Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zarias Geheimnis

Zarias Geheimnis

Titel: Zarias Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Hanley
Vom Netzwerk:
allen, dass ihr mich gerettet habt. Vor allem dir, Zaria.«
    »Und vor allem mir«, sagte Andalonus. »Ich bin der Beste, schon vergessen?«
    »Ja! Vor allem dir.« Leonas silberne Augen glänzten. »Und vor allem dir, Meteor.«
    Wir lächelten uns an.
    »Und jetzt?«, fragte Andalonus.
    »Jetzt«, sagte ich, »sprechen wir mit dem Hohen Rat von Elfenland.«
    Magistria Magnetit mit Zirkon an ihrer Seite sah sich dem aufgeregten Haufen ihrer Ratskollegen gegenüber.
    »Jeder einzelne von Ihnen«, sagte sie gebieterisch, »wendet jetzt den Enthüllungszauber für geschichtete Magie bei sich an. Sofort! Oder Sie bekommen meinen Zorn zu spüren.«
    »Aber Magistria«, beklagte sich Wolframit, »Sie wissen doch gar nicht mit Sicherheit, dass wir alle unter einem Zauber stehen.«
    »Genau«, stimmte ihm ein anderes Ratsmitglied zu, der Elf mit den fliederfarbenen Locken. »Wenn Sie Unrecht haben, vergeuden wir hundert Radia!«
    Die Elfe mit dem pinkfarbenen Haar meldete sich zu Wort: »Vielleicht hat Zaria Turmalin ja Sie mit einemZauber belegt, damit Sie glauben, Ihre Anklägerin wäre im Unrecht. Aber Lily Morganit hat einen ausgezeichneten Ruf, während Zaria bekanntlich eine Verbrecherin ist.«
    Etwas flatterte wie der Wind an mir vorbei. Offensichtlich konnte Leona auch mit einem verletzten Flügel noch sehr schnell fliegen. Meteor war jedoch schneller als sie und erreichte die Ratsmitglieder vor ihr.
    »Verbrecherin?«, sagte Leona. »Ich zeig Ihnen, wer hier ein Verbrecher ist.« Sie beugte sich zu Meteor vor. »Wie lautet die Formel noch mal?«
    Mit der Spitze seines Zauberstabs schlug Meteor Wolframit auf die Nase. »Extred rev dolehr« , sagte er.
    Wolframit sank stöhnend zu Boden.
    Leona gab der Elfe mit dem pinken Haar einen auf den Kopf. »Extred rev dolehr.«
    Die Elfe erschlaffte. Einen Augenblick lang dachte ich, sie würde zusammenschrumpfen. »Bitte«, hörte ich ihr Klagen. »Bitte, nicht.«
    Leona und Meteor richteten ihre Aufmerksamkeit bereits auf andere Ratsmitglieder und überließen Wolframit und die Elfe mit dem pinkfarbenen Haarschopf ihrem Leid.
    Ich wusste, ich sollte diese Ratsmitglieder dazu bringen, ihre eigenen Radia-Vorräte zu verwenden, um sich von der qualvollen Erkenntnis zu befreien, dass sie unter einem geschichteten Zauber gestanden hatten. Schließlich hatten sie mich zur Verbrecherin erklärt.
    Aber sie waren verzaubert gewesen. Sie hatten nicht gewusst, was sie taten. Und sie litten schlimme Qualen.
    »Banjan ex lomel« , sagte ich und berührte erst die Elfe und dann Wolframit mit meinem Zauberstab.
    Beide seufzten tief auf und hörten auf zu klagen.
    Leona und Meteor waren mir voraus und klopften ein Ratsmitglied nach dem anderen ab, als wetteiferten sie darum, wer mehr Zauber bei den acht übrigen Elfen offenlegen konnte.
    Ich folgte ihnen. Als die Ratsmitglieder vor Schmerzen zu stöhnen und zu jammern anfingen, erlöste ich sie mit dem zweiten Zauber von ihren Qualen. Es gab mir das Gefühl, dass ich die Dinge wieder in Ordnung brachte, die Lily verbrochen hatte.
    Als alle zwölf Ratsmitglieder wieder frei von jeglichem Zauber waren, traten wir einen Schritt zurück in der Erwartung, dass man uns für unser beherztes Einschreiten danken würde. Wir hatten gerade mehrere hundert Radia geopfert, mit denen man mehrere dauerhafte Zauber hätte auffrischen können. Wir hatten dafür gesorgt, dass der Hohe Rat von Elfenland wieder bei Verstand war.
    Aber sie schenkten uns nicht einmal den Anflug eines Lächelns.

Die Ratsmitglieder reihten sich hinter dem Granittisch auf.
    »Zaria Turmalin«, sagte die Magistria ernst, »mach sofort alle Zauber rückgängig, die auf den Radia-Wachen liegen.«
    In dem ganzen Tumult hatte ich die Radia-Garde völlig vergessen. Die meisten lagen immer noch ausgestreckt auf dem Boden und schliefen – die Zauber, mit denen sie mich angegriffen hatten, mussten sehr stark gewesen sein. Die wenigen, die nicht schliefen, drängten sich in den Falten des blauen Vorhangs zusammen und beobachteten, ihre Zauberstäbe fest umklammert, das Geschehen misstrauisch.
    Als ihr goldhäutiger Anführer hörte, dass von seiner Garde die Rede war, schwebte er nach vorne. »Die Strafen für einen Angriff auf Angehörige der Radia-Garde sind hart«, erklärte er und warf mir einen eiskalten Blick zu.
    »Und das mit Recht«, warf Magistria Magnetit ein. »Jeder, der sich anmaßt, die Radia-Garde an ihrer Pflicht zu hindern, untergräbt die Ordnung Elfenlands.« Sie

Weitere Kostenlose Bücher