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Zärtlichkeit, die du mir Schenkst

Zärtlichkeit, die du mir Schenkst

Titel: Zärtlichkeit, die du mir Schenkst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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meinte sie nachdenklich, »dass der arme Mann nach Hackbraten gefragt hat und man ihm in ziemlich rüdem Tonfall erklärt hat, dass es keinen gibt.«
    Clives Augen weiteten sich, und er wurde unter seinem Ausschlag blass. Becky schüttelte den Kopf und gab ihm einen Klaps mit dem Romänchen.
    »Ich werde hier sein«, versicherte sie. »Und ich verspreche, wenn jemand Sie erschießen will, werde ich ihn sofort stoppen.« Es sei denn natürlich, dieser »Jemand« bin ich, dachte sie belustigt. »Hören Sie auf, an ihrem Kragen herumzufummeln. Sie werden nur noch mehr Ausschlag bekommen.«
    Der arme Clive sah aus, als würde er weinend zusammenbrechen, doch er hielt sich nahe bei Becky, als die ersten Gäste eintrafen, staubig und müde von ihrer langen Reise mit der Postkutsche. Bis zum nächsten Nachmittag würde keine Postkutsche aus der Stadt abfahren.
    Zwei ältere Schwestern waren an der Spitze des Ansturms, knochige, magere Frauen mit langem Hals, dünnem, braunem Haar und spitzer Nase. Sie trugen sich als Hester und
    Ester Milldown ein und sagten, sie wollten in der Nähe von Crippled Cow Springs auf einer Ranch wohnen, die ihrem lieben verstorbenen Bruder gehört hatte. Becky hieß sie willkommen und versuchte Clive so zu demonstrieren, wie Gäste begrüßt werden sollten. Dann führte sie die Frauen zum größten Zimmer, abgesehen natürlich von Nummer acht, das sie für sich selbst behielt.
    Sie war gerade von Zimmer fünf zurückgekehrt, nachdem sie den Milldown-Schwestern mit ihrem Gepäck geholfen hatte, als die Nonne hereinkam. Trotz der Hitze trug sie die schwarze Tracht, und ihr Gesicht unter dem Nonnenschleier wirkte sehr klein. Das arme Ding musste unter all diesem Stoff vor Hitze fast umkommen.
    Es waren jedoch ihre Augen, die Beckys Aufmerksamkeit wirklich erregten: Sie waren sehr groß, aquamarinblau und voller Furcht. Becky hatte diesen Augenausdruck oft in Kansas City gesehen. Dieses Mädchen, Nonne oder nicht, lief vor etwas fort und hatte schreckliche Angst.
    »Ich habe nicht viel Geld«, erklärte es mit leiser Stimme. »Vielleicht könnte ich für Kost und Logis arbeiten? Ich würde nicht viel brauchen - nur irgendwo eine Liege -, und ich komme mit einer Mahlzeit pro Tag aus.«
    Das Mädchen war ehrlich, jedenfalls in seinem Wunsch nach Arbeit; Becky hätte eine Schwindlerin sofort durchschaut. »Sie wollen eine Weile in Indian Rock bleiben, nehme ich an?«, fragte sie ruhig. »Ich könnte ein Dienstmädchen brauchen.«
    Die schnelle Bereitschaft in diesem besorgten kleinen Gesicht rührte Becky, und das wollte etwas heißen. Sie hatte im Laufe der Jahre fast alles gesehen und ließ sich nicht mehr leicht von sentimentalen Gefühlen hinreißen. Das Mädchen nickte. »Ich kann jede Arbeit machen, die erledigt werden muss«, sagte es. »Sie werden es nie bereuen, wenn Sie mich einstellen.«
    Clives Hautausschlag klang ab, weil kein Revolverheld aufgetaucht war, der Hackbraten verlangte, und jetzt fand er den Mut, etwas einzuwerfen. »Leben Sie nicht in einem Kloster oder so etwas?«, wollte er wissen.
    Die Nonne lächelte scheu und senkte den Kopf ein wenig. »Ich werde in einer Missionsschule bei Tucson unterrichten. Aber es könnte einige Zeit dauern, bis Father Meyers jemanden entbehren kann, der mich abholt. Ich ... ich hatte Geld für die restliche Reise, doch wir ... wir wurden vor ein paar Tagen von Straßenräubern überfallen, und alles wurde mir genommen, was ich in meiner... was ich versteckt hatte.«
    »Sie armes Ding.« Becky umrundete das Empfangspult und legte den Arm um sie. »Sie sind jetzt unter Freunden, und Sie sind hier im Hotel willkommen, solange Sie bleiben müssen. Wir werden Father Meyers telegrafieren und ihn wissen lassen, dass Sie in Sicherheit sind.«
    »Oh«, entgegnete das Mädchen eine Spur zu hastig, »bitte bemühen Sie sich nicht. Ich werde selbst einen Brief schicken.«
    Becky lächelte herzlich. Sie erkannte Geheimnisse, wenn sie damit konfrontiert wurde; sie hatte selbst einige bewahrt. »Ich bin Mrs. Fairmont, und dies ist Clive«, stellte sie vor. »Wie sollen wir Sie nennen?«
    »Mandy«, antwortete die Nonne und errötete ein bisschen. »Schwester Mandy, meine ich.«
    »Schwester Mandy«, wiederholte Becky. »Gut, gut, gut. Müssen Sie diese Tracht immer tragen, Schwester? Ich habe ein paar Ersatzkleider, die Sie anziehen könnten. Sie wären bestimmt bequemer, wenn es noch heißer wird.«
    Der sehnsüchtige Blick des Mädchens war sehenswert, doch

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