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Zärtliches Spiel mit dem Feuer

Zärtliches Spiel mit dem Feuer

Titel: Zärtliches Spiel mit dem Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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mitgehen." Das hörte sich keineswegs so an, als täte es ihm Leid. „Wie würde das denn aussehen?"
    „Wie würde was aussehen?" fragte Beth argwöhnisch und warf einen Blick auf Charlie, die bei seinen Worten ebenfalls erschrocken war. Wusste Radcliffe es? Wusste er, dass sie beide Mädchen waren? Und falls ja, wie lange wusste er es schon?
    „Wie würde es aussehen, wenn du auf die Jagd gingest und deine Schwester hier allein mit mir und unbewacht zurückließest?"
    „Unbewacht?" Charlie entspannte sich. Er wusste es nicht. „Radcliffe, alle Welt hält Sie für unseren Vetter. Ich benötige daheim keine Bewachung."
    „Gegenwärtig mag uns jedermann für Verwandte halten, doch was geschieht, falls herauskommt, dass wir das gar nicht sind? Was dann? Man würde darüber reden, dass Charles irgendwann einmal diese Posse satt hatte, davonlief und dich hier unbewacht zurückließ. Außerdem macht es uns auch nicht über jeden Skandal erhaben, dass wir angeblich miteinander verwandt sind. Vetter und Kusinen heiraten schließlich sehr oft."
    „Ich ...", begann Beth verzweifelt.
    „Schon gut", flüsterte Charlie und schaute sie eindringlich an. „Komm. Du kannst mir alles über deine Nacht erzählen." Sie nahm ihre Zwillingsschwester beim Arm, drängte sie die Treppe hinauf, und Beth ließ sich von ihr in „Elizabeths" Zimmer führen. Dort befreite sie sich allerdings aus Charlies festen Griff und blickte diese trotzig an.
    „Ich habe Tom alles erzählt. Alles über uns."
    „Das überrascht mich nicht. Als er den Ball verließ, schien er sehr verärgert zu sein."
    Beth verzog das Gesicht. „Wütend war er! Und außerdem ziemlich verwirrt. Er meinte, dich zu küssen sei so, als küsste er Clarissa. Das konnte er sich nicht erklären, doch er war nicht sehr glücklich, dich, ich meine, mich in Radcliffes Armen zu finden. Nun ja, also diejenige, von der er dachte, das sei ich."
    Charlie nickte. „Also hast du ihm alles erzählt, und weiter?"
    Jetzt erstrahlte Beth wieder wie zuvor. „Und da bat er mich, ihn zu heiraten."
    „Das dachte ich mir schon", gab Charlie mit einem Lächeln zu und eilte zu Beth, um sie in die Arme zu schließen, denn sie freute sich aufrichtig für ihre Zwillingsschwester. „Herzlichen Glückwunsch!"
    „Ach Charlie!" Beth erwiderte die Umarmung glücklich. „Ich liebe ihn ja so sehr. Was soll ich nur tun?"
    „Tun?" Charlie trat ein wenig zurück und schaute ihre Schwester erstaunt an. „Nun, du sollst ihn selbstverständlich heiraten."
    „Tomas möchte aber auf der Stelle nach Gretna Green durchbrennen! Er wartet doch schon ungeduldig draußen vor dem Haus."
    „Dann solltest du dich beeilen und dich fertig machen, nicht wahr?" Charlie ließ Beth los und eilte ins Ankleidezimmer.
    „Wozu denn?" jammerte Beth. Sie folgte Charlie und sah, wie diese die Gewänder durchsuchte, welche die Schneiderin bis jetzt geliefert hatte. „Radcliffe wird mich nicht aus dem Haus lassen. Er fürchtet doch um Elizabeths guten Ruf!"
    „Und damit hat er völlig Recht", meinte Charlie geistesabwesend, während sie das lavendelfarbene Gewand in eine kleine Reisetasche packte. „Elizabeth sollte tatsächlich nicht allein hier bleiben. Abgesehen von unserem guten Ruf, gibt es da schließlich noch den Erpresser. Radcliffe lässt Elizabeth niemals des Nachts allein aus dem Haus, und Verbrecher scheinen sich ja wohl stets für die Nächte zu verabreden."
    Beth beobachtete, wie Charlie verschiedene Toilettenartikel einpackte, und nach und nach begann sie zu verstehen. „Also wird
    Elizabeth mit Tomas durchbrennen, und Charles bleibt hier", sagte sie langsam, und ihr strahlendes Glück leuchtete wieder auf.
    „Nein."
    Das Leuchten in Beth' Gesicht erlosch. „Nein?"
    „Nein, natürlich nicht. Wie, um alles in der Welt, sollte ich denn als Charles einen Ehemann für mich finden? Unmöglich. Lachhaft. Vollkommen aussichtslos."
    „Weshalb packst du denn dann?"
    Charlie schaute sie verblüfft an. „Nun, damit du durchbrennen kannst selbstverständlich."
    „Du sagtest doch eben ..."
    „Du, Beth!" fiel ihr Charlie ins Wort. „Du wirst durchbrennen. Inzwischen wird Charles einen fürchterlichen Katzenjammer haben und die meiste Zeit in seinem Zimmer verbringen. Auf diese Weise bleibt Elizabeths guter Ruf unbeschädigt, Charles ist greifbar für ein neues Treffen mit dem Erpresser, und ich kann fast die ganze Zeit Elizabeth sein und auf die Suche nach einem Heiratskandidaten gehen."
    „Du wirst also beide

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