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Zarias Sehnsucht

Zarias Sehnsucht

Titel: Zarias Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Hanley
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verlangt hatte.
    Als ich ihr erklärte, wie ich darüber dachte, Lilys Millionen Radia zu zerstören – Radia, auf die Elfenland angewiesen war –, lachte sie höhnisch, so wie er es getan hatte.
    »Sie wird sie nie zum Wohl Elfenlands nutzen!«
    Aber Meteor war meiner Meinung. »Schon seit Jahrhunderten wird die Elfenmagie immer schwächer. Niemand weiß, warum«, gab er zu bedenken. »Wenn wir alle Radia verlieren, über die Lily verfügt, würde uns das sehr schwächen, vielleicht sogar für immer.«
    »Wir sind bereits geschwächt!«, schrie Leona. »Die Pforte von Galena? Schutzlos. Die Portale zur Erde? Geschlossen. Die magischen Skope? Versagen. Die Grenzen zwischen Elfenland, Wichtelungen und dem Trollreich sind wahrscheinlich auch verschwunden.« Sie stieß ihren Zauberstab in die Luft. »Was wird Lily als Nächstes tun?«
    In meinem Herzen und meinem Kopf spürte ich ein Stechen. »Aber was ist, wenn das aevum derk die Macht hat, zu töten?«, flüsterte ich.
    »Dann stirbt sie eben«, gab Leona zurück. »Das geschieht ihr recht dafür, dass sie Beryl umgebracht hat, und für alles andere, das sie verbrochen hat!«
    »Aber wie soll ich dann je meine Familie wiederfinden?«
    Als ich sah, wie sie plötzlich alle aufmerksam den Boden betrachteten, wusste ich, keiner von ihnen glaubte, dass Gilead, Cinna und Jett Turmalin noch am Leben waren.
    Es trat ein langes und betretenes Schweigen ein, das Andalonus durchbrach. »Ich habe Lily gefunden«, sagte er.
    »Du hast sie gefunden ?« Ich starrte den blauhaarigen Elf an.
    »Was?«, fragte Meteor. »Wann?«
    »Während du Nachforschungen zu dem Pulver angestellt hast«, erwiderte Andalonus.
    »Du weißt, wo sie sich versteckt?« Leona beugte sich zu ihm vor.
    »Sie versteckt sich nicht«, sagte Andalonus. »Sie hat ihr Hauptquartier in ein paar heruntergekommenen Türmen am Rand von Oberon-Stadt. Sie lässt sie von Zwergen wieder herrichten, damit ihre Anhänger dort wohnen können.«
    »Du bist ihr gefolgt ?«, fragte ich.
    »Ich habe mich getarnt.« Andalonus wuschelte sich stolz durch sein gekräuseltes Haar.
    »Hat Leona dich mit einer Tarnung versehen?«, wollte Meteor wissen.
    »Man braucht keine Magie, um sich unkenntlich zu machen.« Andalonus zog sich an den Ohren. »Ich habe meine Haare unter einer Mütze versteckt und bin im Hintergrund geblieben, damit mich niemand bemerkt.«
    »Du genialer Elf, du«, sagte Leona. »Erzähl uns, was du noch erfahren hast.«
    »Lily verspricht ihren Anhängern eine Radia-Erhöhung, wenn sie bei ihr bleiben. Sie erzählt ihnen, sie wären alle Opfer des Hohen Rates. Sie hat von Tag zu Tag mehr Zulauf …«
    »Moment mal«, unterbrach ich ihn. »Sie verspricht ihnen Radia?«
    Er nickte. »Sie sagt, dass jeder mindestens tausend Radia-Einheiten bekommt.«
    »Aber Lily gibt keine Magie her!«
    »Sie lügt natürlich«, sagte Leona ungeduldig.
    »Sie hat von etwas gesprochen, das sich aevia ray nennt«, fuhr Andalonus fort. »Sie will es herstellen und hat ihnen versprochen, mit der Ausgabe von Radia zu beginnen, sobald sie es hat.«
    »Hast du aevia ray gesagt?«, hakte Meteor nach.
    Andalonus nickte.
    »Was ist aevia ray ?«, fragte ich. Offensichtlich wusste Meteor etwas, das wir nicht wussten. Wie immer.
    »Es ist eine Substanz von derselben Kraft wie aevum derk «, antwortete er. »Aber anstatt Magie zu vernichten, erzeugt es sie. Allerdings lässt es sich unmöglich herstellen.«
    »Es muss möglich sein«, wandte Leona ein, »sonst hättest du nichts darüber in Erfahrung bringen können.«
    »Der Hauptbestandteil ist der Staub vom Schweif eines Kometen«, sagte Meteor. »Und seit Beginn der Geschichtsschreibung ist niemand je zurückgekehrt, der losgezogen ist, um einen Kometen zu reiten.«
    Ich versuchte aufzustehen, plumpste jedoch zurück auf die Kissen.
    Meteor wandte mir seinen smaragdgrünen Blick zu. »Zaria? Du siehst aus, als wäre gerade ein Troll hereingekommen. Was ist los?«
    »Lily könnte möglicherweise an Kometenstaub herankommen«, sagte ich schwach.
    Meteor schnaubte. »Selbst wenn sie zehn Trillionen Radia besitzt, hat sie trotzdem nicht die Macht, auf einem Kometen zu reiten.«
    »Was ist, wenn sie das gar nicht muss? Was ist, wenn sie den Staub auf der Erde bekommen kann?«
    In den Blicken, die sie mir zuwarfen, konnte ich nahezu ihre Gedanken hören. Wir haben dich nicht rechtzeitig gerettet. Die Wichtel sollten dich wieder zurücknehmen.
    »Was?«, fragte Meteor leise.
    »Die Menschen«,

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