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Zarias Sehnsucht

Zarias Sehnsucht

Titel: Zarias Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Hanley
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warfen. Ungeduldig zog ich meinen Zauberstab. »Blende den Lärm von draußen aus.«
    Die plötzliche Stille war wie Balsam für meine Ohren.
    Andalonus erhob sich und umarmte mich. »Du hast mein Gehör vor dem sicheren Tod gerettet.«
    »Danke, Zari«, sagte Leona. »Ich dachte, ich würde durchdrehen.«
    »Was ist hier los?«, fragte ich. »Warum wollen sie Hilfe … von mir?«
    Leona antwortete: »Gnome haben jedes andere Haus in Galena geplündert und alles von Uhren über Öfen bis zu Spielsachen von der Erde zerstört. Wer weiß, was sie gerade in Oberon-Stadt anstellen. Niemand kann sie aufhalten, sie sind überall. Ich habe es mit Magie versucht, sogar mit dem Statuenzauber. Nichts funktioniert. Dein Haus ist der einzige Ort, in den sie noch nicht eingefallen sind.«
    »Der einzige Ort? Nein.«
    Vorne in der Menge erblickte ich meine ehemalige Klassenkameradin Portia Peridot mit zitternden grünen Flügeln und ausgestreckten Händen. Neben ihr schwebte Cora. Ich entdeckte auch Tuck Magnetit und andere, die ich gut kannte. Einige waren mit ihren Eltern da, aber nicht Tuck. Offensichtlich hielt sich Magistria Magnetit weiterhin versteckt – oder war auf der Erde gefangen. Vielleicht, ganz vielleicht, war sie in Oberon-Stadt und versuchte zu helfen.
    »Bitte, Zaria«, sagte Leona. »Lass sie rein.«
    »Hat einer von ihnen versucht durchzukommen?«, fragte ich. »Irgendwelche Elfen?« Bedeutete ich irgendeinem von ihnen etwas?
    »Viele, aber sie sind an deinem Schutzzauber abgeprallt. Du musst ihn aufheben.«
    Müde rieb ich mir mit einer Hand über die Stirn. »Wennich ihn aufhebe, hindert auch die Gnome nichts mehr daran hereinzukommen.«
    »Du hast ihn auf uns abgestimmt«, sagte Meteor, dem die Neugier im Gesicht geschrieben stand. »W ir können kommen und gehen.«
    Nur weil ihr mir wohlgesinnt seid. Warum konnte ich es meinen Freunden nicht sagen? Sie sahen mir alle zu, als ich mich vom Fenster abwandte und mich ins Nest meiner Mutter fallen ließ. »Dann müsste ich den ganzen Zauber neu entwerfen. Es hat mich schon beim ersten Mal Zehntausende Radia gekostet.«
    Andalonus zwirbelte Strähnen seines blauen Haars. »Du achtest auf deine Radia? In so einem Augenblick?«
    »Sie hat recht.« Meteor drehte sich mit gerunzelter Stirn vom Fenster weg. »Da draußen sind bestimmt Hunderte Elfen. Wie soll sie entscheiden, wer hereinkommen darf und wer nicht? Sie haben alle panische Angst, aber das Orchideenfeld steht immer noch. Die Gnome stehlen ja keine Elfennahrung, oder? Sie machen nur Dinge kaputt?«
    »Sie machen nur Dinge kaputt«, antwortete Andalonus. Ich fragte mich, wie lange er und Leona nach ihrer Rückkehr durch Galena gestreift waren. Waren Gnome auch in ihre Häuser eingefallen?
    »Die Elfen schweben in keiner ernsten Gefahr.« Meteor sah mich an. »Spar deine Magie, Zari. Die Gnome werden nicht ewig hierbleiben.«
    Leona und Andalonus blickten ihn vorwurfsvoll an. Meteor tat so, als bemerke er es nicht. »Also«, fragte er, »habt ihr das Wichtel-Lied?«
    Andalonus nickte. »Hättest du das gedacht?«
    Leona erklärte: »Andalonus musste das Amulett abnehmenund singen und tanzen. Ich habe mich versteckt und das Ganze im Auge behalten. Die Wichtel hätten ihn fast für die Ewigkeit mitgerissen, aber wir konnten uns noch rechtzeitig mit dem Lied davonmachen.«
    Ich hoffte, dass Andalonus unter nichts Schlimmerem als Müdigkeit litt.
    Meteor beugte sich wieder zum Fenster vor. »Oberons Krone!«, brüllte er. »Dein Schutzzauber verliert seine Wirkung, Zari. Gnome durchbrechen ihn.«
    »Was?« Ich sauste ans Fenster und sah, wie sich eine Bande Gnome gegen die Schranke warf. Keiner kam durch. »Was meinst du?«
    »Ich habe einen Gnom geradewegs durch die Schranke rennen sehen«, beharrte er.
    »Bist du sicher?« Ich wartete seine Antwort nicht ab. Ich flog nach unten, öffnete die Tür und lauschte auf dem Treppenabsatz, während sich meine Freunde direkt hinter mir zusammendrängten.
    Wir hörten gedämpftes Klirren. Ich sauste die Treppe hinunter und stürmte ins Kaminzimmer. Ein kleiner Gnom saß zusammengekauert in einer Ecke und hielt meine Wanduhr in Händen. Er hatte es bereits geschafft, sie zu öffnen und seine kleinen Hände ins Uhrwerk zu zwängen.
    Meine Uhr! Wut schoss durch meine Flügel, als ich auf den Gnom herabstieß. Kind oder nicht, er würde dafür bezahlen. Wie konnte er es wagen! Ich schnappte nach der Uhr, aber der Gnom huschte schnell davon, sodass ich nur Luft zu greifen

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