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Zarter Mond - Hawthorne, R: Zarter Mond - Dark Guardian - 03 Dark of the Moon

Zarter Mond - Hawthorne, R: Zarter Mond - Dark Guardian - 03 Dark of the Moon

Titel: Zarter Mond - Hawthorne, R: Zarter Mond - Dark Guardian - 03 Dark of the Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Hawthorne
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Durch das schmale Fenster fiel spärliches Mondlicht in unser Gefängnis. Ich hatte immer Trost darin gefunden, aber heute Nacht war es Connor, der mir Mut zusprach.

    Ein paar Decken dienten uns als Lager auf dem harten Betonboden, eine der Wolldecken wärmte uns. Connor hatte das Sweatshirt, das ich ihm mitgebracht hatte, nicht angezogen, und so konnte ich meine Finger über seine nackte Brust gleiten lassen.
    »Hab keine Angst, Brittany.« Connors Stimme klang sanft und zärtlich.
    Aber wie könnte ich keine Angst haben? Uns beiden war klar, dass wir morgen vielleicht sterben mussten. Angesichts des drohenden Todes wird uns die Begrenztheit unseres Daseins schmerzlich bewusst. All die Dinge, die wir aufgeschoben hatten, all die Dinge, zu denen uns bislang der Mut gefehlt hatte, türmten sich plötzlich vor uns auf und erschienen uns wie Träume, die möglicherweise niemals in Erfüllung gingen.
    Connor hielt mich in seinen Armen fest, seine warmen Lippen streiften meine Schläfen. Unter meiner Handfläche spürte ich den gleichmäßigen Schlag seines Herzens. Wie konnte sein Herz so ruhig bleiben, während meines wie ein eingesperrter Vogel im Käfig flatterte?
    Er ließ seine Lippen über meine Wange gleiten. Ich hörte, wie er tief einatmete und meinen Geruch inhalierte. Ich presste mein Gesicht in seine Schulterbeuge und sog seinen einzigartigen Duft in meine Lungen. Selbst hier, in diesem Gebäude, in dem wir gefangen gehalten wurden, roch er nach der freien Natur: nach Tannennadeln, Erde, süßem Nektar, frischem Laub. Er roch nach allem, was ich liebte – und nach so viel mehr.
    Ich hatte so lange darauf gewartet, seine Hände auf mir zu spüren, wie sie langsam über meinen Rücken strichen
und mich näher an seinen Körper zogen. Ich wollte, dass dieser Augenblick niemals endete.
    »Hab keine Angst«, flüsterte er noch einmal.
    Dann brach das Tier in seinem Inneren, das immer unter der Oberfläche lauerte, hervor und verscheuchte alle Sanftheit. Er küsste mich gierig, verzweifelt, als könnten wir mit unserer Wildheit die Ankunft unserer Feinde abwehren. Hungrig erwiderte ich seinen Kuss. Ich wollte das Leben mit einer Leidenschaft auskosten, wie ich sie nie zuvor gekannt hatte. Mir war klar, dass wir uns unter normalen Umständen nicht auf diese Weise geküsst und gestreichelt hätten. Aber die Umstände waren nicht normal.
    Man hatte uns alles genommen – bis auf das brennende Verlangen, all die Erfahrungen zu machen, die uns bald versagt sein würden.
    »Ich liebe dich, Brittany«, flüsterte er.
    Ein Schauer lief durch meinen Körper. Mein Herz klopfte so heftig in meiner Brust, dass ich Angst hatte, es könnte zerspringen. Mit seinen Worten hatte er mir gegeben, wonach ich mich immer gesehnt hatte, was ich jedoch absolut nicht verdiente.
    Würde sich seine Liebe morgen in Hass verwandeln, wenn er herausfand, dass ich ihn verraten hatte? Dass ich alle Gestaltwandler verraten hatte – dass ich Mason das letzte Puzzleteil geliefert hatte, das er brauchte, um seine Experimente zu vollenden?

14
    A m nächsten Morgen blinzelte ich ins Sonnenlicht. Ich war in Connors Armen eingeschlafen, aber jetzt war ich allein. Panik erfasste mich, Furcht schoss durch meine Glieder bei dem Gedanken, dass Mason Connor fortgeschafft haben könnte, aber als ich mich aufsetzte, sah ich ihn in der Mitte des Käfigs stehen, auf allen vieren, den Blick auf das Fenster gerichtet. Es gab keinen Grund mehr, seine Transformationsfähigkeit zu verbergen, da Mason ohnehin die Wahrheit wusste. Mit einem albernen Lächeln auf den Lippen saß ich einfach da und bewunderte ihn.
    Er war atemberaubend schön.
    Connor drehte den Kopf und schaute mich an.
    »Verwandle dich noch nicht sofort zurück«, sagte ich und rutschte zu ihm herüber. Ich grub Gesicht und Finger in sein Fell und inhalierte den Geruch des Wildtiers, Connors Geruch.
    Ich rieb seinen Rücken, woraufhin er ein wohliges Brummen ertönen ließ.
    »Weißt du, wie wunderschön du bist?«, fragte ich. »Alle Gestaltwandler sind in ihrer Wolfsgestalt umwerfend, aber ich fand dich immer am atemberaubendsten. Ich hab mich so sehr danach gesehnt.«

    Er schmiegte sich an meinen Hals, um mich zu trösten. Trotz all der Nähe, die sich während dieses Martyriums zwischen uns entwickelt hatte, wusste ich, dass wir uns niemals so nah sein würden wie Kayla und Lucas oder Lindsey und Rafe. Sie hatten alles … Sie hatten einander und die Fähigkeit, sich zu verwandeln. Immer im

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