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Zara von Asphodel - Rebellin und Magierin: Roman (German Edition)

Zara von Asphodel - Rebellin und Magierin: Roman (German Edition)

Titel: Zara von Asphodel - Rebellin und Magierin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Renner
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ruhig und bestimmt. »Unser Kampf gegen die Magier geht bis zum bitteren Ende. Es ist einer von Euch. Wenn er noch lebt, stöbere ich ihn auf und statuiere an dem Bastard ein solches Exempel, dass die Geschichte noch Generationen von Halblingen vor Grauen zittern lassen wird.«
    » Nein! « Twiss umklammert verzweifelt Flosters Arm. »Sie führt euch hinters Licht, genau wie mich! Magier sind durch und durch böse. Ihr Herz ist von Bruins Blut geschwärzt. Ich hätte sie dort sterben lassen sollen.« Twiss verstummt und wirft Floster, die ausnahmsweise einmal um Worte verlegenzu sein scheint, einen wütenden Blick zu, dann wirbelt sie zu dem Wolfshund herum und ruft: »Du weißt, dass ich recht habe. Sag’s der alten Närrin!«
    Kaum haben die Worte ihren Mund verlassen, springt der in Leder gehüllte Mann auf sie zu und schlägt ihr so hart ins Gesicht, dass Twiss rücklings zu Boden geschleudert wird. Ich erstarre, als Floster warnend die Hand hebt.
    Der Wolfshund packt Twiss, von deren Lippe Blut tropft, im Nacken, zieht sie so hoch, dass sie hilflos wie ein kleines Kätzchen in der Luft baumelt, und sieht die Herrin fragend an.
    »Nein«, antwortet Floster müde. »Keine Schläge mehr, aber schaff sie mir aus den Augen. Und, Twiss, solltest du es noch einmal wagen, dich mir zu widersetzen … solltest du es noch einmal wagen, die Magierin anzugreifen … brauchst du nicht zu hoffen, mit einer Tracht Prügel davonzukommen. Sie trägt mein Schutzamulett. Lehnst du dich also noch einmal gegen meinen Befehl auf, wirst du aus der Gilde verstoßen.« Ihr Gesicht und ihre Stimme sind düster.
    Twiss‘ Augen weiten sich entsetzt und ihre blutende Unterlippe beginnt zu zittern. Der Wolfshund zerrt sie zur Tür und wirft sie hinaus, anschließend kehrt er an seinen Platz zurück und setzt wieder seine spöttische Miene auf.
    Die Erkenntnissuchenden rutschen nervös auf ihren Stühlen herum und werfen sich unsichere Blicke zu.
    »Noch ist das letzte Wort in dieser Angelegenheit nicht gesprochen!«, durchbricht eine dröhnende Stimmedie angespannte Stille. »Außerdem überlebt sie sowieso keinen weiteren Tag hier unten.« Es ist der Schmied Hammeth, Bruins Nachfolger. Seine Haare, die ihm bis in die Augen fallen, starren vor Schweiß und Dreck, und der Geruch frustrierter Untätigkeit geht so deutlich von ihm aus wie der Gestank eines Iltis. »Eure Halblinge werden die Magierschlampe in Stücke reißen und mit Haut und Haaren auffressen.« Er grinst niederträchtig, traut sich jedoch nicht, mir dabei in die Augen zu schauen.
    Elender Feigling! Ich sehe ihn unverwandt an, fordere ihn stumm heraus, sich meinem Blick zu stellen.
    »Und das wäre auch das Beste!«, fährt er lauthals fort. »Denn soll ich Euch sagen, warum der Verräter noch nicht gefasst ist? Weil er direkt vor uns steht! Und zwar in Gestalt dieser rothaarigen Teufelin. Sie wird uns an Benedict verpfeifen, Floster, und wenn Ihr das nicht begreifen wollt, dann seid Ihr tatsächlich nichts weiter als eine alte Närrin!«
    Eine Bewegung voll unterdrückter Gewalt regt sich hinter Floster. Ich kann beinahe fühlen, wie der Wolfshund sich zurückhalten muss. Floster dagegen ignoriert Hammeth einfach. Ihr Blick ist auf mich gerichtet, und ich meine, darin so etwas wie Neugier zu entdecken. »Du hast gesagt, du könntest im Inneren eines Tiers für mich spionieren. Was genau hast du damit gemeint?«
    Ich bin so erleichtert, dass ich kaum noch das Brennen in meiner Kehle spüre. »Es nennt sich Geistmagie. Ich kann einen Teil meines Geists in ein Tier schicken, ihm meinen Willen aufzwingen und es dazu bringen, dorthin zu gehen,wohin ich will, und durch seine Augen und Ohren sehen und hören.«
    »Geistmagie – dass ich nicht lache«, knurrt der Schmied. »Bewusstseinsunterwerfung, nichts anderes ist es.«
    »Es wäre hilfreich, wenn Ihr Eure Zunge im Zaum halten könntet, Hammeth.« Philip wirft dem Schmied einen kühlen Blick zu und wendet sich dann wieder mir zu. »Fahrt bitte fort … Zara.«
    Der Schmied lehnt sich schnaubend zurück und knurrt einen unterdrückten Fluch in meine Richtung.
    »Funktioniert das mit jedem Tier?«, will Floster wissen.
    »Ja. Allerdings habe ich die meiste Erfahrung mit Vögeln. Genauer gesagt mit Falken. Aber eine Katze … oder eine Ratte kann sich an jeden Ort im Palast bewegen.«
    »Orte, an die sich unser Spion nicht wagen kann.« Philips Augen leuchten auf. »Das gefällt mir. Was sagt Ihr, Herrin Floster?«
    Mein

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