Zauber der Highlands - Killion, K: Zauber der Highlands - Highland Dragon
in der vorigen Nacht geteilt hatten. Ihre Heiterkeit verschwand, als sie erkannte, dass er erwartete, dass sie sich wieder zu ihm legte. Nervös schaute sie zu Kendrick, der ihr mit einem Kopfnicken seine Zustimmung zeigte, ehe er ihr den Rücken zuwandte. Sie wäre am liebsten zu ihm gegangen, um ihm einen Tritt zu geben, aber ihr Plan wurde vereitelt.
Calin glitt zwischen die Decken und stützte den Kopf auf die Hand. »Komm und schlaf, Mädchen. Wir haben morgen einen langen Tag vor uns.«
Sie verschränkte die Hände ineinander, um zu verbergen, dass sie zitterten, und suchte nach einem Grund, seine Aufforderung abzulehnen. Aber musste sie seine Aufforderung überhaupt zurückweisen? Eigentlich wollte sie das gar nicht. Sie hatte gestern Nacht bei ihm gelegen, um sich zu wärmen. Doch das Feuer spendete heute Nacht genügend Wärme und gab ihr keinen Grund, sein Angebot anzunehmen. Es wäre unschicklich für sie, bei ihm zu liegen, bevor sie verheiratet waren, sei es auch nur, um zu schlafen. War das nicht so?
Kendrick hatte ihr offensichtlich seine Meinung mitgeteilt, als er sie wissend angelächelt und sich dann abgewandt hatte. Ihr Bruder hatte sein ganzes Leben lang ihre Jungfräulichkeit beschützt und schien jetzt dankbar zu sein, von dieser Pflicht befreit zu werden.
Hin- und hergerissen zwischen dem Wunsch, ihre moralischen Grundsätze zu schützen, und der Sehnsucht, sich in Calins Arme zu schmiegen, blieb sie reglos stehen - wie ein Kind, das sich verlaufen hatte.
»Komm, Mädchen! Ich werde dich wärmen.« Calin hob die Felldecke hoch.
»Wir haben heute Nacht ein Feuer. Ihr müsst mich nicht wärmen. Werft mir ein Fell her, und ich werde dort drüben schlafen.«
Ein Siegerlächeln verzog seine Lippen. »Zuerst bekomme ich meinen Kuss.«
»Schuft«, schmollte Akira mit zusammengebissenen Zähnen.
»Ich habe mir für diesen Kuss den Bart abgenommen, und jetzt bestehe ich darauf, ihn zu bekommen. Du hast keinen Grund, dich um deine Tugend zu sorgen. Du hast sie erstens bisher besser bewacht als manch eine Nonne, und zweitens hast du dich für mich aufbewahrt, erinnerst du dich? Komm schon! Zieh deine Krallen ein und halte dein Versprechen!«
Sie hasste es zutiefst, es zugeben zu müssen - aber er hatte recht. Es war nur ein Kuss. Ein harmloser Gutenachtkuss, der nichts bedeutete. Sie hoffte nur, sie würde ihn überstehen, ohne wieder über ihn herzufallen.
Sie kniete sich neben ihn, bereit, seine Bedingung zu erfüllen, als sein Arm sich um sie legte und sie an seine Brust zog. Er küsste ihren Scheitel und legte die Decke um ihre Schultern. Schockiert über seine Schnelligkeit, versteifte sie sich.
»Entspann dich, Mädchen! Selbst Drachen brauchen Schlaf.«
Das Lachen seiner Männer neckte Akira, aber sie beschloss, die Sache auf sich beruhen zu lassen. Ihre Müdigkeit gewann diese Schlacht. Sie drehte sich vorsichtig um und rückte sich zurecht, bis ihr Rücken an seiner Brust lag, dann schloss sie die Augen. Er streichelte leicht ihren Unterarm und nahm ihr damit ihre Nervosität. Sie erlaubte es sich, auf ein Leben zu hoffen, das viel schöner sein würde, als sie es je erwartet hatte. Ein Leben erfüllt von Leidenschaft und Zuneigung - einer Zuneigung, wie ihre Eltern sie geteilt hatten.
Papa hatte Mam nachts auch immer so gehalten, und sie und ihre Schwestern hatten sich von allen Seiten an die Eltern gedrängt. Sie mussten ausgesehen haben wie Lämmer, wenn sie sich in dem schmalen Bett in ihrer kleinen Hütte aneinandergeschmiegt hatten, um während der endlos langen Winternächte die Wärme der anderen zu spüren. Es gab gar keinen Zweifel daran, dass Papa Mam geliebt hatte. Ein Teil von ihr sehnte sich verzweifelt danach, dass Calin ihr eine ähnliche Zuneigung entgegenbringen würde.
»Hör auf zu denken, meine süße Akira!« Seine Finger verflochten sich mit ihren, und das Tor zu ihrem Herzen sprang auf.
Kapitel 9
A kira erwachte früh und betrachtete den Mann, den sie heute heiraten würde. Heute. Diese verwirrende Erkenntnis ließ ihren Magen flattern. Sicherlich wäre es nicht schrecklich, jeden Morgen neben einem so schönen Mann aufzuwachen. Oder ihm zu erlauben, ihre Lippen mit seinen leidenschaftlichen Küssen zu verwöhnen - so, wie er es zur Bedingung gemacht hatte.
Sie dachte an die vielen Fragen, die sie ihm in ihren Briefen gestellt hatte, an die wertlosen Kleinigkeiten, die sie ihm geschickt hatte, als sie ein Kind gewesen war. Er musste sie für einfältig
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