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Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer

Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer

Titel: Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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Uhr auf einer der Konsolen zeigte an, dass gerade die Morgendämmerung angebrochen war -
    vorausgesetzt, dass Pheylan sie richtig ablas. Er war also eine oder zwei Stunden früher aufgewacht als sonst. Es gab keine Anzeichen dafür, dass eins der Aliens eben erst eingetroffen war und die Tür hinter ihm zugeschlagen hatte; und es lag auch nichts auf dem Boden, was darauf hindeutete, dass jemand etwas zu Boden hatte fallen lassen. Von draußen vernahm er ein fernes, kaum hörbares Geräusch, das sich schließlich zu einem Brüllen steigerte, als das über ihnen kreisende Fluggerät zur Landung ansetzte.
    Pheylan runzelte die Stirn. Es war ein komisches Geräusch, wo er sich nun darauf konzentrierte. Ein Flugauto?
    Nein, eher ein Raumschiff. Eins, dessen Triebwerke ein ungewöhnliches lautes Zwitschern ausstießen ...
    Und plötzlich verspannte sich jeder Muskel in Pheylans Körper, und die Kehle schnürte sich ihm zu, während er angestrengt hinhörte. Er hoffte, dass er sich vielleicht doch irrte aber es war kein Irrtum möglich. Das Geräusch war ebenso einmalig wie unverkennbar.
    Ein Mrach-Schiff.
    Pheylan entspannte die Muskulatur mit einer Willensanstrengung, und plötzlich hörte er das Blut laut in den Ohren rauschen. Das war es. Seine bisher beste Chance -vielleicht seine einzige Chance -, von hier zu verschwinden. Bei der Ausbildung an der Akademie hatte er auch einen Lehrgang über Mrach-Schiffe, ihre Instrumentierung und Flugtechnik absolviert. Falls er es zu erreichen vermochte, wäre er weg von hier.
    Falls er es zu erreichen vermochte.
    Er blieb noch eine Minute liegen und ließ all die unaus-gegorenen Manöver und verwegenen Pläne Revue passieren, die er in den letzten drei Wochen gewälzt hatte. Das Geräusch der Mrach-Triebwerke draußen war verstummt, und er hatte keine Ahnung, wie lange es dauern würde, bis das Schiff wieder startete. Entweder jetzt oder wohl nie.
    Er holte tief Luft und richtete sich auf einem Ellbogen auf. »He«, rief er kläglich und deutete auf einen der Techniker, als sie alle sich zu ihm umdrehten. »Du da. Hol Thrr-gilag her. Ich fühle mich nicht gut. Ich glaube, ich werde krank.«
    Der Techniker drehte sich wieder zu seiner Konsole um und sprach leise in das Funkgerät. Pheylan blieb, wo er war, rieb sich den Bauch und schnitt all die Grimassen, die er immer bei seiner Mutter angewendet hatte, wenn er nicht in die Schule gehen wollte, obwohl ihm eigentlich gar nichts fehlte. Die Zhirrzh hatten von ihm zwar schon viel über die Menschen erfahren, aber es gab doch noch ein paar Dinge, mit denen er sie vielleicht überraschen konnte. Und wenn die Überraschung besonders gut gelang ...
    Die Tür zum Vorbereitungsraum, die halb hinter der Konsole verborgen war, öffnete sich, und Thrr-gilag ging hindurch. »Guten Tag, Cavv-ana«, sagte er. »Geht's nicht gut?«
    »Gar nicht gut«, sagte Pheylan und verzog schmerzerfüllt das Gesicht. Er hatte keine Ahnung, ob Thrr-gilag die menschliche Körpersprache verstand oder nicht, aber er musste jetzt alles auf eine Karte setzen. »Mir geht es verdammt dreckig. Ihr müsst mich sofort ins Sonnenlicht rausbringen.«
    »Es sind erst drei Tage«, erinnerte Thrr-gilag ihn, ging zur Glaswand und betrachtete ihn. »Du zuvor schon sieben Tage ohne Sonne gewesen.«
    »Damals war ich aber auch nicht krank«, sagte Pheylan.
    »Wieso hilft Sonnenlicht?«
    »Weil es hilft«, sagte Pheylan und musste an sich halten, um nicht wieder das Gesicht zu verziehen. Thrr-gilag würde ihm bestimmt nicht nur wegen seiner Theatervorstellung entgegenkommen. Er würde das jetzt konsequent durchziehen müssen. »Ich kenne diese Krankheit. Sie kommt bei Menschen oft vor ...« Er verstummte und setzte ein schmerzerfülltes Gesicht auf. Dann stieß er die Decke von sich und schwang die Beine über die Bettkante. »O Gott - da kommt es schon.«
    Er stand auf und legte eine Hand auf die Glaswand, um sich zu stützen. Die andere Hand führte er zum Mund; und in einer gleitenden Bewegung steckte er sich den Finger in den Mund.
    Und erbrach sich direkt vor Thrr-gilag auf die Wand.
    Der Zhirrzh sprang aus dem Stand fast einen Meter weit zurück und bellte etwas. Er klang erschrocken. Die vier Techniker sprangen auf; zwei liefen auf Pheylans Zellentür zu, und die anderen rannten zum Vorbereitungsraum.
    »Sie bringen Anzug«, sagte Thrr-gilag zu Pheylan. Seine Stimme war deutlich schriller als sonst. »Was ist geschehen, Cavv-ana?«
    »Wie ich schon sagte, ich bin krank«,

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