Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer
selbst?«
Es trat eine weitere Pause ein, und dann fand ein kurzes Gespräch zwischen den beiden Aliens statt. »Wir Zhirrzh«, sagte Svv-selic schließlich.
Pheylan versuchte das Wort auszusprechen. Es kam ihm zwar leichter über die Lippen als ihre Namen, war aber trotzdem noch ein Zungenbrecher. »Dann ist Svv-selic also der hiesige Experte für die Kommunikation mit Nicht-Zhirrzh?«, fragte er wieder.
Plötzlich zuckte Svv-selics Hand herüber und packte Pheylan am Oberarm. »Nicht gehen«, sagte er.
»Was?« Pheylan blieb stirnrunzelnd stehen.
»Nicht gehen«, wiederholte Svv-selic. Seine Zunge schnellte hervor und wies auf die Kuppeln und die Pyramide, zu der Pheylan sie hatte lotsen wollen.
»Was soll das heißen, nicht gehen?«, fragte Pheylan. Also hatte sein Instinkt ihn nicht getrogen: die Kuppeln und die Pyramide hatten irgendeine Bedeutung. »Ich wollte mir doch nur einmal die Bäume anschauen.«
»Wir gehen«, sagte Svv-selic und züngelte in Richtung einer Baumgruppe im Winkel von neunzig Grad zu den Kuppeln.
»Ich will aber diese Bäume sehen«, sagte Pheylan trotzig und deutete wieder in die Nähe der Kuppeln. Auf die subtile Art und Weise war er nicht weitergekommen; nun musste er auf den Putz hauen. Und wenn das auch nicht funktionierte, hätte er vielleicht die Gelegenheit, die Fähigkeiten seines Zwangsanzugs zu testen. Er hoffe nur, dass sie die menschliche Konstitution bei der Entwicklung dieses Dings nicht überschätzt hatten. »Ich werde gehen, und ihr könnt mitkommen oder nicht. Eure Entscheidung.«
Er marschierte in Richtung der Bäume los und beobachtete Nzz-oonaz dabei aus dem Augenwinkel. Der Zhirrzh hatte eine Hand gegen ihn erhoben, und er sah auch eine kleine schwarze Vorrichtung in den gekrümmten Fingern.
Die Fernbedienung für den Zwangsanzug oder vielleicht eine Waffe. »Nicht gehen«, sagte Svv-selic.
»Keine Sorge, ich will nicht abhauen«, rief Pheylan über die Schulter. »Wohin sollte ich auch gehen? Ich möchte mir nur diese Bäume einmal genauer anschauen.«
»Nicht gehen«, wiederholte Svv-selic - diesmal nachdrücklicher.
Pheylan ignorierte ihn. Nzz-oonaz hatte noch immer dieses schwarze Gerät auf ihn angelegt, schien es bisher aber nicht ausgelöst zu haben. Pheylan biss die Zähne zusammen und machte einen weiteren Schritt, wobei er sich fragte, ob sie ihm eine Injektion oder einen Elektroschock verpassen würden. Und er wünschte sich gereizt, dass das, was auch immer es war, endlich eintreten möge. Er tat einen weiteren Schritt...
»Nzz-oonaz: kasar!«, rief Svv-selic.
Es war in der Tat schmerzhaft, aber ganz anders, als Pheylan es erwartet hätte. Irgendwo über seiner Schulter ertönte ein leises Summen, und plötzlich wurden die Beine zusammengepresst und die Arme zur Seite gerissen, sodass er vornüberstürzte und mit dem Gesicht hart auf den Boden schlug.
Für eine Weile lag er da, spürte die federartigen Halme der hiesigen Entsprechung von Gras an der Wange kitzeln und versuchte mühsam, die Lunge wieder mit Luft zu füllen. Das hatten sie sich also einfallen lassen. Keine riskanten Drogen, keine potenziell gefährlichen Elektroden, nur ein paar strategisch platzierte Elektromagneten, die ihm im Bedarfsfall die Bewegungsfreiheit rauben würden. Einfach, elegant und sehr sicher - vorausgesetzt, er brach sich nicht den Hals, wenn er zu Boden fiel. Vorsichtig, wobei er versuchte, sich die Anstrengung nicht anmerken zu lassen, prüfte er die Stärke der Magneten. Er hätte sich die Mühe genauso gut sparen können.
Das Summen hinter ihm verstummte, und er erlangte die Bewegungsfreiheit zurück. Mühsam kam er wieder auf die Füße und richtete sich auf. »Du nicht gehen«, sagte Svv-selic.
»Ich habe die Botschaft verstanden.« Pheylan rieb sich die Wange und das Kinn, wo er auf dem Boden aufgeschlagen war. »Ich wollte auch nirgends hingehen, weißt du. Ich wollte nur mal schauen.«
»Wieso gehen?«, fragte Svv-selic.
»Aus Neugier«, antwortete Pheylan. »Wir Menschen sind nämlich neugierige Leute. Das ist wahrscheinlich unser hervorstechendster Charakterzug.«
Svv-selic ließ die Zunge hervorschnellen und deutete damit auf die Kuppeln. »Neugierig nicht gut«, sagte er mit Nachdruck.
Pheylan schaute in diese Richtung. Eine dreieckige Tür hatte sich in jeder der drei Kuppeln geöffnet, und ein Zhirrzh stand nun in jeder dieser Öffnungen. Alle hielten lange, graue Stöcke mit schmalen rechteckigen Mündungen, die mit vielen kleinen,
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