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Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer

Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer

Titel: Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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Glasscheibe der Zelle zu beschlagen, aber bei der oben offenen Duschkabine war das ein Kinderspiel. Er drehte das warme Wasser auf und untersuchte in der provisorischen Deckung seine neue Errungenschaft.
    Der Stein war unter diesen Umständen ein wahrer Schatz: vielleicht fünf Zentimeter lang und drei Zentimeter breit.
    Er war schmal, wahrscheinlich nicht mehr als drei Millimeter; und obwohl die Kanten für menschliche Finger durchaus ein Verletzungsrisiko bargen, waren sie bei weitem nicht scharf genug, um ins Material des Zwangsanzugs oder die Haut eines Zhirrzh zu ritzen.
    Dennoch war er besser als nichts; und allein schon die Tatsache, dass er einen massiven, potenziell gefährlichen Gegenstand in der Hand hielt, verlieh seiner Moral einen gewaltigen Schub. Wenn es ihm gelang, den Stein vor seinen Häschern zu verbergen und eine Kante zu schärfen, ohne dass sie es merkten, würde ihm das eine Reihe völlig neuer Optionen eröffnen.
    Obwohl er noch nicht genau wusste, worin diese Optionen überhaupt bestanden. Aber er würde sich etwas einfallen lassen.
    Er wusch sich, verließ die Dusche und nibbelte sich das Haar mit der Hand trocken, die den Stein umschloss. Er vermochte es noch immer kaum zu fassen, dass er damit so leicht durchgekommen war; doch je länger er darüber nachdachte, desto wahrscheinlicher erschien es ihm, dass die Anatomie der Zhirrzh-Hand es nicht zuließ, einen Gegenstand so zu umschließen, dass er praktisch darin verborgen war. Sein ursprünglicher Plan hatte darin bestanden, den Stein im Stiefel des Overalls zu verbergen und ihn zwischen die Zehen zu klemmen. Weil es dann aber zu schwierig geworden wäre, den Stein schnell wieder an sich zu bringen, hatte er diesen Plan wieder verworfen. Er setzte sich aufs Bett und zog den Overall an; dabei zog er die rechte Schublade im Bettkasten einen Zentimeter auf und ließ den Stein in die Lücke zwischen der Schublade selbst und dem zerknautschten Überlebenspack fallen, das die Schublade zum größten Teil ausfüllte.
    Den Rest des Tages verbrachte er in der inzwischen vertrauten Routine und teilte sich die Zeit ein, indem er isometrische Übungen ausführte, sich den äußeren Raum einprägte und nach Möglichkeiten suchte, wie er von diesem Ort verschwinden konnte. Ein paar Mal verspürte er das Bedürfnis, die Schublade zu öffnen, den Stein zu berühren und die Kanten zu spüren - nur um sich zu vergewissern, dass er überhaupt noch da war. Doch er widerstand der Versuchung. Er hatte nämlich festgestellt, dass sie ihn nicht mehr so streng zu überwachen schienen, nachdem der Nachteinschluss erfolgt war. Das wäre dann der geeignete Moment, um den Stein in ein sicheres Versteck zu schaffen.
    Dieser Moment kam jedoch nie. Er lag gerade auf dem Bett und schaute schläfrig dem geschäftigen Treiben der Zhirrzh-Techniker zu, als die äußere Tür plötzlich aufflog, sechs Außerirdische hereinstürmten und sich geradewegs der Zelle näherten. Zwei der Zhirrzh trugen die gleichen langen, grauen Stöcke, die er schon bei seinem ersten Ausgang in den Händen der Pyramidenwächter gesehen hatte. Und die beiden anderen hielten kompakte Vorrichtungen in der Größe von Taschenlampen in der Hand. Die letzten zwei schienen allerdings völlig unbewaffnet zu sein.
    »Was geht hier vor?«, fragte Pheylan unwillig, als sie militärisch präzise Position um seine Zelle bezogen; die beiden Zhirrzh, die nichts in Händen hielten, gingen zur Tür, und die anderen vier flankierten sie auf beiden Seiten.
    Alle vier Waffen waren, wie Pheylan unbehaglich feststellte, durch das Glas direkt auf sein Gesicht gerichtet... und aus der Nähe sahen diese langen Stöcke sogar noch viel fieser aus als aus der Ferne. »Was geht hier vor?«, fragte er wieder - diesmal aber nicht mehr so aggressiv. Im Gegensatz zu den Projektil- und Raketenwaffen, die die Friedenstruppen einsetzten, hatten die Zhirrzh-Schiffe Hochenergielaser verwendet. Wenn es sich bei den Stöcken und Taschenlampen, die auf ihn gerichtet waren, um Miniaturversionen dieser Waffen handelte, konnten sie ihn durch die Zellenwand in Asche verwandeln. Vielleicht war das auch einer der Gründe, weshalb die Wand aus Glas bestand.
    »Du gehst weg«, ertönte eine Stimme hinter ihm.
    Pheylan drehte sich um. Da stand Thrr-gilag: Seine Zunge schnellte rhythmisch vor und zurück, und der Korkenzieher-Schwanz rotierte mit doppelter Geschwindigkeit. »Was ist los?«, fragte er den Zhirrzh.
    »Du gehst weg«, wiederholte

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