimmen?"
    „Er liebt mich", antwortete Beth schlicht und einfach.
    Charlie lächelte gequält und nickte schließlich. „Also gut. Und nachdem du wieder hier bist, kannst du die ganze Zeit Charles spielen. Das gibt dir die Gelegenheit, so viel Zeit wie möglich mit deinem neuen Gemahl allein zu verbringen, bis ich ebenfalls einen gefunden habe - falls mir bis zu deiner Rückkehr noch keiner begegnet sein sollte", fügte sie seufzend hinzu und hielt Beth die Reisetasche hin.
    Beth nahm sie in eine Hand und umarmte ihre Schwester dann mit dem anderen Arm. „Ach Charlie, du bist einmalig! Großartig! Unglaublich!"
    „Ich liebe dich auch", flüsterte Charlie und drückte sie kurz an sich. Dann schob sie sie von sich, drehte sich um und öffnete das Fenster. „Und jetzt solltest du besser verschwinden."
    Beth' strahlendes Lächeln verlor etwas von seinem Glanz. „Aus dem Fenster?"
    „Möchtest du vielleicht lieber vor Radcliffes Augen zur Vordertür hinausspazieren? Falls er dich dabei erwischt, ist das Spiel endgültig aus."
    „Schon richtig, nur ..." Beth musste an die Sache mit dem Fenster im Gasthof denken, und das war ein schreckliches Erlebnis gewesen.
    Charlie überließ ihre Schwester deren Gedanken und blickte unterdessen aus dem Fenster. Sie befanden sich hier im ersten Stockwerk über dem Salon. Das Fenster ging auf die Straße hinaus, und direkt darunter befand sich ein großer Busch, der im Falle eines Falles Beth' Sturz abfedern würde. Ein Stück weiter sah sie Tomas angespannt neben der Mowbra-Kutsche auf und ab gehen.
    Sie steckte sich zwei Finger in den Mund und stieß einen Pfiff aus, den sie daheim während ihrer Arbeit mit den Pferden vom Stallmeister gelernt hatte. Der gellende Ton schreckte Tomas sofort auf, und sobald er sie im Fenster entdeckt hatte, lief er herbei und stellte sich neben das Buschwerk. Mittels Zeichensprache bedeutete Charlie ihm, dort zu bleiben und sich ruhig zu verhalten.
    Anschließend nahm sie Beth die Reisetasche ab und warf sie in den großen Busch unter dem Fenster. Sie wartete, bis Tom sie dort herausgefischt hatte, und drehte sich dann zu ihrer Schwester um.
    „Er wartet auf dich", sagte sie leise.
    „Tom?" Aus ihren Gedanken gerissen, beugte sich Beth aus dem Fenster und winkte ihrem künftigen Ehemann zu, bevor sie sich aufrichtete. „Das schaffe ich", behauptete sie jetzt, was allerdings nicht sehr überzeugend klang.
    Charlie lächelte und umarmte sie noch ein letztes Mal. „Wir sind schon ungewollten Vermählungen entronnen und mitten in der Nacht aus Gasthöfen geflohen, haben uns nach London durchgeschlagen und die feine Gesellschaft genarrt, so dass uns nun jedermann für Bruder und Schwester hält. Beth, ich glaube, wir schaffen alles, was wir uns vornehmen."
    Schmunzelnd trat Beth zurück. „Wir sind reichlich wagemutig, nicht wahr?"
    „Ja, wir haben's schon faustdick hinter den Ohren", stimmte Charlie fröhlich zu.
    Beth straffte die Schultern, drehte sich um und kletterte auf den Fenstersims. Noch einmal schaute sie zurück. „Drei Tage!"
    „Drei Tage", bestätigte Charlie und hielt dann die Luft an, als Beth hinuntersprang. Doch da sah sie zu ihrer Erleichterung, dass Tomas sie unten

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