Zanes Erlösung (Scanguards Vampire - Buch 5) (German Edition)
genommen“, sagte er und schlenderte an ihm vorbei.
Zane folgte ihm. „Ich wusste nicht, dass er eine BMW hat.“
„Weil er gerade erst fertig geworden ist, sie zu restaurieren. Sie ist antik.“
Zane erreichte Eddies Bike und ging darum herum. Hinter Eddies Kawasaki stand ein kleineres Gefährt. Zane blieb plötzlich stehen.
„Es ist eine R6, 1937er Modell“, sagte Zane mit der noch verbliebenen Luft in seiner Lunge, die er durch seine Stimmbänder fließen ließ.
„Ja, stimmt. Thomas ist ziemlich stolz darauf. Er musste ganz schön viel dafür hinlegen. Aber er hat sie gut zusammengeflickt, findest du nicht?“
Eddies Worte verschwanden im Hintergrund, als Zane die Umrisse des Motorrads bestaunte, das er so gut kannte. Es war schwarz-verchromt genau wie das, das er einst hatte; die R6, die ihm gehört hatte, als er noch Zacharias war, als er noch Haare hatte und einer vielversprechenden Zukunft entgegengeblickt hatte.
Sogar jetzt konnte er noch den Wind spüren, der sein Haar zerzauste, während er durch die Straßen von München bretterte.
Das Kopfsteinpflaster sandte kleine Schockwellen durch seinen Körper, als er beschleunigte und ein Auto überholte. Hinter ihm saß seine Schwester Rachel auf dem kleinen Gepäckträger, der eigentlich nicht als Beifahrersitz gedacht war, und klammerte sich an ihm fest, ihre Beine in Richtung des Gehsteigs ausgestreckt.
„Nicht so schnell, Zacharias!“, bettelte sie, kicherte aber gleichzeitig. Es machte ihr ebenso viel Spaß wie ihm.
„Hast du etwa Angst?“, spottete er lachend. Es gab nichts Besseres, als auf dem Motorrad zu sitzen und die Luft an seinen Ohren entlangwehen zu lassen.
„Nein, aber Papa wird sauer sein, wenn wir stürzen und uns verletzen.“
„Mach dir über Papa keine Gedanken.“
Sein Vater hätte ihm dieses Geburtstagsgeschenk nicht gegeben – eine 3-jährige BMW R8, die wie neu aussah – wenn er nicht gewollt hätte, dass er sie fuhr und damit Spaß hatte. Rachel war einfach noch ein Kind. Mit gerade mal 14 Jahren gehorchte sie ihren Eltern noch aufs Wort, während er bereits mehrere Male rebelliert hatte. Er war schon einmal kurz davor gewesen auszuziehen, doch seine Mutter hatte es für keine gute Idee gehalten. Außerdem war er als aufstrebender Poet finanziell immer noch von seinen Eltern abhängig.
„Wir sollten nach Hause fahren. Mama wartet bestimmt schon mit dem Abendessen auf uns“, drängte Rachel.
„Nur noch einmal um den Block“, schmeichelte er und drehte den Griff, um die Geschwindigkeit zu erhöhen.
Aus einmal wurde dreimal und als sie das Stadthaus ihrer Eltern erreichten, war es bereits dunkel. Rachel sprang herunter und Zacharias rollte das Motorrad in Richtung Garage, als er den uniformierten Mann am Hauseingang bemerkte.
Sofort erfüllte ihn Panik. War seinen Eltern etwas geschehen, während Rachel und er unterwegs gewesen waren und Spaß hatten? Er stellte das Motorrad schnell ab und stürzte zur Haustür, die Rachel bereits erreicht hatte.
„Mama? Papa?“ Die Stimme seiner Schwester schallte gegen die Mauern, die die enge Straße einsäumten.
„Ist unseren Eltern etwas zugestoßen? Was ist los?“ Worte purzelten über Zacharias Lippen wie Wasser, das einen Wasserfall hinunterstürzte.
Der Mann mit dem verräterischen SS-Emblem auf seiner Uniform antwortete mit stoischem Blick.
„Zacharias und Rachel Eisenberg?“
Zacharias nickte automatisch. „Das sind wir.“
Er ergriff die Hand seiner Schwester und drückte sie. Ein Gedanke durchdrang ihn plötzlich: Er hatte davon gehört, dass SS-Personal an den Häusern anderer Familien aufgetaucht war. Es gab Gerüchte, dass anständige Bürger von ihnen einfach weggeschleppt wurden.
Der SS-Mann deutete zum Flur hinter sich und ließ sie passieren. Zacharias ließ die Hand seiner Schwester nicht los, rannte mit ihr in den hinteren Teil des Hauses, wo er Stimmen hörte. Jeder Raum, an dem er vorbeilief, war hell erleuchtet.
Sorgen ließen sein Herz wie eine Lokomotive schlagen, bis er endlich das Wohnzimmer erreichte. Seine Mutter saß auf der Couch, ihren Kopf in die Hände gestützt und sein Vater stand neben ihr, offensichtlich angespannt. Zane warf nervöse Blicke zu den Männern im Raum: drei weitere SS-Mitglieder mit schwarzen Uniformen und glänzenden Stiefeln, die im künstlichen Licht schimmerten.
„Sind das Ihre Kinder?“, fragte der blonde Mann.
Zacharias Vater nickte und blickte ihn und Rachel reumütig an.
„Vater?“ Er
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