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Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer

Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer

Titel: Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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Stadt ein paar Meter über ihren Köpfen überspannten.
    Sie überspannten die Stadt und den größten Teil der übrigen Insel. »Was halten Sie von diesem Geflecht?«, fragte Aric und schloss zu Quinn auf, um nicht mehr schreien zu müssen. »Ob sie wohl empfindungsfähig sind?«
    »Nein«, sagte Quinn bestimmt. »Die Parra ist eine Pflanze. Und Pflanzen sind nicht empfindungsfähig. Basta.«
    »Ich bin mir nicht so sicher«, meinte Aric und schaute unbehaglich zu dem Geflecht aus Ranken hinauf. Hatte man sich überhaupt schon vergewissert, ob das Ding über einen Gehörsinn verfügte oder nicht? Er erinnerte sich jedenfalls nicht. »Es scheint aber spüren zu können, was um es herum vorgeht.«
    »Das können Sonnenblumen auch, wenn man es rein technisch betrachtet«, sagte Quinn. »Es gibt noch viele andere Pflanzen, die auf der chemischen Ebene reagieren, wenn man sie sticht oder schneidet. Deshalb spricht man ihnen aber noch keine Empfindungsfähigkeit zu.«
    »Nur, dass diese Reaktion gerade nicht auftritt, wenn die Ranken zum Beispiel durch einen Blitzschlag >natür-lich< gekappt werden«, gab Aric zu bedenken. »Die Chemikalien in der Außenhaut verändern sich nicht, und die grooma drehen auch nicht durch. Nur, wenn jemand die Ranken stutzen will, reagieren sie mit solchen Gegenangriffen.«
    »Könnte auch eine chemische Reaktion auf das Metall in den Schneidwerkzeugen sein«, sagte Quinn. »Oder die grooma selbst reagieren auf den Lärm und die Unruhe. Der Punkt ist der, dass bisher noch niemand auch nur ein Indiz für ein Nervensystem gefunden hat. Ganz zu schweigen von einem Indiz für Empfindungsfähigkeit.«
    Über ihren Köpfen turnte eine weitere Horde schnatternder grooma vorbei; sie bohrten dabei mit ihren Krallen kleine Löcher für Luft und Sonnenlicht in die zähe Außenhaut der Weinranken. Die Parra schienen diese Perforation zu brauchen, genauso wie das mineralhaltige Körperfett, das die grooma mittels ihrer Pfoten hinterließen. Als Gegenleistung fraßen die grooma die großen roten Knospen, die die Parra eigens für sie auszutreiben schienen.
    Und zwar nur für sie. Alle anderen Pflanzenfresser, die sich an den Ranken gütlich tun wollten, wurden bald von erzürnten grooma-Horden gestellt, die den Eindringling für gewöhnlich schnell vertrieben. Ob es sich nun um chemische Reaktionen in den roten Knospen handelte, die diesen Furor auslösten, wurde noch immer in höchsten akademischen Kreisen hitzig diskutiert - wie überhaupt die Frage nach der Empfindungsfähigkeit der Parra.
    Für die Leute, die hier lebten, war dieses Thema jedoch alles andere als akademisch.
    »Hier ist unsere Straße«, sagte Quinn und riss Aric aus seinen Gedanken. »Bokambas Haus müsste ganz am Ende sein.«
    »Ich bleibe Ihnen auf den Fersen«, versicherte Aric ihn. Er folgte Quinn und bog aus dem Gewimmel in die schmale Nebenstraße ein - und wäre fast mit Quinn zusammengeprallt, als der andere nach fünf Schritten plötzlich stehen blieb. »Was ...?«
    Der Rest der Frage blieb ihm im Hals stecken. Zehn Meter vor ihnen erschienen vier grimmig dreinblickende junge Männer am Straßenrand und positionierten sich so, dass der Weg versperrt war. Vier Männer, deren Gesichtsausdruck in schwarzen Stein gemeißelt zu sein schien. »Oha«, murmelte Arie.
    »So kann man's auch sagen«, murmelte Quinn zurück. »Gehen wir wieder auf die Hauptstraße und versuchen es aus der anderen Richtung.«
    Aric schaute über die Schulter. Inzwischen waren noch drei weitere Männer in der Seitenstraße erschienen: Kopien der vier Kameraden, die vor ihnen standen. »Zu spät«, sagte er Quinn. »Ich glaube, es wird Zeit für einen Notruf.«
    »Jetzt ein Gespräch per Fon zu führen, wäre keine gute Idee«, sagte Quinn. »Die Polizei wird vielleicht nicht rechtzeitig hier sein. Falls sie überhaupt kommt.«
    Aric schluckte. Quinn hatte ihn schon vor der Landung darauf hingewiesen, dass die Bevölkerung von Granparra keine Sympathien für NorCoord beziehungsweise Bürger von NorCoord hegte. Und nun sah es so aus, als ob seine Behauptung sich auch bewahrheiten würde. »Was sollen wir jetzt machen?«
    Quinn zuckte ansatzweise die Achseln. »Wir hören uns an, was sie wollen.«
    Er setzte sich in Richtung der vier Männer in Bewegung, die die Straße nun auf ganzer Breite abgesperrt hatten.
    »Hallo«, sagte er und nickte mit dem Kopf. »Ein schöner Tag, was?«
    Die beiden Männer in der Mitte wechselten Blicke, doch eine weitere Reaktion

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