Zanes Erlösung (Scanguards Vampire - Buch 5) (German Edition)
Geschenk nicht einfach zurück. Es ist unhöflich.“
„Das nennst du Geschenk? Und seit wann kümmere ich mich um ein freundliches Auftreten?“
„Er wird dir ans Herz wachsen“, versicherte sie ihm.
„Er wird mir den letzten Nerv töten. Das wird geschehen.“
Doch er konnte Yvettes Aussage nicht vollständig widerlegen. Die kleine Kreatur hatte seinen ganz eigenen, unwiderstehlichen Charme. Allein das war schon unglaublich nervig. Ein Tier, das er mit einer Hand zerquetschen konnte, wenn er wollte, würde ihn nicht in die Knie zwingen.
„Nicht, wenn du eine Hundetüre einbauen lässt. Hör zu, ich ruf den Kerl an, der mir meine eingebaut hat. Er macht das gut, und er ist schnell. Ich schicke ihn dir gleich vorbei. Bis dann!“
„Verdammt nein –“
Doch Yvette hatte bereits aufgelegt und gab ihm somit keine weitere Gelegenheit, ihr zu widersprechen.
„Du bleibst mir wohl“, sagte er zu dem Hund und kraulte ihm den Nacken.
Z drehte den Kopf und leckte über Zanes Arm, als wollte er ihm danken. Der Hund war sich eindeutig noch nicht bewusst, dass Zane nicht gerade der herzlichste Zeitgenosse war – oder er war äußerst nachgiebig. Bald würde er sich wünschen, wieder in Yvettes gemütlichem Häuschen zu sein, umgeben von Liebe. In der Zwischenzeit, solange der Hund ihn nicht verließ, schob Zane das seltsame Gefühl beiseite, dass sich etwas in seinem Leben grundlegend ändern würde. Wer am Ende von dieser Änderung profitieren würde, das war noch nicht entschieden.
Als es zwanzig Minuten später klingelte, musste er gestehen, dass Yvette wenigstens ihr Versprechen hielt. Offensichtlich hatte sie nicht zu viel versprochen, denn der Handwerker war wirklich schnell.
Zane drückte einen der vielen Türöffner, die er hatte einbauen lassen, sodass er tagsüber nicht die Sicherheit der verdunkelten Räume verlassen musste. Er lauschte nach der Eingangstür, während er die Wasserschüssel des Hundes neu füllte.
Seine dreckigen Schuhe verpesteten immer noch die Luft in der Küche. Das und das aufgeregte Herumspringen des Hundes um seine Beine lenkten ihn von seinem Besucher ab, bis es zu spät war.
„Zacharias Eisenberg.“
Zane wirbelte herum. Innerhalb einer Millisekunde bemerkte er mehrere Dinge: Der Eindringling war ein Hybrid von durchschnittlichem Körperbau; er war nicht hier, um eine Hundeklappe einzubauen; und er wusste von Zanes Vergangenheit. Ihn mit seinem richtigen Namen anzusprechen bestätigte dies, was zugleich etwas anderes klarstellte: Der Eindringling war hier, um ihn umzubringen.
Die Wasserschale fiel ihm aus der Hand, und der Inhalt verlief auf den Boden, als Zane sich auf seinen Angreifer stürzte. Seine Klauen kamen zum Vorschein, und seine Fänge fuhren sich aus, bereit, den anderen Vampir zu töten.
Eine eiserne Faust blockte ihn erst ab, schleuderte ihn dann zur Seite, als seine Schulter die Auswirkungen des Schlages abbekam. Zane konzentrierte sich, ignorierte den vorübergehenden Schmerz und schlug seine Klauen gegen die ihm gegenüberliegende Brust. Er schnitt lediglich durch die Kleidung und die äußere Hautschicht.
Z japste und knurrte am Rande.
Im Gesicht des Hybrids war der Schmerz kaum sichtbar. Er kickte mit dem Fuß gegen Zanes Hüften und schleuderte ihn damit gegen die Spüle. Zane stützte sich an der Küchenzeile ab, nutzte den Moment, um sein gesamtes Gewicht gegen den etwas kleineren und leichteren Eindringling zu werfen. Sie fielen gegen eine Vitrine, jede Scheibe darin zerbrach.
Sein Kiefer verspannte sich im Gleichklang mit seinem Körper, als Zane seine Klauen in den Mann stieß, dieser ihm jedoch Paroli bot. Die Klauen seines Gegners waren scharf und unbarmherzig. Erst jetzt bemerkte Zane, dass die Hände seines Gegenübers mit fingerlosen Handschuhen bekleidet waren. Sie schützten seine Handflächen, während sie seinen Klauen erlaubten, sich auszufahren.
„Verdammt!“, fluchte Zane.
Ein gemeines Grinsen erschien auf dem Gesicht des Hybrids und verschwand schnell wieder, als er fortfuhr seine Klauen gegen Zane einzusetzen. Trotz seiner durchschnittlichen Größe, kam er Zane in Kraft und Wildheit gleich und wich Schlag um Schlag aus, ohne jegliche Zeichen der Erschöpfung zu zeigen.
Zane holte aus, um sich auf einen Schlag vorzubereiten, als ihn ein Tritt ins Knie traf und seine Bewegung kurzzeitig einschränkte, während er versuchte, den Schmerz zu verkraften. Im nächsten Moment spürte er einen brennenden Schmerz an seinem Hals,
Weitere Kostenlose Bücher