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Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer

Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer

Titel: Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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meine.«
    »Was wollen Sie überhaupt von ihr?«
    Bronski erreichte die Mitte des Salons und blieb stehen. »Nicht, dass es Sie etwas anginge«, sagte er und ließ den Blick schweifen, »aber sie soll deportiert werden.«
    »Ihr wurde doch ein Aufschub von einem Tag gewährt.«
    »Der muss wohl widerrufen worden seien«, sagte Bronski. »Wo ist sie?«
    Cavanagh schaute sich um. Der Salon war im Mrach-Stil eingerichtet: mit fremdartigem Mobiliar und Kunstwerken, die wie Ampeln von der Decke hingen und die Aufmerksamkeit und den Schritt des Besuchers zur abgesenkten Lounge lenkten, die in der anderen Ecke ein Viertel des Raums einnahm. Lange, schmale Couches und weiche Konturensessel säumten im Wechsel den Rand der Lounge und richteten die Aufmerksamkeit wie ein Leitpfad auf das sanfte, wabernde Glühen der Feuerskulptur in der Ecke selbst. Und an einer der Couches in der Nähe der Feuerskulptur lehnte der Spinnrahmen, mit dem Fibbit gearbeitet hatte. Von Fibbit selbst war aber nichts zu sehen. »Sind Sie sicher, dass man sie deportieren will?«, fragte er Bronski.
    »Ich hatte gefragt, wo sie ist, Cavanagh«. Er ignorierte die Frage, setzte seinen Weg fort und ging die zwei Stufen mit den beleuchteten Kanten zur Lounge hinunter. Seine drei Männer trampelten bereits durch den Flur, der zum Speisezimmer und Schlafbereich der Suite führte. Hill sah so aus, als ob er sie aufhalten wollte; Cavanagh wechselte einen Blick mit ihm und schüttelte den Kopf. Die Mrach-Regierung genoss eine große Autorität, und eine rote Karte war sozusagen das Nonplusultra, das Nicht-Mra-chanis gewährt wurde. Was auch immer sie von Fibbit wollten, sie wollten es unbedingt.
    »Was ist das?«, fragte Bronski von der Lounge aus.
    Cavanagh drehte sich um und sah, dass er finster auf den Spinnrahmen starrte, der an die Couch gelehnt war. »Das ist ein Gespinst, das ich bei Fibbit in Auftrag gegeben habe«, sagte er.
    Bronski schaute zu ihm hinüber und dann wieder aufs Gespinst. »Das sieht Ihnen aber nicht ähnlich. Gehört es Ihnen oder der Sanduul?«
    »Mir.«
    »Zeigen Sie mir die Quittung.«
    »Ich habe noch keine.«
    »Dann gehört es auch der Sanduul«, sagte Bronski und nickte heftig mit dem Kopf. »Sie wird es mitnehmen.«
    »Einen Moment«, sagte Cavanagh und ging zur Lounge hinüber, als Bronski den Spinnrahmen an sich nahm. »Das ergibt doch überhaupt keinen Sinn. Können Sie mir nicht wenigstens sagen, was hier vorgeht?«
    Für einen Moment schien Bronski ihn zu mustern. »Sicher, ich kann Ihnen sagen, was hier vorgeht«, knurrte er.
    »Mein Chef hat mich vor vier Stunden mit zwei Neuigkeiten aus dem Bett gerissen: die erste besagte, dass die Mrachanis ein Problem mit einer Sanduul hätten, die Mra-mig nicht verlassen wollte; und die zweite besagte, dass da irgendein Mensch herumlief, der seine Nase in Dinge steckte, die ihn nichts angingen. Zu Ihnen kommen wir auch noch; fürs Erste befassen wir uns aber nur mit der Sanduul. Sie werden sie uns doch übergeben, oder nicht?«
    »Um der Wahrheit die Ehre zu geben, ich weiß nicht, wo sie ist«, sagte Cavanagh. »Wenn sie nicht hier ist, muss sie gegangen sein, nachdem ich zu Bett gegangen war.«

    Bronski schnaubte. »Mit diesen beiden Falkenaugen von Leibwächtern, die hier rumstehen?«, fragte er und ließ den Spinnrahmen auf die Couch fallen. »Sie ist also gegangen.«
    »Meine Männer müssen auch einmal schlafen«, erwiderte Cavanagh und versuchte ruhig zu bleiben. »Ihre Sachen sind schließlich noch hier - ich bin sicher, dass sie wieder zurückkommen wird. Und ich hoffe, Sie nehmen es mir nicht übel, wenn ich das sage, aber diese ganze Sache ist eine enorme Zeit- und Energieverschwendung für alle Beteiligten. Ich wollte nachher sowieso mit Fibbit von Mra-mig abreisen.«
    »Vielleicht ist das auch der Grund für ihr Verschwinden«, sagte Bronski ätzend. »Ich weiß ja, dass ihr ExParlamentarier das nicht für möglich haltet, aber hin und wieder geschehen auch Dinge in diesem Universum, von denen ihr keine Ahnung habt.« Er schaute an Cavanagh vorbei. »Und?«
    Cavanagh drehte sich um und sah, dass die drei Männer wieder in den Salon zurückkehrten. Von Fibbit nach wie vor keine Spur. »Sie ist nicht da«, meldete einer der Männer, löste sich aus der Gruppe und ging zu Cavanagh und Bronski in die Lounge. »Ich glaube, er hat recht - sie muss wohl verschwunden sein, während alle schliefen.
    Ziemlich nachlässig, wenn Sie mich fragen.« Er drehte den Kopf und schielte

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