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die Aktion vergeigen.
[270] Punkt drei Uhr nähert sich eins der unzähligen Motorräder, die
tagtäglich durch Athen brausen, dem Nymphenhügel.
»Er kommt«, meint Sifadakis und führt den Feldstecher, der ihm um
den Hals baumelt, an die Augen.
»Der Typ ist da«, höre ich den Assistenten ins Funkgerät sagen. Er
lässt ein paar Sekunden verstreichen, um ihn dann genauer zu beschreiben.
»Motorrad Marke Suzuki, Farbe blau, mittlerer Hubraum. Fahrer bekleidet mit weißem
Helm, Jeansjacke, Jeanshose, Sportschuhen und schwarzen Handschuhen. Los, auf
eure Posten!«
Das Motorrad nähert sich dem Rucksack. Der Fahrer vermindert die
Geschwindigkeit, bückt sich hinunter, hebt den Rucksack hoch, streift ihn sich
über die eine Schulter, gibt Gas und fährt denselben Weg den Nymphenhügel
wieder hinunter. Sifadakis und sein Assistent verlassen ihre Position am
Fenster und eilen zu einem großen elektronischen Stadtplan, der an einer
Saalwand installiert wurde. Ein Lämpchen leuchtet auf und bewegt sich langsam
voran. Das ist der Sender, der im Rucksack platziert wurde. Das Lämpchen blinkt
die Otryneon-Straße entlang und gelangt schließlich auf die
Apostolou-Pavlou-Straße in Fahrtrichtung Thissio.
»Achtung! Er fährt die Apostolou-Pavlou hinunter«, sagt Sifadakis’
Assistent in das Funkgerät.
Sifadakis verfolgt das Lämpchen mit Argusaugen. »Jedes Mal, wenn er
einen Kontrollposten passiert, möchte ich eine Bestätigung hören«, erklärt er
dem Assistenten, der seinen Wunsch weiterleitet.
Ein kurzes Stück weiter biegt das Motorrad nach links ab und gelangt
zunächst auf die Agias-Marinas- und dann auf die Flamarion-Straße.
[271] »Seltsam. Wieso biegt er nach links ab?«, bemerkt Sifadakis’
Assistent. »Nach Thissio müsste er doch geradeaus fahren.«
»Er will uns verwirren«, meint sein Chef.
Das Motorrad biegt wieder nach links in die Akamantos-Straße und
fährt erneut in Richtung des Observatoriums.
»Was macht er denn da? Kommt er zurück? Jetzt verstehe ich gar
nichts mehr«, wundert sich der Assistent, dem Sifadakis diesmal die Antwort
schuldig bleibt.
Das Motorrad fährt in die Galatias-Straße und biegt dann nach rechts
in die Evrysichthonos.
»Von der Evrysichthonos- kommt er auf die Poulopoulou-Straße«, meint
Sifadakis. »Meiner Meinung nach will er auf die Agion-Assomaton-Straße, fährt
jedoch im Kreis, um uns aus dem Konzept zu bringen.«
Seine Annahme erweist sich als falsch, da das Motorrad wiederum nach
links abbiegt und schließlich in einem kleinen Gässchen, der Fyllidos-Straße,
stehen bleibt.
»Warum fährt er nicht weiter?«, fragt Sifadakis beunruhigt. »Steht
er an einer Ampel?«
»Gibt’s in der Fyllidos-Straße eine Ampel?«, funkt der Assistent an
die Kollegen. Als er die Antwort hört, wendet er sich an Sifadakis. »Nein, da
ist keine Ampel.«
»Was zum Teufel macht er dann dort? So nah kann sein Versteck doch
nicht liegen«, murmelt Sifadakis vor sich hin.
»Außer, er wechselt das Fahrzeug«, antwortet der Assistent.
»Ja, das wird es sein.«
Das Lämpchen sieht aus, als wäre es defekt, denn es bleibt immer am
gleichen Ort. Mit einem Blick auf meine Uhr [272] stelle ich fest, dass sich das
Motorrad bereits seit zehn Minuten nicht von der Stelle bewegt.
»So lange kann er gar nicht brauchen, um das Fahrzeug zu wechseln«,
kommentiert Sifadakis. »Mittlerweile hätte er längst weiterfahren müssen.«
»Könnte der Sender schadhaft sein?«, fragt der Assistent.
»Ach was!«, blafft Sifadakis ungehalten. »Da ist etwas anderes im
Busch. Sagen Sie dem allernächsten Kontrollposten, er soll sich so diskret wie
möglich heranpirschen und nachsehen, was los ist.«
Im Verlauf der nächsten zehn Minuten rührt sich das Lämpchen
weiterhin nicht von der Stelle, und auch das Funkgerät bleibt stumm. Die
Spannung ist fast unerträglich, und Sifadakis steht kurz vor einem Kollaps.
Schließlich ertönt eine Stimme aus dem Funkgerät.
»Bist du sicher?«, fragt der Assistent und leitet Sifadakis die
Auskunft weiter. »Soweit der Kollege sehen kann, wurde der Rucksack in der
Fyllidos-Straße zurückgelassen. Kein Mensch und auch kein Motorrad weit und
breit. Die Straße ist vollkommen leer.«
»Die Umgebung abriegeln! Und dass sich keiner dem Rucksack nähert!
Wir sind gleich da«, befiehlt Sifadakis.
Noch bevor der Assistent seine Anweisung weiterleiten kann, ist
Sifadakis schon aus dem Raum gerannt und die Treppen, zwei Stufen auf einmal
nehmend,
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