Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zärtlichkeit, die du mir Schenkst

Zärtlichkeit, die du mir Schenkst

Titel: Zärtlichkeit, die du mir Schenkst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
Vom Netzwerk:
letzten Endes schüttelte es den Kopf. »Am besten trage ich meine Nonnenkleidung«, entschied Mandy. »Das hat man mir gesagt.«
    Becky war sich ziemlich sicher, dass mit »man« nicht die römisch-katholische Kirche gemeint war; sie konnte eine echte Nonne von einem furchtsamen verkleideten Mädchen unterscheiden. »Sehen wir zu, dass Sie sich hier einleben. Es gibt ein schönes kleines Zimmer gleich hinter der Küche. Wir brauchen nur ein paar Kisten zu verschieben und ein Bett aufzustellen.«
    Die Wölfe ließen sich nicht fassen. Nach drei Tagen Jagd auf sie blies Rafe die Suche ab und konzentrierte sich auf den Bau des Hauses. Emmeline war immer noch aufgebracht, weil er die Hütte der Peltons niedergebrannt hatte, und sie sprachen nicht viel miteinander. Er hoffte, der Hausbau würde sie ein wenig besänftigen.
    Die Rückkehr auf die Hügelkuppe ohne Emmeline verursacht mir ein Gefühl der Einsamkeit, dachte Rafe, obwohl ich dort tausend Mal gewesen bin, bevor sie zur Triple M gekommen ist. Er blickte zu dem Kreis aus Steinen, wo ihr Lagerfeuer gebrannt hatte, und zu der Stelle im Gras, wo sie sich geliebt hatten. Unwillkürlich zog er die Hutkrempe tiefer in die Stirn, um sein Gesicht zu verbergen. Wenn man ihm seine Gefühle ansehen konnte, würde er nur wieder Kades und Jebs Frotzeleien ausgesetzt sein, und denen fühlte er sich im Augenblick nicht gewachsen.
    Er schwang sich aus dem Sattel, um sich die Beine zu vertreten wie sein Vater und die anderen Reiter. Der Versorgungswagen, zwangsläufig langsamer als ihre Pferde, quälte sich noch die Fahrspur hinauf. Auf der Ladefläche lagen
    Sägen, verschiedene Werkzeuge, Dosen mit Nägeln und weiteres Baumaterial. Die Vorstellung, nach der Arbeit des Tages hierher nach Hause zu kommen, genauer gesagt, zu Emmeline heimzukommen, gefiel ihm sehr. Schließlich, so hoffte er, würde eine Kinderschar aus dem Haus eilen, um ihn zu begrüßen.
    Kade stieß ihn mit dem Ellenbogen an. »Worüber grinst du, großer Bruder?«, fragte er, und es war klar, dass er es bereits erraten hatte. In seinen Augen stand ein Ausdruck freundlicher Belustigung. »Du bist ein glücklicher Kanonensohn, weißt du das?«, fügte er hinzu.
    »Ja«, antwortete Rafe, und seine Stimme klang ein bisschen belegt. »Ich weiß.«
    Es folgte eine Pause. Dann rieb Kade die Hände aneinander. »An die Arbeit, Jungs!«, rief er Rafe und den anderen Männern zu. »Hast du die Räume abgemessen und festgelegt, großer Bruder?«
    Der Grundriss des Hauses war nur in Rafes Kopf festgelegt. Im Geiste hätte er mit verbunden Augen jeden Winkel und jede Ritze angeben können.
    Begierig darauf anzufangen, schritt er die Stellen ab, wo die Außenwände stehen würden, und Kade und er legten an alle vier Ecken Steine, während sie auf den Wagen warteten. Unterdessen schlugen Jeb, Cavanagh und eine paar der anderen eine Art Camp auf und entfachten ein Feuer, um Kaffee zu kochen, während andere die Pferde versorgten. Den Tieren wurden Sattel und Zaumzeug abgenommen, und sie konnten im hohen Gras weiden.
    Angus schien entschlossen zu sein zu helfen, doch er war offensichtlich ein wenig geistesabwesend, als grübelte er über irgendetwas nach. Rafe hatte diesen Ausdruck in den Augen seines Vaters oft genug gesehen, um zu wissen, dass er nichts Gutes verhieß. Er hoffte, dass der alte Mann ihm nicht vorschreiben würde, das Haus sollte mit der Fassade in die andere Richtung gebaut werden, oder sonst etwas in dieser Art. Dann würde es wahrscheinlich Streit geben.
    Der Wagen traf ein, und die aufgegangene Sonne ließ den Tau im Gras glitzern und die Blätter der Eichenbäume schimmern. Angus blickte weiterhin immer wieder zu diesem Cavanagh, als kenne er ihn irgendwoher, doch er unterließ es, die Leute herumzukommandieren, und für Rafe war das eine Beruhigung.
    Am späten Vormittag hatten sie die ersten Stämme in den Boden eingelassen und mit Mörtel verfugt, und am Mittag war der Rohbau bis zur Hüfte hochgezogen. Die Öffnungen für Türen und Fenster waren ausgespart worden. Die Männer arbeiteten hart, mit freiem Oberkörper und schwitzend; sie sägten, hämmerten und benutzten die Wagen-Mulis und schwere Ketten, um jeden Baumstamm an Ort und Stelle zu hieven.
    Während sie den Proviant aßen, den Red im Arbeiterquartier eingepackt hatte, und etwas vom schlimmsten Kaffee tranken, den Rafe jemals gekostet hatte, stand Angus neben ihm und bewunderte den Beginn des Hauses.
    »Das wird ein feines Heim werden«,

Weitere Kostenlose Bücher