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Zahn, Timothy - Jagd auf Ikarus

Zahn, Timothy - Jagd auf Ikarus

Titel: Zahn, Timothy - Jagd auf Ikarus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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einen breiten Bereich des Spektrums«, gab er zu bedenken. »Das müsste den Stardrive übertönen, zumindest auf eine Entfernung von fünfzig Kilometern. In Ordnung; es sind noch dreizehn Minuten bis zum Start. Ich will versuchen, diese Zeit noch um ein paar Minuten zu verkürzen.«
    »Gut. Tun Sie das.«
    Ich ließ mir Zeit damit, den zugewiesenen Parkplatz anzusteuern, so dass von Nicabars dreizehn Minuten fast schon fünf verstrichen waren, als wir schließlich die bezeichnete Position bezogen. Die Anzeigen programmierte ich so, dass sie unsere Begleiter auf beiden Seiten zeigten, und fragte mich, wer von ihnen wohl den ersten Zug machen würde.
    Diese Ehre gebührte dem Najiki-Frachter. In dem Moment, als ich Schub auf die vorderen Steuertriebwerke gab, um einen Teil unseres Trägheitsmoments aufzuzehren, sah ich, wie sich an der Seite eine große Luke öffnete und drei graue StarFighter erschienen. Sie stoppten für einen Moment, als ob sie ihre Position bestimmten, und dann gruppierten sie sich zu einer Formation und nahmen direkt Kurs auf uns.
    Ich aktivierte die Gegensprechverbindung für das ganze Schiff. »Hier spricht McKell«, sagte ich. »Alle schnallen sich an oder halten sich irgendwo fest. Wir bekommen unfreundliche Gesellschaft. Revs?«
    »Noch immer mindestens sechs Minuten bis zum Start«, meldete er. »Wahrscheinlich eher sieben. Wie lange noch, bis sie hier eintreffen?«
    »Kommt darauf an, wie eilig sie es haben«, sagte ich ihm und beobachtete aufmerksam die Jäger; ich hoffte noch immer, dass es sich um einen falschen Alarm handelte und dass ihr Interesse etwas ganz anderem galt. Aber sie kamen immer näher und ließen auch nicht erkennen, dass sie plötzlich einen Schwenk vollführen würden. »Lassen Sie die Schubdüsen heißlaufen – wenn die auch nur den geringsten Hinweis erhalten, dass wir den Stardrive hochfahren, werden sie sofort über uns herfallen.«
    Die Worte waren kaum meinem Mund entfleucht, als die Najiki es auch schon offiziell machten. »Frachter Ikarus, hier spricht das militärische Oberkommando von Utheno«, ertönte eine ruhige Najiki-Stimme im Lautsprecher der Gegensprechanlage. »Wir erteilen Ihnen hiermit den Befehl, die Schubdüsen abzuschalten und die Ankunft eines Enterkommandos abzuwarten.«
    »Die Schubdüsen müssen ihnen doch in den Ohren dröhnen«, sagte Nicabar beiläufig. »Was nun?«
    »Wir ignorieren sie einfach«, sagte ich ihm. »Diese Mitteilung ist per Breitband reingekommen, nicht über eine Schmalbandverbindung, und laut Kennung sind wir jetzt die Hoppetosse. Es wäre durchaus möglich, dass sie sich noch nicht sicher sind, mit wem sie es zu tun haben, und nur eine Reaktion provozieren wollen, um sich Klarheit zu verschaffen. Wir können es uns jedenfalls nicht leisten, die Schubdüsen wieder abzuschalten.«
    »Sie riskieren damit, dass sie das Feuer auf uns eröffnen«, gab er zu bedenken.
    »Noch nicht«, sagte ich, wandte meine Aufmerksamkeit von den sich nähernden StarFightern ab und richtete sie wieder auf den Tleka-Tender. Es war ein klassisches, altbewährtes Manöver: eine Gruppe von »Krawallmachern«, die sich der Beute von vorne näherten und sie mit viel Tamtam und Getöse in die Arme der Jäger trieben, die in den Büschen lauerten. In den Büschen – oder hinter einem Tleka-Frachter, je nachdem, was gerade zur Hand war.
    Nur dass der Jäger sich in diesem Fall nicht länger versteckte. Er zeigte sich in ganzer Pracht, wobei die Backbordgeschütze sich gerade hinter dem Zentralrohr des Frachters hervorschoben: ein »Westentaschen« -Zerstörer der Najiki, der mit seiner Zebrastreifen-Tarnung fast schon zerbrechlich wirkte. Als Kriegsschiff war es wohl nicht sehr eindrucksvoll, doch in der momentanen Lage erschien es mir trotzdem ganz schön mächtig.
    »Achte darauf, ob er uns mit Ionenstrahlen beschießt«, ertönte Ixils Stimme hinter mir.
    »Vielen Dank«, sagte ich, wobei ich nicht allzu sarkastisch zu klingen versuchte. Er kam durch die Tür und warf einen Blick auf die Anzeigen – sein Gesichtsausdruck war so stoisch wie immer. Die Frettchen, die sich in seine Schultern gekrallt hatten, straften diese scheinbare Ruhe jedoch Lügen. Sie zuckten geradezu ekstatisch. »Könntest du noch mit weiteren hilfreichen Ratschlägen aufwarten?«, fügte ich hinzu.
    »Ich meinte im Gegensatz zu Lasern oder Flugkörpern«, sagte er und ging zum Navigationstisch. »Falls sie nämlich in Eigeninitiative gegen mutmaßliche Schmuggler vorgehen,

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