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Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer

Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer

Titel: Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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schützen.«
    »Wirklich?«, fragte Bokamba sarkastisch. »Oder diente sie doch nur dem Zweck, Rache zu üben, nachdem Granparra zerstört wurde?«
    Quinn rutschte auf dem Sitz herum. »Wir sind nicht gekommen, um über Politik zu sprechen, Iniko.«
    »Das muss ihm einmal gesagt werden, Adam«, sagte Bokamba nachdrücklich. »Er ist ein privilegierter Sohn mit einer Attitüde, wie sie auch von anderen privilegierten Söhnen geprägt und gepflegt wird.«
    »Ich bin kein privilegierter Sohn«, erwiderte Arie. »Meinem Vater ist der Titel eines Lords erst verliehen worden, als er vor sechs Jahren aus dem Parlament ausschied.«
    »Ich meine damit auch keine Titel oder Ränge«, sagte Bokamba. »Ich meine vielmehr Ihre Staatsbürgerschaft der Nördlichen Koordinaten-Union. Das ist der Quell Ihrer Privilegien.«
    »Die Leute von NorCoord haben hart für ihren Erfolg gearbeitet, Kommandant Bokamba«, entgegnete Aric. »Und von diesen Erfolgen hat das ganze Commonwealth profitiert.«
    »Ersparen Sie mir bitte solche Belehrungen über offensichtliche Sachverhalte«, sagte Bokamba kühl. »Trotz der technologischen Beschränkungen, die die Parra uns auferlegen, sind wir keine naiven Wilden. Zweifelsohne haben die Leute der NorCoord-Nationen hart gearbeitet, und bestimmt haben sie auch große Dinge geleistet. Aber ihre Zeit ist vorbei.«
    »Wie können Sie das nur sagen?«, fragte Aric. »Wieso sollte NorCoord denn nicht genauso überleben dürfen wie, sagen wir, Centauri?«
    »Ich spreche nicht vom Überleben«, erwiderte Bokamba. »Mir geht es vielmehr um die unnatürliche Machtausdehnung. Alle großen Reiche haben eine begrenzte Lebensdauer, Mister Cavanagh, eine Zeit, nach der ihr Part in der Geschichte vorbei ist. Wir haben den Aufstieg und Niedergang des Römischen Reiches erlebt, die Herrschaft der Mongolen, der Briten, der Sowjets und der Amerikaner. Die Japanische Hegemonie und das Panarabische Kalifat sind gekommen und gegangen. Nur das Reich von NorCoord besteht noch. Obwohl es eigentlich nicht mehr bestehen dürfte.«
    »Nur, dass es überhaupt kein Reich ist«, wandte Aric ein. »NorCoord hat nicht mehr Macht als alle anderen Mitglieder des Commonwealth.«
    Bokamba schüttelte den Kopf. »Sie sehen das aus der inneren Perspektive, Mister Cavanagh. Kein Reich erscheint den jeweiligen Machthabern als bedrückend. Auf dem Papier sind alle Commonwealth-Staaten vielleicht gleich. In Wirklichkeit ist es aber NorCoord, das den Ton angibt. Es ist das Militär von NorCoord, das die Friedenstruppen befehligt; es ist das Parlament von NorCoord, das die Gesetze erlässt, nach denen alle leben müssen; es ist die Verwaltung des Kanzlers von NorCoord, die Handel und Wandel innerhalb des Commonwealth und sogar auf den nichtmenschlichen Welten diktiert.« Er machte eine Handbewegung, die den ganzen Raum ein-schloss. »Sie haben gesehen, wie die Granparri leben. Sagen Sie mir, weshalb wir hier sind.«
    Aric nahm einen Schluck aus der Tasse und versuchte sich zu erinnern, was er auf dem College über die Geschichte kleiner Commonwealth-Welten gelernt hatte. Granparra war vor etwa fünfzig Jahren von Mexiko beansprucht worden, nachdem ein paar andere Nationen einen Blick darauf geworfen, dann aber dankend verzichtet hatten. Die Mexikaner hatten hier auf der Insel Puerto Simone eine Kolonie errichtet, dem einzigen Ort auf dem ganzen Planeten, wo die vorherrschenden Parra-Ranken fast die gesamte übrige tödliche Vegetation des Planeten
    »stranguliert« hatten. Anschließend hatte diese Kolonie ein paar Jahre ums Überleben gekämpft, bis sie schließlich aufgab. Der Ort hatte für die nächsten zwanzig Jahre praktisch brachgelegen, bis die jetzige Bevölkerung dem Ruf eines Sonderprogramms des Commonwealth gefolgt war, das den chronisch benachteiligten Völkern auf der Erde eigenes Land zur Verfügung stellen wollte. »Weil Sie eine eigene Welt haben wollten«, sagte er. »Und weil Sie sich nicht auf die Zusage von jemand anders verlassen wollten, dass Granparra nicht erobert werden würde.«
    Bokamba lächelte grimmig. »Ja, das ist der Grund, weshalb viele von uns hierhergekommen sind. Aber das ist nicht der Grund, weshalb wir hierhergeschickt wurden.«
    »Ich verstehe nicht.«
    »Was ist denn vor fünfundzwanzig Jahren geschehen?«, fragte Bokamba. »Da draußen, kaum dreißig Lichtjahre entfernt?«
    Aric verzog das Gesicht. Nun begriff er auch, worauf Bokamba hinauswollte. »Wir sind den Yycroman begegnet.«
    »Exakt«, sagte

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