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Zarias Sehnsucht

Zarias Sehnsucht

Titel: Zarias Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Hanley
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die Wirkung jedes Gletscherzaubers aufgehoben wird. Würde das reichen?
    »Warte«, sagte Meteor.
    »Warten? Warum?«
    »Du weißt nicht, wer sonst noch in Gletschergewebe gefangen ist.«
    »Das muss ich nicht wissen. Ganz gleich, wer sie sind, ihr Leiden wird ein Ende haben.«
    »Aber vor langer Zeit hat man Gletschergewebe dazu benutzt, mächtige Elfen unter Kontrolle zu halten, die zerstörerische Magie angewandt haben. Man hat sie außerhalb der Zeit festgehalten, um Elfenland zu schützen, und dort befinden sie sich noch immer.«
    »Aber Gletschergewebe ist zerstörerische Magie, und …«
    »Damals«, unterbrach er mich, »hat man es gegen Elfen wie Lily Morganit angewandt. Also gegen Elfen, die bestimmt gewusst haben, wie man sich davon abhalten kann, gegen denGletscherzauber anzukämpfen. Wenn du sie befreist, könnten sie mit ihrer gesamten Magie zurückkehren. Du könntest entsetzliche Kräfte entfesseln.«
    Er wusste, dass ich darauf hören würde.
    Meine Verzweiflung war mir wohl ins Gesicht geschrieben. »Es tut mir leid«, sagte Meteor.
    »Am liebsten würde ich den Wunsch gegen Lily verwenden … und darum bitten, dass man sie in Gletschergewebe gefangen hält«, erwiderte ich verbittert, »aber das würde meiner Familie nicht helfen.« Ich dachte noch einmal darüber nach. »Vielleicht könnte ich mir wünschen, an dem Ort zu sein, wo meine Familie jetzt ist. Wenn ich dorthin gelangen könnte, könnte ich herausfinden, ob der Gletscherzauber mit Feynara-Magie rückgängig gemacht werden kann.«
    Meteor sprach sanft. »Und wenn sie irgendwo auf der Erde versteckt sind? Dann hättest du deinen Wunsch vergeudet und wüsstest immer noch nicht, wo sie sind.«
    Er hatte recht. Der Wunsch konnte keine Portale passieren. War ich nicht selbst schon zu dem Schluss gekommen, dass man sie möglicherweise irgendwo in einer tiefen Höhle auf der Erde versteckt hatte – unsichtbar für Skope und Feynara-Magie?
    »Ein Wunsch«, sagte ich. »Hätte er mir doch nur zwei gewährt.« Und ich konnte nicht anders, als mich an die Worte des Troll-Königs zu erinnern: Es geht darum, ob Elfenmagie fortbestehen oder ins Nichts versinken wird. Mit einem Seufzer blickte ich zurück auf den sich herabsenkenden Nebel, der über dem Trollreich hing. Ich hätte mehr Fragen stellen sollen. Wie viel Zeit haben wir? Wie gelangen wir nach Anschield? Was habt ihr mit dem aevum derk vor?
    Dafür war es jetzt zu spät. Ich hoffte, es war nicht zu spät für alles andere.
    »Ich muss den Wunsch nicht sofort benutzen.« Ich schob meinen Schmerz und meine Enttäuschung beiseite. Wenn ich weiter dabei verweilte, würde ich nie in der Lage sein, mich auf das aevia ray zu konzentrieren. »Ich werde warten.«
    Meteor sagte nicht, dass ich das Richtige tat. Er sagte überhaupt nichts, und dafür hätte ich ihn küssen können.
    »Wir sollten zurückgehen. Zwei können sich genauso leicht befördern wie einer«, erklärte ich und nahm seine Hand. »Darf ich?«
    »Erlaube mir. Transera nos. «

Das Erste, was mir auffiel, als wir im Zimmer meiner Mutter landeten, war schreckliches Getöse. Ein Beben erschütterte das Haus. War Lily wieder am Werk?
    Leona und Andalonus kauerten mit den Händen über den Ohren auf dem Boden.
    »Was ist das für ein Lärm?«, schrie ich. »Es klingt wie Gnome!«
    Leona zeigte auf das Fenster.
    »Es sind Gnome!«, rief Andalonus.
    Meteor und ich eilten zum Fenster. Draußen herrschte völliges Chaos, schlimmer als an dem Tag, als Lily mit ihren Zwergen aufgetaucht war. Viel schlimmer.
    Eine Horde Gnome tobte vor meinem Haus. Während ich das Ganze beobachtete, warfen sich vier Gnome gegen meine Tür – zwei Gnom-Männer, eine Gnom-Frau und ein Kind. Als sie auf die magische Schranke stießen, fielen sie schreiend nach hinten. Aber sobald sie wegrannten und sich die schmerzenden Köpfe hielten, griffen noch mehr Gnome an. Dieses Mal waren es mindestens zehn, und als sie gegen die Schranke prallten, erschütterte es das ganze Haus. Ich hielt mir die Ohren zu, um das lautstarke Gejaule auszublenden, konnte jedoch den Blick nicht von ihnen abwenden.
    Draußen waren nicht nur Gnome. Über ihnen schwebten zeternde Elfen. Jedes Mal, wenn die Gnome kurz still waren, vernahm ich wütende Rufe: »Zaria! Hilfe! Lass uns herein!«
    Viele von ihnen kannte ich persönlich. Elfen, mit denen ich in die Schule gegangen war. Bewohner von Galena.
    Wieder schwoll ohrenbetäubendes Geschrei an, als sich weitere Gnome gegen die Schranke

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