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Zauber der Begierde

Zauber der Begierde

Titel: Zauber der Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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gesagt?« Hawks Griff zog sich enger um sein Glas zusammen, während
er darauf wartete zu erfahren, wer seiner Frau so schreckliche Dinge angetan
hatte, daß sich ihr Verstand in die Phantasie zurückgezogen hatte. Der Hawk
verstand, was mit ihr nicht stimmte. Er hatte Kriegsverwundete gesehen, die
solche Greueltaten erlebt hatten, daß sie auf ähnliche Art reagierten. Zu viele
barbarische und blutige Verluste ließen einige Soldaten in Träume flüchten, um
der Realität zu entfliehen, und mit der Zeit begannen viele zu glauben, daß der
Traum Wirklichkeit sei. Und das war mit seinem Weib geschehen. Doch unglücklicherweise
hatte er bei ihr keine Ahnung, was ihren schmerzhaften Rückzug in solch ein
fremdartiges Wahngebilde verursacht hatte, daß sie es noch nicht einmal
ertrug, bei ihrem Namen gerufen zu werden. Und was auch immer ihr widerfahren
war, hatte es ihr völlig unmöglich werden lassen, einem Mann zu vertrauen, und
ganz besonders nicht ihm.
    Der
Hawk wappnete sich gegen das, was er zu hören bekommen würde. Er wollte seine
Wut, wenn sie kam, in die rechten Bahnen lenken, um sie kühl und effizient als
Waffe einsetzen zu können. Er würde ihre Drachen besiegen und anschließend mit
ihrer Heilung beginnen. Ihr Körper wurde von Tag zu Tag kräftiger, und der Hawk
wußte, daß Lydias Liebe viel dazu beigetragen hatte. Doch er wollte, daß seine
    Liebe ihre tiefsten Wunden
heilte. Und der einzige Weg dazu war, zu wissen und zu verstehen, was sie
durchgemacht hatte.
    Grimm
schluckte, hampelte auf seinem Stuhl herum, kippelte zur Seite wie ein junger
Bursche, stand dann auf und ging zum Fenster, wo er unruhig von einem Fuß auf
den anderen trat.
    »Laß
es raus, Mann!« Die Woche, in der Grimm fort gewesen war, hatte Hawk fast in
den Wahnsinn getrieben, wenn er sich vorstellte, was dieser Everhard getan
haben mußte. Oder schlimmer noch, vielleicht war der Comyn selbst für Adriennes
Schmerz verantwortlich. Hawk fürchtete diese Möglichkeit, denn dann würde es
zum Krieg zwischen den Clans kommen. Sicherlich etwas Furchtbares, aber um
seine Frau zu rächen - würde er alles tun. »Wer ist dieser Ever- hard?« Diese
Frage hatte an seinem Inneren genagt, seit der Nacht, in der er den Namen von
ihren fiebernden Lippen vernommen hatte.
    Grimm
seufzte. »Keiner wußte es. Nicht einer hat je von ihm gehört.«
    Der
Hawk fluchte leise. Der Comyn hatte also Geheimnisse, oder? »Rede«, befahl er.
    Grimm
seufzte. »Sie denkt, daß sie aus der Zukunft kommt.«
    »Ich
weiß, daß Adrienne das glaubt«, sagte Hawk ungeduldig. »Ich schickte dich, um
herauszufinden, was Lady Comyn zu sagen hat.«
    »Ich
meinte sie«, sagte Grimm tonlos. »Lady Comyn glaubt, daß Adrienne aus der
Zukunft kommt.«
    »Was?«
Hawks dunkle Augenbrauen zogen sich voller Unglauben zusammen. »Was erzählst du
mir, Grimm? Willst du mir sagen, daß Lady Comyn behauptet, Adrienne sei nicht
ihre leibliche Tochter?«
    »Jawohl.«
    Hawks
Stiefel knallten auf den Boden, als sich die latente Spannung in seinen Adern
zu hitzigem Ungestüm entlud.
    »Um
das klarzustellen. Althea Comyn hat dir gesagt, daß Adrienne nicht ihre Tochter ist?«
    »Ja.«
    Hawk
erstarrte. Das war nicht das, was er erwartet hatte. Bei all seinen Grübeleien
hatte er niemals einen Gedanken daran verschwendet, daß die Phantasien seiner
Frau von ihrer Mutter geteilt werden könnten. »Dann bitte, wer genau, denkt
Lady Comyn, ist dieses Mädchen? Wen zum Teufel habe ich geheiratet?« schrie
Hawk.
    »Sie
weiß es nicht.«
    »Hat
sie irgendeine Vermutung?« Sarkasmus lag in Hawks Frage. »Sprich, Mann!«
    »Da
ist nicht viel, was ich dir sagen kann, Hawk. Und was ich weiß... nun ja, es
ist verdammt schräg, das meiste. So sicher wie die Hölle war es nicht das, was
ich erwartet hatte. Ich habe Geschichten gehört, Hawk, die das Vertrauen eines
Mannes in die natürliche Welt auf die Probe stellen. Wenn es wahr ist, was
diese Geschichten besagen, zur Hölle, dann weiß ich nicht, woran ein Mann noch
glauben kann.«
    »Lady
Comyn teilt den Wahn ihrer Tochter«, mutmaßte Hawk.
    »Nein,
Hawk, es sei denn, außer Lady Althea tun es noch ungefähr hundert andere
Menschen. Denn so viele sahen sie praktisch aus dem Nichts auftauchen. Ich
sprach mit Dutzenden, und alle erzählten mir mehr oder weniger die gleiche
Geschichte. Der Clan saß zusammen bei einem Bankett, als plötzlich ein Mädchen
- Adrienne - auf dem Schoß des Burgherrn erschien, praktisch aus dem Nichts
heraus. Einige der

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