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Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer

Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer

Titel: Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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Tragweite des Vorhabens so richtig bewusst und damit kamen auch die Zweifel und Ängste auf. Es ging hier schließlich nicht nur darum, eine nicht mehr zeitgemäße Bestimmung zu missachten oder den Rahmen der allgemein akzeptierten Geschäftspraktiken etwas zu dehnen. Ihr Vorhaben grenzte schon an Verrat. »Aric ...«
    »Wir haben keine andere Wahl, Paps«, sagte der andere leise. »Nicht, wenn wir Pheylan wiederhaben wollen. Du weißt es, ich weiß es, Quinn und Melinda wissen es. Und ich gehe jede Wette ein, dass auch Admiral Rudzinski es weiß. Es ist unser Risiko.«
    »Nur, dass wir längst nicht mehr die Einzigen sind, die ein Risiko eingehen«, erinnerte Cavanagh ihn nüchtern. »Da wären zum Beispiel diese sechs Axeheads von Quinn. Das sind schon einmal zwölf Leute. Aber die eigentliche Gefahr ist die, die Rudzinski in der Besprechung skizziert hat. Wenn wir die Außerirdischen nämlich auf die Fährte des Commonwealth setzen, laden wir vielleicht die Schuld am Tod von Millionen Menschen auf uns.«
    »Nein«, widersprach Aric leidenschaftlich. »Dafür kann man dich nun wirklich nicht verantwortlich machen. Es gibt Tausende von Schiffen, die jeden Tag kreuz und quer durchs Commonwealth fliegen, und von denen jedes einzelne eine Tachyonen-Signatur hinterlässt. Wenn die Aliens uns wirklich finden wollen, dann brauchen sie dazu keinen Tanker und ein halbes Dutzend Raumjäger. Solange wir vorsichtig sind und ein paar statische Bomben an den richtigen Stellen platzieren, dürfte das keine reale Bedrohung sein.«
    »Ich hoffe nur, dass du recht hast«, sagte Cavanagh.
    »Ich hoffe es auch.« Alex holte tief Luft und stieß sie geräuschvoll wieder aus. »Wie dem auch sei. Ich bin froh, dass wir diese kleine Unterredung hatten, Paps. Ich glaube, ich sollte nun in meine Kabine gehen und mich auf den Abflug vorbereiten.«
    »Aber du wirst dich doch noch von uns verabschieden, bevor du mit Quinn abfliegst, oder?«
    »Melinda würde mir sonst den Hals umdrehen«, meinte Aric spitzbübisch. »Natürlich werde ich mich von euch verabschieden.«
    Er ging zur Tür und blieb stehen. »Übrigens«, sagte er über die Schulter. Seine Stimme klang seltsam. »Weißt du noch, wie VanDiver sie heute genannt hat?«
    »Ja«, sagte Cavanagh. »Er hat sie als die Eroberer bezeichnet.«
    Aric nickte. »Scheint so, als ob jemand diese Legende der Mrach ernst nimmt.«
    »Legenden haben oftmals einen wahren Kern.«
    »Ja. Es könnte vielleicht nicht schaden, jemanden zum Mrach-Territorium zu entsenden, um der Sache auf den Grund zu gehen. In Ordnung ... wir sehen uns noch.«
    Die Tür öffnete und schloss sich hinter ihm. »Ja, das stimmt«, murmelte Cavanagh. »Das könnte wirklich nicht schaden.«

    Für einen Moment saß er da und lauschte dem Hintergrundsummen seines Schiffs. Dann wandte er sich wieder dem Computer zu. Er musste einen Tanker suchen und den Kauf abwickeln. Anschließend würde er die Vorräte auf Quinns Liste bestellen müssen.
    Und dann würde er vielleicht diesen kleinen Ausflug nach Mra unternehmen, den Aric angeregt hatte. Um aus erster Hand die Mrach-Legende von den Eroberern zu hören.
    8
    Neue Düfte waberten durch die Zelle, als Pheylan aufwachte; und als er die Augen aufschlug, sah er, dass man ihm ein Frühstück serviert hatte.
    Es bestand aus sechs abgeplatteten Halbkugeln, die auf einem unterteilten Tablett in der Hundeklappe standen, durch die sie am vorigen Tag sein Überlebenspack geschoben hatten. Jeder dieser Klumpen hatte eine leicht unterschiedliche Farbschattierung und war mit bunten Brocken aus Nahrungsmitteln aller Art gespickt. Das
    »Gesamtkunstwerk« glich Käsekugeln, die von farbenblinden Kindern verziert worden waren, und Pheylan wusste auch nicht, ob er gleich am frühen Morgen so etwas vorgesetzt bekommen wollte. Aber sein Notrationsvorrat schwand zusehends, und er wollte sich zumindest ein paar Tagesrationen für den Fluchtversuch aufheben, den er irgendwann durchzuführen gedachte. Und nicht zuletzt hatte der Anwerber der Friedenstruppen ihm zahlreiche exotische Abenteuer versprochen.
    Die Identifizierung des Utensils, das sie dem Essen beigelegt hatten, stellte schon einmal die erste Herausforderung dar. Der Hauptteil hatte im Wesentlichen die Form eines halb geschmolzenen Löffels und lief in einem unter Federspannung stehenden, verzierten Stiel aus, der in der Art von Gabelzinken oder Essstäbchen mit der Löffelschale zusammenwirkte. Wie ein Mittelding aus Gabelzinken und

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