Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer

Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer

Titel: Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
Vom Netzwerk:
unzählige Fachgespräche über die möglichen wissenschaftlichen und technischen Grundlagen der geheimnisvollen Waffe CIRCE geführt. Laut einer der kühneren Spekulationen, von denen Pheylan gehört hatte, handelte es sich dabei um eine Art Feldeffekt-Vorrichtung, die zwei bis fünf elektromagnetische Pole und genauso viele resonanzgekoppelte Tachyonen-Generatoren erforderte. Die resultierende Strahlungskaskade sollte in der Theorie an bestimmten spezifischen Schnittpunkten zwischen den Feldkonturen auftreten und nicht von der Materie beein-flusst werden, die sich in diesem Bereich befand.
    Wie die Jägerstaffeln auf Celadon. Oder die Atmosphäre eines Planeten.
    Ob die Zhirrzh eine Version von CIRCE hatten? War diese weiße Pyramide vielleicht einer ihrer Pole?
    Komm schon, Cavanagh, immer mit der Ruhe. Zunächst einmal musste er eine Antwort auf die Frage finden, ob dieser Ort eine vorgeschobene Militärbasis oder eine Kolonie oder eine Hauptwelt der Zhirrzh war. Sie würden sich vermutlich nicht die Mühe machen, eine CIRCE auf der erstbesten Welt aufzustellen, auf der sie gelandet waren.
    Und die zweite Frage lautete, ob die Pyramide da draußen einzigartig oder nur eine von vielen war, die in der Nähe stationiert waren.
    Allesamt gute Fragen. Das Problem war nur, dass er keine Ahnung hatte, wie er sie beantworten sollte.

    Hinter der gläsernen Wand standen zwei Zhirrzh beieinander und berieten über irgendein Thema. Pheylan beobachtete sie und wünschte sich, dass Aric hier wäre. Er, Pheylan, war immer der »Sportler« der Familie gewesen, Aric hingegen stets ein Meister im Umgang mit Worten. Und mehr als einmal hatte Pheylan in stummer Ehrfurcht verfolgt, wie Aric seinem Vater Informationen entlockt hatte, deren Preisgabe dieser zuvor rundweg abgelehnt hatte.
    Pheylan hatte seinen Bruder wegen dieser Fähigkeit bewundert. Bewundert und zugleich beneidet, obwohl er sich bemüht hatte, das vor ihm zu verbergen. In ihrer Jugend hätte Arie ein solches Eingeständnis nämlich zur Kenntnis genommen und es dann bei Gelegenheit gegen ihn verwendet - ein Sport, den er sowieso schon mit viel zu großer Hingabe betrieb. Und als sie beide schließlich erwachsen waren, war dieses Thema nicht mehr zur Sprache gekommen.
    Mittlerweile wünschte sich Pheylan, damals doch etwas gesagt zu haben, denn nun war es aller Voraussicht nach zu spät.
    Er fluchte leise. Solche Gedanken würden ihn in dieser Situation auch nicht weiterbringen. Dann war er eben kein Zauberer mit Worten. Na und? Er würde auch so von hier entkommen. Er hatte schließlich ein Gehirn, Augen und Muskeln, und es wurde Zeit, dass er sie auch gebrauchte.
    Und der erste Schritt bestand darin, jeden Quadratzentimeter seines Gefängnisses auszukundschaften. Jeden Quadratzentimeter und jede Bewegung, die seine Häscher da draußen machten.
    Mit noch immer vor der Brust verschränkten Armen begann Pheylan eine Reihe isometrischer Übungen, von denen er hoffte, dass sie nicht als solche zu erkennen waren, und prägte sich den Raum ein.
    9
    Die schmale Granparra-Straße war noch immer so voll und laut, wie Aric sie von seinen früheren Besuchen in Erinnerung hatte. Hunderte Fußgänger in grob gewirkten, farbenfrohen Gewändern tummelten sich in diesem Bereich und wälzten sich in beide Richtungen. Sie verschwanden in Seitenstraßen, tauchten aber wieder auf. Der Fluss der Leute glich einer hin und her schwappenden Woge, die hin und wieder ins Stocken geriet, wenn irgendjemand anhielt, um die in den Schaufenstern ausgelegten Waren zu begutachten oder um einen Freund oder Nachbarn zu begrüßen. Die Kakofonie aus Rufen und lautstarken Unterhaltungen, die Arics Trommelfelle malträtierte, bestand aus mindestens drei verschiedenen Sprachen; und die mannigfaltigen exotischen Gerüche, die aus Öfen und Geschäften drangen, kribbelten in der Nase.
    »Wie weit noch?«, rief er dem vor ihm gehenden Quinn zu.
    »Ich weiß nicht«, rief der andere über die Schulter. Ein paar Köpfe drehten sich beim Klang der englischen Sprache, und Aric stellte mit leichtem Unbehagen fest, dass der Ausdruck auf diesen Gesichtern nicht in jedem Fall freundlich war. »Die Zählweise, die hier verwendet wird, ist teilweise etwas ungenau.«
    Plötzlich ertönte über ihm ein Schrei, bei dem ihm schier das Blut in den Adern gefror. Reflexartig duckte Aric sich und schaute nach oben; und er sah, wie eine Rotte affengroßer grooma sich an den lebendigen Ranken entlanghangelte, die die gesamte

Weitere Kostenlose Bücher