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Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer

Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer

Titel: Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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Essstäbchen. Wahrscheinlich anatomisch an diesen extra Daumen der Außerirdischen angepasst, sagte Pheylan sich, doch für seine Menschenhände leider ungeeignet. Das ganze Ding bestand aus einem weichen, gummiartigen Material, und schließlich gab er es auf, sich mit dieser Essstäbchen-Verlängerung abzuplagen, und verbog sie so, dass sie ihn nicht mehr störte.
    Der erste Versuch der Außerirdischen, ihm ein menschliches »Hausmacher«-Frühstück vorzusetzen, war verständlicherweise kein durchschlagender Erfolg. Nur einer von diesen sechs Klumpen schmeckte wirklich gut, und die anderen rangierten von »so lala« über fade bis zu einer fast perfekten Neuauflage seiner Kochkünste, als er einmal die Temperatur im Backofen falsch abgelesen und den Rostbraten seiner Mutter in ein Brikett verwandelt hatte. Dennoch aß er alle bis auf einen auf; er fing mit dem an, der am besten schmeckte, und arbeitete sich dann auf der Geschmacksskala nach unten vor. Es wäre interessant gewesen zu sehen, ob seine Beobachter diese Reihenfolge registrierten und das Menü beim nächsten Mal dementsprechend zusammenstellten. Er war sich ziemlich sicher, dass sie das so handhaben würden.
    Seine drei Befrager erschienen, als er das Mahl fast beendet hatte, und diesmal entdeckte er die getarnte Tür, durch die sie gekommen waren. Sie war zwischen zwei Konsolen verborgen, wobei eine davon den Blick auf alles verbarg, was dahinter lag. Vielleicht ein Vorbereitungsraum ohne Gewähr für einen zweiten Ausgang. Trotzdem sollte er das im Hinterkopf behalten.
    »Grüße, Cavv-ana«, sagte Svv-selic, als Pheylan das Tablett zur Seite stellte. »Du gut?«
    »Ziemlich gut«, sagte Pheylan, legte den Zinken-Löf-fel aufs Tablett und nahm noch einen Schluck Wasser. Svv-selics Englischkenntnisse schienen sich zu verbessern; wenn auch nicht so schnell, wie Pheylan es von jemandem erwartet hätte, der mit der außerirdischen Version von MindLink-Anschlüssen ausgestattet war. Entweder hatten sie Schwierigkeiten, die Daten in Commodore Dyamis Computer zu entschlüsseln, oder ihre Translatoren waren nicht so leistungsfähig wie die entsprechenden Programme der Friedenstruppen. Er hoffte, dass Letzteres der Fall war; es wäre schön, wenn die Menschheit ihnen wenigstens auf einem Gebiet voraus war. »Und ihr?«
    »Wir gut.« Svv-selic machte eine Handbewegung, und der kleinste der drei - Thrr-gilag, wenn Pheylan sich recht erinnerte - trat mit etwas unter dem Arm vor, das wie ein zusammengelegter Overall aussah. Er öffnete die Hundeklappe und stopfte ihn in die Zelle. Pheylan verfolgte diesen Vorgang aufmerksam, zählte die Sekunden ab und versuchte abzuschätzen, ob er genügend Zeit hätte, einen Sprung nach vorn zu machen und den Außerirdischen am Handgelenk zu packen, bevor er die Hand zurückzuziehen vermochte. Es wäre vielleicht möglich, sagte er sich, obwohl er gar nicht wusste, was er damit überhaupt bezwecken wollte.
    »Du das tragen«, sagte Svv-selic, als Thrr-gilag die Hundeklappe wieder schloss.
    Pheylan trat vor und hob es auf. Es war wirklich ein Overall und bestand aus dem gleichen Material wie der, den er schon trug - aber mit einem verstärkten und etwas verdickten Reif um die Oberarme, Unterarme, Knie und Fußknöchel. Analog zu den Armringen zogen sich auch Ringe um Brust und Taille. Und es war eine Anzahl kleiner glasiger Scheiben ins Material des Anzugs eingearbeitet und über Brust, Rücken und Arme verteilt. »Was ist das?«, fragte er.
    »Tragen«, sagte Svv-selic. »Wir gehen draußen.«
    Pheylan schaute ihn stirnrunzelnd an. »Nach draußen?«, wiederholte er. »Draußen im Gegensatz zu in diesem Raum?«

    Der andere schien zu überlegen oder wartete vielleicht auch auf die Übersetzung. »Du müssen draußen. Wir gehen.«
    »Jawohl, Sir«, murmelte Pheylan, zog sich aus und stieg in den neuen Overall. Die Ringe waren nicht sonderlich schwer und schienen ihn auch nicht in seiner Bewegungsfreiheit einzuengen. »In Ordnung«, sagte er und fuhr mit der Handfläche über den Verschlussstreifen. »Ich bin fertig.«
    »Du nicht verlassen wir«, warnte Sw-selic ihn, als Thrr-gilag zur Tür ging und sie öffnete. »Tun, bestrafen.«
    »Verstehe«, sagte Pheylan und nickte. Deshalb also die Ringe: Sie waren irgendein Mechanismus, der ihn im Zaum hielt. Unter diesen Umständen war das sicher eine sinnvolle Vorsichtsmaßnahme.
    Leider konnte er es dabei nicht bewenden lassen. Irgendwann würde er die Funktion dieses Mechanismus

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