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Zarias Geheimnis

Zarias Geheimnis

Titel: Zarias Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Hanley
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wissen.«
    »Wie viele Radia hat sie wohl in der Zwischenzeit zusammengetragen?«, fragte Zirkon.
    Wolframit antwortete düster: »Mehrere Millionen. Sie bezeichnet sich selbst als blaue Elfe, aber ihre Vorräte gehen jetzt mit Sicherheit weit über den blauen Bereich hinaus.«
    »Und sie ist in Freiheit !« Magistria Magnetit umklammerte ihren Anhänger. »Und kann unsichtbar umherschweifen, Zauber aussprechen und verheerenden Schaden anrichten.«
    Zirkon nickte niedergeschlagen. »Und sie hat Zwerge bewaffnet, die nur auf ihren Befehl hören.«
    »Als Forcier hat sie die Kristalluhren aller überprüft, die als Orange und darüber registriert sind«, sagte die Magistria vor Wut schäumend, »während ihre eigenen Vorräte nie in Zweifel gezogen wurden.« Ihr Zorn schien immer größer zu werden. »Lügen! Morganit hat uns nichts als Lügen aufgetischt … selbst, als sie uns erzählt hat, Zarias Mantel sei von Trollen gemacht.« Ihre Augen funkelten verächtlich. »Sie hat behauptet, erwürde Zarias magische Kräfte null und nichtig machen. Ha!«
    Was? Sie glaubte nicht, dass es wirklich ein Troll-Mantel war? Ich blickte von einem Ratsmitglied zum nächsten und wartete darauf, dass irgendjemand der Magistria widersprach, aber alle nickten nur weise mit dem Kopf.
    »Eine einzige Elfe könnte nie aus eigener Kraft Troll-Magie bezwingen«, fuhr die Magistria fort. »Und wenn es ihr mithilfe uns unbekannter Mittel doch gelungen wäre, hätte es Überreste gegeben.« Sie wedelte mit der Hand in Richtung der leeren Stelle am Boden, wo ich das dunkle Pulver in die indigoblaue Flasche gefüllt hatte. »Da ist nichts.«
    Die Flasche in meiner Tasche fühlte sich auf einmal noch schwerer an. Meine Freunde und ich sahen stur geradeaus und tauschten keine Blicke. Ich versuchte mein Zittern zu unterdrücken. Es musste doch zumindest einem Ratsmitglied aufgefallen sein, dass da vorher noch staubartige Überreste von dem Mantel gelegen hatten?
    Anscheinend nicht.
    »Morganit muss den Mantel persönlich verzaubert haben«, sagte Zirkon, »aber es war ein Fehler, Zaria den Zauberstab nicht abzunehmen.«
    »Zu unser aller Glück«, schnarrte Wolframit, »hat die Morganit sich überschätzt und eine violette Elfe unterschätzt.«
    Eine violette Elfe. Das war ich für sie – das war ich und würde es immer sein. Nicht Zaria Turmalin, diesowohl die Erde als auch Elfenland liebte, eine Elfe mit Freunden, für die sie ihr Leben lassen würde, ein einzigartiges Wesen mit einem großen Herzen.
    Gut. Ich war froh, dass ich niemandem erklären musste, wie es mir gelungen war, Troll-Magie zu bezwingen. Ich hatte es wirklich getan. Mehr wusste ich momentan sowieso nicht.
    »Die Frage ist«, schaltete sich Renclair ein, »welche Absichten Lily Morganit verfolgt?«
    Während die anderen darüber nachdachten, ergriff Leona das Wort. »Jetzt da Sie wissen, dass Lily Morganit die wahre Verbrecherin ist«, sagte sie laut und klar, »sollten Sie damit aufhören, Ihre Radia gegen mich und meine Freunde aufzubieten.«
    Sie schwiegen. Schwiegen und blickten äußerst grimmig.
    Schließlich sprach Zirkon: »Du hast ganz recht«, knurrte er. »Ihr jungen Leute habt dazu beigetragen, einen heimtückischen Plan aufzudecken.«
    »Und«, fuhr Leona fort, während sie ihren Zauberstab bedrohlich schwang, »wir wollen nichts mehr davon hören, dass violette Elfen nicht mit anderen violetten Elfen befreundet sein sollten.«
    Die Magistria sah nervös aus. »Wenn ihr Freundinnen seid, seid ihr das wohl«, murmelte sie.
    Leona und ich tauschten ein Lächeln.
    »Gut«, sagte Leona. »Was wird der Hohe Rat jetzt gegen Lily Morganit unternehmen?«

Alle schienen gleichzeitig drauflos zu plappern. Leona, die Ratsmitglieder, Meteor … sie stellten Fragen und gaben Antworten, diskutierten und schrien, stritten sich und versuchten einander von ihrer Meinung zu überzeugen. Ihre Worte dröhnten mir in einem großen Durcheinander in den Ohren. Ich schwebte still und in meine eigenen Gedanken versunken in der Luft.
    Vor fünf Jahren hatten die dauerhaften Zauber angefangen, schwächer zu werden, und vor fünf Jahren hatte mir mein Bruder gesagt, dass sich Elfenland verändern würde. »Für immer« , hatte er mir voller Zuversicht gesagt. »Für immer.«
    Dann war er verschwunden. Und nur kurz darauf auch meine Eltern.
    Wolframit hatte mir und Beryl mitgeteilt, sie seien zur Erde gereist. Blutstein hatte oft über meine »törichte« Familie gespottet. Und Beryl hatte

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