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Zärtlichkeit des Lebens

Zärtlichkeit des Lebens

Titel: Zärtlichkeit des Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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sie in die Arme nahm. »Du denkst an eine Frau.«
    Byron fand den Reißverschluß an ihrem Hals und zog ihn auf.
    Ihre Haut war warm und weich. »Du hast recht«, murmelte er ihr ins Ohr.
    Sie lachte leise, als sie seine Lippen auf ihren Schultern spürte. »Aber,
caro,
die Frau in deinen Armen ist nicht identisch mit der Frau in deinem Kopf.« Er spannte sich an, aber sie neigte sich vor, bis sich ihre Blicke trafen. »Zehn Jahre, sagtest du,
querido.
Zwischen uns gibt es kaum noch Illusionen.«
    Carmen widerstand dem Drang, ihn nach dem Namen der Frau zu fragen; statt dessen führte sie seine Hände zu ihren Lippen.
    »Ich werde sie für eine kleine Weile aus deinen Gedanken vertreiben.«
    Ihr Körper war üppig und herrlich geformt. Byron umarmte sie. Er wußte, ihre Haut würde wie ihr Duft schmecken, moschusartig und geheimnisvoll. Für den Augenblick reichte ihm das.

9
    Als Sarah am Montagmorgen ins Büro kam, war sie ausgezeichnet gelaunt. Das Wochenende über hatte sie in ihrer Wohnung verbracht und den Entwurf im Detail verfeinert, um anschließend die Pläne für das Reed-Projekt maßstabgerecht zu zeichnen. Die Arbeit machte ihr große Freude. Schritt eins war von Anfang bis Ende perfekt gelaufen. Jetzt brannte sie darauf, den Boden für Schritt zwei zu erschließen. Sie fühlte sich bestens auf ihre Nachmittagssitzung mit Haladay vorbereitet.
    »Hallo, Joe.« Wie üblich blieb sie stehen und lächelte den Wachmann an. »Wie geht es Rose?«
    »Hallo, Sarah. Gut, danke.« Joe erwiderte ihr Lächeln, bevor er merkte, wer ihr ins Gebäude gefolgt war. »Guten Morgen, Mr. Lloyd.«
    »Ach, hallo, Byron. Wie war’s in Spanien?«
    »Heiß«, antwortete er knapp und führte sie, indem er sie am Ellbogen packte, an den zahlreichen öffentlichen Aufzügen vorbei. »Ich bringe Sie zu Ihrem Stockwerk.«
    »Schön.« Sie schaute ihm zu, wie er seinen Schlüssel ins Schloß steckte. »Dieser Aufzug gefällt mir viel besser. Ich kann singende Aufzüge nicht leiden. Ist in Madrid alles gut gelaufen?« Byron drückte auf den entsprechenden Knopf, dann wandte er sich ihr zu. Bei seinem frostigen Blick runzelte sie die Stirn, da sie sich daran erinnerte, daß sie sich durchaus im guten getrennt hatten. »Stehen Sie mit den Wachleuten generell auf so privatem Fuß?«
    »Was?«
    Er beobachtete, wie sich Linien zwischen ihren Brauen bildeten, während sie überlegte.
    »Sprechen Sie etwa von Joe?« Sie nahm ihre Aktenmappe in die linke Hand. »Meinen Sie das im Ernst?« Ihre Augen weiteten sich. »Du liebe Güte, Sie meinen das tatsächlich so.«
    Prompt stieg Ärger in ihr hoch. »Es muß sehr schwierig sein, so weit über den Normalsterblichen zu schweben. Sie haben sich wahrscheinlich niemals zu mehr als einem gelegentlichen Nicken diesem Mann gegenüber herabgelassen. Und Sie wissen mit Sicherheit nicht, daß er seit zehn Jahren hier arbeitet und zwei Kinder hat. Eines fängt im Herbst mit dem College an. Und seine Frau kocht gern Lasagne.«
    Byron schaute sie unbeteiligt an. »Ich verfüge zweifellos von jetzt an über diese fesselnden Informationen.«
    »Verflucht, behandeln Sie mich nicht so von oben herab.« Sie vergaß das Gewaltpotential seiner Wut und seine Stellung und stürmte blindlings drauflos. »Mit welchem Recht teilen Sie die Menschen in Klassen ein? Auch Sie haben unten angefangen, Byron. Vergessen Sie Ihre eigene Herkunft nicht.«
    Seine Hand schloß sich fester um ihren Arm, aber diesmal wich Sarah nicht zurück.
    »Ich weiß, woher ich komme«, sagte er. »Sie brauchen mich nicht daran zu erinnern.«
    »Und ich brauche keine Anweisungen hinsichtlich meines Benehmens von Ihnen. Ihre Autorität endet mit meiner Arbeit.«
    Sie befreite sich mit einer heftigen Bewegung aus seinem Griff.
    »Unterstehen Sie sich, mich…«, einen Augenblick hielt sie inne, um ihre Stimme unter Kontrolle zu bekommen. »Kritisieren Sie mein persönliches Verhalten außerhalb des Büros nie wieder.«
    Die Türen öffneten sich. Sie wandte ihm den Rücken zu und ging davon.
    »Morgen, Miß Lancaster.« Mugs legte ihr neuestes Taschenbuch aus der Hand und schaute auf. Da sie Wut auf den ersten Blick wahrnehmen konnte, räusperte sie sich und setzte noch einmal an. »Möchten Sie einen Kaffee?«
    »Stellen Sie die nächsten Minuten keine Anrufe für mich durch«, ordnete Sarah energisch an, als sie an Mugs vorbei in ihr Büro eilte.
    »Ja, Madam.«
    Scheißkerl!
Sobald die Tür hinter ihr ins Schloß gefallen war, explodierte

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