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Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer

Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer

Titel: Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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sagte Pheylan und ging auf wackligen Beinen zur Dusche. Plötzlich kamen ihm Bedenken. Mit den Krämpfen, die durch die Beanspruchung des Magens verursacht wurden, hatte er wohl gerechnet, aber nicht mit dieser plötzlichen Schwäche in den Beinen. War er nicht handlungsfähig, wenn der richtige Zeitpunkt kam, konnte er die Sache gleich vergessen.
    Aber er hatte noch ein paar Minuten, bevor es ernst wurde. Er drehte die Dusche voll auf und trat halb in die Kabine. Dann hielt er das Gesicht in den Wasserstrahl und spie einen Mundvoll Wasser nach der anderen auf den Boden der Dusche. »Was ist das?«, hörte er Thrr-gilag über das Rauschen des Wassers rufen. »Cavv-ana? Was ist das?«
    »Ich spüle mir den Mund aus«, sagte Pheylan und stellte das Wasser ab. Dann ging er langsam aus der Dusche und lehnte sich gegen die Kabine. Gut - die Kraft kehrte wieder in die Beine zurück. »Diese Magensäfte sind die reine Säure. Sehr schlecht für Haut und Mund. Und die Dämpfe sind auch nicht gut für die Lunge. Du musst mich hier rauslassen.«
    Die zwei Zhirrzh-Techniker kamen wieder aus dem Vorbereitungsraum und liefen zur Zellentür: einer mit dem Zwangsanzug, der in der Brise hinter ihm flatterte, und der andere fummelte an dem schwarzen Auslöser herum, mit dem Nzz-oonaz normalerweise hantierte. Einer der zwei Techniker an der Zellentür öffnete sie und hielt dann auf einen scharfen Zuruf von Thrr-gilag inne. Nach ein paar weiteren Instruktionen bückte der Zhirrzh mit dem Zwangsanzug sich und stopfte ihn durch die Hundeklappe. »Du kannst anziehen?«, fragte Thrr-gilag Pheylan.
    »Ich will's versuchen«, sagte Pheylan, richtete sich auf und durchquerte die Zelle. So viel also zur sanften Methode.
    Er hatte nämlich gehofft, dass Thrr-gilag durch dieses erschreckende neue Verhalten ihres menschlichen Haustiers so verwirrt wurde, dass er entweder den Zwangsanzug oder die damit verbundene Standardprozedur vergaß. Leider besaß der andere eine zu große Geistesgegenwart.
    Was bedeutete, dass Pheylan es auf die harte Art würde tun müssen.
    Er griff sich den Zwangsanzug so schnell, wie er es glaubte, riskieren zu können. Er versuchte, die vorgetäuschte Schwäche durch seine Erkrankung mit dem Erfordernis in Einklang zu bringen, seinen Plan zügig zu verwirklichen, bevor noch mehr Zhirrzh in dieses Spiel verwickelt wurden. »In Ordnung«, sagte er und lehnte sich kurz gegen den Türrahmen, während sie die Tür öffneten. »Ich bin - einen Augenblick«, sagte er und fasste sich wieder an den Bauch. Er drehte sich um, wankte zur Toilette zurück und ging vor ihr auf die Knie.
    Der Magen gab diesmal nicht mehr viel her, und Pheylans einziger Lohn für seine Bemühungen war ein trockenes Würgen und eine weitere Verkrampfung der Magenmuskulatur. Aber das war schon in Ordnung. Er brauchte eine Entschuldigung, um noch einmal unter die Dusche zu gehen und als er wieder herauswankte, war der Zwangsanzug schön begossen und gründlich durchnässt. »In Ordnung«, sagte er und wischte sich das Gesicht sinnlos mit einem eh schon nassen Ärmel ab, als er zur Gruppe der wartenden und nervösen Zhirrzh zurückkehrte. »Gehen wir. Bevor es wieder passiert.«
    Die Sonne war noch zum größten Teil hinter den rauschenden Kronen der grau-grünen Bäume verborgen, als sie das Gefängnisgebäude verließen. Die kühle Luft verwandelte Pheylans Atem in kleine Wölkchen und bohrte sich wie spitze Eiszapfen durch den nassen Overall.
    Aber er nahm kaum Notiz davon. Dort auf dem Landefeld, nicht mehr als hundert Meter entfernt, war seine Rückfahrkarte nach Hause. Und wohl der schönste Anblick, den er jemals gesehen hatte.
    Ein Mrach-Kurierschiff der Premra-Klasse.
    Beziehungsweise das, was davon noch übrig war. Das Ding hatte wohl schon in allen Kriegen gekämpft oder zumindest in einem typischen Zhirrzh-Gefecht. Das unverkennbare Flussmetall-Design der Mrach war geschwärzt, vernarbt und wurde von Rissen durchzogen, die an den Rändern Blasen geworfen hatten - sie sahen aus, als ob sie ganz durch die Außenhülle hindurchgegangen wären, bevor das Dichtmittel im Inneren den Schaden begrenzt hatte. Die Hülle im Bereich des Bugs fehlte fast völlig, und das klaffende Loch war mit einem grob strukturierten weißen Material gestopft worden, das keine Ähnlichkeit mit den Werkstoffen der Mrach hatte. Aber die Heckpartie des Schiffs schien noch relativ intakt, und es hatte den Eintritt in die Atmosphäre offenbar mit dem eigenen Antrieb

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