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Zahn, Timothy - Jagd auf Ikarus

Zahn, Timothy - Jagd auf Ikarus

Titel: Zahn, Timothy - Jagd auf Ikarus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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Verschlussnuten, wobei ich darauf achtete, dass sie nicht zu sehen waren. Der dünne Kunststoff würde keinen Stecker blockieren oder behindern, der vielleicht in den Schlitz gesteckt wurde; vielmehr würde das Material beim Einstecken auf den Boden der Nut gedrückt werden und somit als Beweis dafür dienen, dass irgendetwas hier eingeführt worden war.
    Ich beendete die Inspektionstour, ohne dass ich noch eine interessante Entdeckung gemacht hätte. Für die Tunnel- und Luftschleusenverschalung, die wir auf der Backbordseite gesehen hatten, gab es an Steuerbord wider Erwarten keine Entsprechung, und es gab auch keine anderen Eingänge ins Schiff – jedenfalls keine, die ich als solche erkannt hätte. Als ich zur Treppe zurückkehrte, warteten bereits vier weitere Personen mit ihrem Gepäck bei Jones: zwei Männer, ein craeanisches Männchen und – was zumindest mich verwunderte – eine junge Frau.
    »Ach, da sind Sie ja«, rief Jones, als ich um die Krümmung der kleineren Sphäre bog und auf sie zuging. »Meine sehr verehrten Damen und Herren, dies ist unser Pilot und Navigator, Captain Jordan McKell.«
    »Freut mich, Ihre Bekanntschaft zu machen«, sagte ich und warf jedem einen kurzen Blick zu, als ich mich der Gruppe anschloss. »Ich hoffe doch, dass wenigstens einer von Ihnen weiß, was hier los ist.«
    »Wie meinen Sie das, was hier los ist?«, fragte einer der Neuankömmlinge mit einer Reibeisenstimme. Er war Anfang zwanzig, von dünner, fast schon magerer Statur, mit hellblondem Haar und einer nervösen Ausstrahlung, die ihm förmlich aus allen Poren drang. »Sie sind doch der Pilot, oder? Ich dachte, dass ihr Piloten immer alles wüsstet.«
    »Ahm dann haben Sie also unsere Werbezettel gelesen«, sagte ich anerkennend. »Sehr gut.«
    Er runzelte die Stirn. »Werbezettel?«
    »Sollte nur ein Witz sein«, sagte ich und bereute es, dass ich es überhaupt mit Witzigkeit versucht hatte. Er hatte anscheinend keinen Sinn für Humor. »Ich wurde quasi von der Straße weg angeheuert, wie der Rest von Ihnen auch.«
    Ich ließ beiläufig den Blick über die Gruppe schweifen, während ich redete, und wartete auf eine Reaktion. Falls einer von ihnen jedoch aus einem anderen Grund hier war, behielt er oder sie es jedenfalls für sich. »Wir werden sicherlich eine Antwort auf all unsere Fragen bekommen, sobald unser Arbeitgeber eintrifft«, fügte ich hinzu.
    »Falls er überhaupt noch eintrifft«, murmelte der andere Mann. Er war groß, wahrscheinlich um die dreißig Jahre alt und hatte vorzeitig ergrautes Haar und einen wachen Blick. Sein Körperbau war zwar nicht ganz so muskulös wie der von Jones, aber auf seine Art und Weise genauso beeindruckend.
    »Er wird schon noch kommen«, sagte ich und versuchte dabei eine größere Zuversicht in die Stimme zu legen, als ich sie verspürte. Wo eine Mordanklage wie ein Damoklesschwert über Camerons Kopf hing, würde das seine Bewegungsfreiheit erheblich einschränken. »Wie wär’s – wenn wir schon warten müssen, könnten wir uns vielleicht auch gleich vorstellen?«
    »Klar«, sagte der grauhaarige Mann. »Ich bin Almont Nicabar – aber nennt mich Revs. Ich habe eine MotorenZertifizierung, bin aber auch für Mechanik qualifiziert.«
    »Wirklich?« Jones klang interessiert. »Wo haben Sie als reisender Geselle denn überall Ihre Mechanikerausbildung absolviert?«
    »Eigentlich habe ich kein einziges Programm durchlaufen«, sagte Nicabar. »Hab meine Qualifikation hauptsächlich durch Training-on-the-job während meiner Dienstzeit bei der Truppe erworben.«
    »Na prima.« Unser Mechaniker Jones schien nur begrenzt gesellschaftsfähig. »Bei welcher Teilstreitkraft waren Sie?«
    »Können wir die Vorstellungsgespräche denn nicht auf später verschieben?«, knurrte der nervöse Typ. Er ruckte unablässig mit dem Kopf, während er jeden Raumfahrer abcheckte, der auf den Gehwegen auftauchte.
    »Ich bin immer für Vorschläge offen«, sagte ich freundlich. »Aber solange der Eingang verschlossen ist, haben wir leider …«
    »Warum öffnen wir ihn dann nicht?«, unterbrach er mich ungeduldig und schaute zur Verschalung auf. »Diese Luke ist doch ein Witz – ich könnte sie in einer halben Minute aufmachen.«
    »Das wäre keine gute Idee«, wandte Jones ein. »Man könnte dabei nämlich die Dichtung der Luftschleuse beschädigen.«
    »Und dann wäre unser Spezialist für die Außenhaut und Außeneinsätze nämlich arbeitslos«, sagte ich und wandte mich an den Craea. »Und

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