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Zarias Geheimnis

Zarias Geheimnis

Titel: Zarias Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Hanley
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nickte dem Anführer zu. »Danke, Renclair.« Dann sah sie mich tadelnd an. »Weil du noch jung bist, Zaria, werden wir nur ein Bußgeld gegen dich verhängen und dir eine Gefängnisstrafe ersparen. Jetzt mach die Zauber rückgängig …«
    »Bußgeld?«, unterbrach sie Meteor. »Warum sollte Zaria Bußgeld bezahlen? Sie hat gerade achthundert Radia-Einheiten verbraucht, um Ihnen allen zu helfen!«
    »Wir verhängen ein Bußgeld gegen sie, weil sie illegale Zauber praktiziert hat«, fauchte die Magistria ihn an. »Ein in Radia zu zahlendes Bußgeld dürfte für eine violette Elfe kein zu großer Verlust sein. Und was die achthundert Radia betrifft – das deckt bei Weitem nicht, was sie Elfenland schuldet.« Sie hob die Kette um ihren Hals und drehte den Rubinanhänger zwischen Zeigefinger und Daumen.
    Meteors Stirnrunzeln hätte einem Troll Angst und Schrecken einjagen können. »Und was ist mit Ihnen?«, wollte er wissen. »Sie waren nicht in der Lage, ihre Stellung als Vorsitzende des Hohen Rates zu wahren. Welche Strafe ist dafür vorgesehen?
    »Ja«, meldete sich Leona zu Wort. »Wie viele Radia schulden Sie Elfenland, Magistria?«
    Andalonus nickte entrüstet. »Der gesamte Hohe Rat sollte Zaria bezahlen!«
    Wolframits Flecken stachen wie ein übler Ausschlag hervor. »Wie könnt ihr es wagen? Ihr jungen Emporkömmlinge bringt zusammen nicht einmal fünfzig Jahre zusammen! Ihr habt hier nichts zu melden!«
    »Und ob«, erwiderte Leona, deren silbrige Augen wie Messerklingen funkelten. »Wenn wir nicht gewesen wären, würden Sie immer noch unter Lily Morganits Zaubern stehen.«
    »Ruhe!« Magistria Magnetit drehte ihren Anhänger immer schneller. »Zaria, du befreist die Garde auf der Stelle von deinen Zaubern.« Sie machte eine Geste in Richtung der Mauer, die das Podest von dem großenSaal dahinter abtrennte. »Und ich nehme an, dass dieses Ungetüm von Mauer ebenfalls dein Werk ist? Ich befehle dir, die Halle wieder in ihren ursprünglichen Zustand zu bringen. Sofort!«
    Der gesamte Rat nickte und blickte mich finster an.
    »Ich verstehe das nicht«, sagte ich.
    »Es ist ganz einfach«, erwiderte die Magistria. »Du hast unzählige Verbrechen begangen, Zaria, zeigst aber nicht die angebrachte Reue für deine Taten. Von Rechts wegen sollte man dich ächten. Aber stattdessen erlauben wir dir großzügigerweise, deinen guten Namen wiederherzustellen, indem du deine dreisten Zauber rückgängig machst und das Bußgeld bezahlst, das wir gegen dich verhängen.«
    »Ich verstehe das nicht«, wiederholte ich. »Sie sind nicht mehr verzaubert. Warum behandeln Sie mich wie eine Schwerverbrecherin? Ich habe nur ein paar verbotene Ausflüge auf die Erde gemacht. Ich habe nichts geschmuggelt. Ich habe niemandem ein Leid angetan. Ich habe versucht, Ihnen zu helfen!«
    Die Magistria beugte sich mit einem missmutigen Gesichtsausdruck in ihrem Hochsitz nach vorne. »Du solltest schon allein für deine Unverschämtheit geächtet werden. Ich befehle dir, die Radia-Garde auf der Stelle zu erlösen und die Große Halle wiederherzustellen!«
    Ich brodelte vor unbändiger Wut. »Das ist nicht fair.«
    »Und wer bist du, zu entscheiden, was fair und was nicht fair ist?«, fragte sie verächtlich. »Ich gebe dir eineallerletzte Chance. Mach die Zauber rückgängig, unter denen die Garde steht, und lass die Mauer verschwinden.«
    Ich wünschte, meine Flügel würden nicht so zittern. Ich wollte stark und ruhig sein. Ich war dankbar, als Meteor näher an mich herantrat. Leona trat an meine andere Seite, während sich Andalonus hinter mich stellte.
    Von meinen Freunden umgeben, ließ ich den Blick über die Ratsmitglieder schweifen. »Nein«, antwortete ich ihnen, »das werde ich nicht.« Meine Stimme bebte, aber ich fuhr fort: »Ich habe die Radia-Garde nicht angegriffen. Ihre Zauber wurden gegen mich, nicht von mir angewandt. Und wenn ich die Mauer verschwinden lasse, würden uns sofort Tausende Elfen belagern. Denn Ihretwegen glauben sie, ich hätte mich schlimmer Vergehen gegen Elfenland schuldig gemacht.«
    Die Magistria sah wie ein fuchsteufelswilder Trog aus. »Du hast gerade zugegeben, dass du unerlaubt auf der Erde warst. Erwartest du, dass wir dich freisprechen?«
    »Ich…«
    Sie erhob sich von ihrem Hochsitz und entfaltete ihre schwarzen Flügel. »Ihr vier habt alle Verbrechen begangen, zeigt aber keine Reue. Zieht euch an das andere Ende des Podiums zurück, während wir Ratsmitglieder über eure Strafen

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