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Zahn, Timothy - Jagd auf Ikarus

Zahn, Timothy - Jagd auf Ikarus

Titel: Zahn, Timothy - Jagd auf Ikarus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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laufen.«
    »Er hat Recht«, pflichtete Nicabar ihm bei. »Ixil, du bringst Everett zurück. Ich werde mit McKell gehen.«
    »Ixil könnte Ihre Hilfe vielleicht auch brauchen«, sagte ich. »Es wäre schließlich noch möglich, dass Everett einen verspäteten Schock erleidet und dann getragen werden müsste. Davon abgesehen könnten Sie auch noch einen Schock erleiden, Revs, und ich könnte Sie dann nicht wieder zurückschleppen. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.« Ich reckte den Kopf. »Und wenn Sie jetzt nicht in die Puschen kommen, werden Sie noch die E-Bahn verpassen.«
    »Aber …«, sagte Nicabar.
    »Spar dir den Atem«, riet Ixil ihm, legte sich Everetts Arm um die Schulter, und Pix und Pax suchten sich neue Plätze, auf denen sie seine Bewegungsfreiheit nicht einengten. »Es nützt nichts, mit ihm zu streiten, wenn er einen so festen Entschluss gefasst hat.«
    »Und wenn die Iykams ihn finden?«, knurrte Nicabar.
    »Die Iykams sind entweder tot oder abgehauen«, sagte ich. »Ich persönlich mache mir mehr Sorgen darüber, was geschieht, falls die Patth über das Schiff stolpern und keiner von euch dort ist, um es zu verteidigen. Oder glaubst du wirklich, Tera und Chort könnten einem massiven Angriff allein standhalten?«
    »Damit wird er wohl Recht haben«, sagte Everett widerwillig.
    »Natürlich habe ich Recht«, sagte ich. »Wartet eine Stunde auf mich, sobald ihr das Schiff erreicht habt. Wenn ich dann noch nicht zurück bin, versuchst du zu starten, Ixil. Fliege zu Everetts Unterschlupf, und ich werde dann versuchen, nachzukommen. Und lass mir bitte etwas Geld da, ja?«
    »Hier«, sagte Ixil, zog seine Brieftasche heraus und gab sie mir, ohne den Blick von meinem Gesicht abzuwenden. »Es müsste noch genug drin sein.«
    »Danke«, sagte ich und nahm die Börse. Ich wusste, dass er eigentlich noch viel mehr hätte sagen wollen, aber das durfte er vor den anderen nicht riskieren. »Haut jetzt endlich ab.«
    Ixil nickte. »Pass gut auf dich auf.«
    »Klar doch«, versprach ich.
    Sie gingen, wobei ihre Gesichter und die Körpersprache unterschiedliche Grade der Betrübnis ausdrückten. Ich warf einen Blick in die Brieftasche. Sie enthielt dreihundert commark – mehr als genug. Ich ließ ihnen einen ausreichenden Vorsprung, und dann stürzte ich mich ins Getümmel und folgte ihnen. Zum Teil war das eine reine Vorsichtsmaßnahme von meiner Seite – ich wollte im Hintergrund sein für den Fall, dass die Iykams doch nicht alle tot oder verschwunden waren. Hauptsächlich wollte ich mich aber vergewissern, dass die drei auch wirklich in die E-Bahn einstiegen und drinblieben. Über das, was ich als Nächstes vorhatte, hätte ich kein Sterbenswort verlieren dürfen.
    Also stand ich halb verborgen hinter einer Gruppe von Skanks und sah sie einsteigen. Ich lungerte noch so lange hier herum, bis die E-Bahn losfuhr; dann stellte ich mich auf die Zehenspitzen, um die flatternden Wimpel zu studieren. Anschließend ging ich zur nächsten Apotheke.
    Ich hatte schon damit gerechnet, inmitten des Großen Fests den Borandis- Einkauf ohne Schwierigkeiten erledigen zu können, und genauso unproblematisch lief er dann auch ab. Zehn Minuten, nachdem ich den Laden betreten hatte, trat ich wieder auf die Straße hinaus – mit Borandis im Wert von zweihundert commark sicher in der Innentasche versteckt. Mit ein wenig Glück wäre das viel mehr, als wir wirklich brauchten; aber es hätte seltsam ausgesehen, wenn ich nur so viel mitgebracht hätte, dass es gerade für die Reise zu Everetts Unterschlupf auf Beyscrim gereicht hätte. Ich ging zur Haltestelle zurück und verbarg mich in der Menge, bis die nächste E-Bahn kam.
    Die Bahn war ziemlich leer, was auch nicht verwunderte; wo die Party in vollem Gang war, lief der Verkehr hauptsächlich in die Innenstädte und nicht in die entgegengesetzte Richtung. Wegen der schwachen Belegung exponierte ich mich natürlich entsprechend stärker, aber es hatte auch den Vorteil, dass ich einen Sitzplatz für mich allein hatte und mir ein paar Minuten der so dringend benötigten Ruhe verschaffte. Alles in allem, sagte ich mir, war es ein Nullsummenspiel.
    Die Fahrt verlief ereignislos. Ich sah keinen Patth, keine Iykams und auch keinerlei Anzeichen dafür, dass ich beobachtet oder verfolgt wurde. Und nach einer Fahrt, die mir viel zu kurz erschien, öffneten sich die Türen auf dem Bahnsteig des Raumhafens Bangrot.
    Es würde noch einmal ein langer Marsch zurück zur Ikarus werden;

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