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Zarias Sehnsucht

Zarias Sehnsucht

Titel: Zarias Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Hanley
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Male hier. Denken Sie an einen entlegenen Ort und bringen Sie uns dorthin.«
    Der Schmuggler schlug sich auf die Brust. »Ich?«
    »Sie.«
    Laz grinste. »Zuerst gibst du mir die Radia zurück, die ich dir gerade bezahlt habe.«
    Ich wünschte, ich hätte einen seiner größten Becher heißer Schokolade dabei, damit ich ihn damit vollschütten konnte. »Nein. Ich werde tausend Radia ausgeben, um ein neues Portal zu öffnen. Seien Sie froh, dass ich Ihnen nicht die Hälfte abknöpfe.«
    Seine Augen funkelten gierig. »Du willst dich in meine Gewalt begeben?«
    Ich lächelte, als hätte ich keine Angst. »Ein Risiko.«
    Meteor lächelte nicht, als er meine Hand nahm. Wir standen nah beieinander und Laz zugewandt auf dem Boden des Lagerraums. »Befördern Sie uns«, forderte ich ihn auf.
    Und er tat es.

Ich blickte mich um und fragte mich, ob Laz etwas schrecklich Gefährliches getan hatte – wie uns in eine andere Welt zu befördern.
    Die düstere Landschaft bestand aus nichts anderem als Felsen. Ein heller Vollmond schien auf aufgetürmte Felsblöcke herab und ließ sie wie Skelette unbekannter Tiere aussehen. Unter den Felsbrocken befanden sich lediglich große Steinplatten. Ein paar buschartige Pflanzen wuchsen hier und da aus Spalten.
    »Wo sind wir?«, fragte ich.
    Laz war neben uns, sein Kobold-Hut leicht schief auf dem Kopf, und sah aus wie immer – groß, schlaksig und ein wenig schmierig. Er gab einen kleinen unterdrückten Seufzer von sich. »Wollt ihr zwei Turteltauben den Rest der Reise Händchen halten?«
    Meteor und ich ließen uns los.
    »Verraten Sie uns, wo auf der Erde wir sind?«, fragte Meteor.
    »In der Einöde von Utah«, antwortete Laz. »Eine äußerst entlegene Gegend. Niemand kommt je hierher. Es ist der perfekte Ort für ein Portal: Hier brauchst du keine Schranke für herumstreunende Menschen mit Magie-Stufe 5 hinzuzufügen.«
    Er hatte recht, was die Abgeschiedenheit des Ortes betraf: Von uns dreien abgesehen, war er völlig verlassen. Laz hatte getan, worum ich ihn gebeten hatte, und jetzt war ich an der Reihe. Aber bevor ich mich ans Werk machte, wollte ich den Kometenstaub mit einem weiteren Schutzzauber versehen. In dem Land, zu dem wir unterwegs waren, wimmelte es nur so von flinken Dieben. Den Diebstahl des Kometenstaubs zu verhindern wäre den Verlust von ein paar zusätzlichen Radiawert. Obwohl meine Zauber bei Zwergen eigentlich nicht hätten funktionieren dürfen, hatten sie es getan. Ich konnte nur hoffen, dass sie auch bei Gnomen wirkten.
    Bei dem Gedanken, dass Laz mir dabei zusah, wie ich einen Zauber aussprach, hielt ich inne. Andererseits wusste er bereits, dass ich eine Feynara war. Der Kometenstaub war wichtiger, als die Art und Weise geheim zu halten, wie ich Zauber ausführte.
    Ich saturierte meinen Zauberstab. »Nichts und niemand kann mir den Kometenstaub stehlen. Für immer und ewig.«
    Laz’ breites Grinsen machte mich nervös. »Welche Ehre, eine Feynara in Aktion zu sehen. Aber wenn ich mich recht erinnere, habe ich dir vorhin erklärt, dass man Gnome genau wie Zwerge nicht verzaubern kann.«
    »Zarias Schutz zauber wirken bei Zwergen«, klärte Meteor ihn auf.
    »Das wisst ihr nicht hundertprozentig«, erwiderte Laz.
    Meteor erhaschte meinen Blick und schwieg darüber, was meine Magie sonst noch bewirken konnte.
    Ich flatterte zu einem besonders großen Felsblock hinüber. »Prägen Sie sich die Stelle ein«, sagte ich zu Laz. »Hier wird das neue Portal stehen.«
    Ein Teil der Erdlandschaft schien uns ins Land der Gnome gefolgt zu sein. Als wir durch das Utah-Portal traten, erblickten wir als Erstes einen Haufen Steinblöcke. Aber diese befanden sich inmitten eines offenen Felds voller stacheliger, scharfkantiger Pflanzen, die sich mir in die Knöchel bohrten. Ich flog auf einen der größten Felsbrocken und warf einen heimlichen Blick darüber.
    Das Licht Hunderter Laternen gesellte sich zu dem der Sterne und beleuchtete eine Horde Gnome.
    Meteor setzte sich zu mir und betrachtete, was dort unten vor sich ging.
    »Sie sind nicht hässlich«, flüsterte ich.
    Man hatte uns erzählt, Gnome wären mit Warzen übersät; dass sie kümmerliche Wesen seien und eingefallene Brustkörbe und Arme hätten, die so lang waren, dass ihre Hände über den Boden schleiften. Man hatte uns auch gesagt, ihre Ohren wären lediglich Noppen an ihren missgestalteten Schädeln. Aber die Gnome, die über die von Laternen beleuchteten Kieswege eilten, waren nur geringfügig kleiner

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