Zauber der Highlands - Killion, K: Zauber der Highlands - Highland Dragon
konnte sie Calin sehen. Im Feuerschein tanzten goldene Punkte in seinen traurigen, kummervollen Augen. Doch sie wollte seinen Schmerz nicht sehen. Sie wollte nur wieder schlafen. Wollte zurück an den Ort, an dem sie sich nicht mit der Wirklichkeit auseinandersetzen musste. Aber es war an der Zeit, sich der Wahrheit zu stellen. Der Mann, den sie liebte, hatte sie getäuscht. Er hatte sie als Mittel benutzt, um Rache für den Tod seines Vaters zu nehmen. Aber was noch stärker in ihrem Kopf widerhallte, war das Wissen um das fehlende Leben in ihrem Leib. Das Leben, das er ihr gestohlen hatte.
Sie ließ sich zurück in die Dunkelheit treiben. Zwang sich in den friedvollen Abgrund, in dem sie nicht zur Kenntnis nehmen musste, wer sie war oder was sie verloren hatte.
Calin zog sie fest an seine Brust. »Bitte komm zurück zu mir, meine Akira!« Seine Lippen berührten ihre Augenlider, seine Stimme klang traurig. »Vergib mir, meine Geliebte! Ich hätte dich und das Baby beschützen müssen. Ich werde es mir nie vergeben, wenn ich dich auch noch verliere.«
Sein Herz schlug an ihrem Ohr, und seine Worte zeigten ihr einen Weg, aus ihrer Qual zu fliehen. Ein Teil von ihr wollte an seiner Brust weinen und Kraft und Trost in seinen Armen suchen, aber ein anderer Teil wollte sich aus seiner Umarmung zurückziehen und ihm die Schuld geben.
Er hätte für ihre Sicherheit sorgen müssen, weit weg von dem bösartigen Mann, der sie gezeugt hatte. Jetzt war ihr Kind tot - das Kind, das sie mehr gewollt hatte als das Leben selbst. Das Kind, das Calin ihr versprochen hatte. Und das er ihr in seinem triumphalen Moment der Rache wieder gestohlen hatte.
Ihr Herz wurde zu Stein, ihr Puls aber raste vor Wut.
Akira versteifte sich und stieß Calin weg, überrascht darüber, wie viel körperliche Kraft sie hatte. Sie starrte in das leere Zimmer. »Ihr habt Eure Allianz, M'laird. Ich bin jetzt nicht mehr von Bedeutung für Euch.«
»Akira, bitte! Ich habe ...«
»Nein! Ich will Eure Worte nicht hören!«, brach es aus ihr heraus. »Ihr habt den Tod Eures Vaters gerächt, aber es ist auf Kosten Eures eigenen Kindes geschehen. Meines Kindes. Ich werde Euch niemals vergeben, dass ihr mich getäuscht habt. Ihr habt mir eine Familie gegeben, ein Leben und dann ein Kind, und alles nur, um es mir wieder zu nehmen. Ich bin nicht Isobels Zwilling, nicht die Schwester oder Tochter jener, die ich so sehr liebe. Ich bin niemand. Ich bin das Ergebnis Eurer Rache gegen das Ungeheuer. Ein Teil Eures geschickt erdachten Plans, sein Blut leiden zu sehen, wie er es getan hat, als er Euch Euren Vater genommen hat.« Ihre Worte hatte sie mit Absicht so gewählt - mit der Absicht, ihm wehzutun, wie er ihr wehgetan hatte.
»Nein!« Seine Stimme brach vor schrecklichem Kummer. »Ich habe nie gewollt, dass das passiert. Ich habe nicht gewollt, dass du es auf diese Weise erfährst.« Calin legte die Hand an ihr Kinn, seine Hand zitterte.
Sie presste die Augen zu und schob seine Hand fort. Sie wollte ihn nicht ansehen, wollte nicht Zeuge der Qual sein, die er vornehmen könnte. »Geht! Ich bin nicht länger Teil Eurer Machenschaften.«
»Bei allen Heiligen, du bist meine Frau!«
Ihr Kopf fuhr zu ihm herum. »Auch Eure Schwester?« Sie hatte nicht über diese Frage nachdenken wollen, nichtsdestotrotz musste sie ausgesprochen werden. »Meine leibliche Mutter hat Euren Vater geliebt. Habt Ihr je die Möglichkeit in Betracht gezogen, dass wir vom selben Blut sein könnten? Oder hat Euch Euer Verlangen nach Rache bis zu dem Punkt getrieben, an dem Euch auch das egal war?«
»Lena kam zu meinem Vater, als sie mit ihrem vierten Kind schwanger war. Ich war dabei an dem Tag, an dem er ihr begegnete. Sie hat ihn angefleht, sie und ihr Kind zu beschützen.« Er sah sie ernst an. »Mein Vater war ihr vor jenem Tag nie begegnet. Ich bin nicht das Ungeheuer, das zu sein du mich anklagst! Ich bin dein Mann. Du musst mir glauben!« Calin schloss die Hände um ihr Gesicht und presste seine Lippen auf ihre.
Akira weigerte sich, seinen Kuss zu erwidern, weigerte sich, es zuzulassen, dass seine Berührung ihre Knie weich werden ließ. Sie wollte ihm nicht glauben, seinen Worten nicht vertrauen. Sie kämpfte gegen die Gefühle an, die an die Oberfläche emporstiegen - die ihr das Herz brachen. Sie wollte ihn hassen. Mit jeder Faser ihres Seins. Sie wollte frei sein von dem Mann, der ihr so viel Schmerz zugefügt hatte. Er hatte sie getäuscht, hatte sie sich Dinge wünschen
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