Zauber der Highlands - Killion, K: Zauber der Highlands - Highland Dragon
erlauben, sich durch solche Gefühle schwächen zu lassen. »Mein Vater starb, weil er sich in eine Frau verliebt hatte. Ich werde nicht das gleiche Schicksal erleiden. Ich bin ein Krieger, und ich führe einen Clan. Männer, die die Liebe mit aufs Schlachtfeld nehmen, sterben.«
Tante Wanda legte die Hand auf seinen Rücken und drückte ihn aufmunternd. »Du liegst falsch, Calin, denn die Liebe ist es, die Männer dazu treibt, zu kämpfen. Die Liebe zur Freiheit und zu Schottland. Dein Vater ist nicht gestorben, weil er Lena geliebt hat - er wurde von einem Mann getötet, der die Liebe nicht kannte. Der Hass und das Böse haben deinen Vater getötet, nicht die Liebe. Versprich mir, dass du dem Mädchen wenigstens die Chance geben wirst, dich zu lieben!«
»Ich fürchte, sie bewacht ihr Herz noch stärker als ich das meine.« Calin wunderte sich über seine eigenen Worte. Er vermutete, dass es eine lange Zeit dauern würde, bis Akira sich ihm öffnen würde. Und diese Zeit würde gewiss zur Ewigkeit werden, wenn sie das Geheimnis herausfand, das er vor ihr verborgen hielt.
Er wandte sich seiner Tante zu, die ihm ein Pfefferminzblatt auf die Zunge legte. »Es gibt noch immer die Hoffnung, dass ihr beide euch eure Herzen schenkt, wenn ihr heute Nacht das Hochzeitslager teilt. Vielleicht werdet ihr lernen, einander zu vertrauen. Aber sei sanft zu dem Mädchen! Du bist ein sehr großer Mann; gib Acht, dass du sie nicht zerreißt.«
»Tante Wanda!« Calin war schockiert. Onkel Kerk musste seine Frau dringend darüber belehren, was sie sagen durfte und was nicht.
»Was denn? Es ist meine Pflicht, dich an deinem Hochzeitstag zu führen.«
Calin wollte nicht, dass diese Unterhaltung noch weiter führte. Er nahm seine Tante an die Hand und begleitete sie aus dem Zimmer. »Ich bitte dich, Akira im Clan willkommen zu heißen. Aber sprich mit ihr nicht über die Liebe oder die Hochzeitsnacht. Du würdest sie nur dazu bringen, auf den nächsten Baum zu klettern.«
Kapitel 12
C alin stand neben Father Harrald vor dem Eingang der Kirche, als er Akira durch die Menschenmenge, die sich vor ihr teilte, auf sich zukommen sah. Seine Knie wurden plötzlich weich, und sein Herz zog sich zusammen, bevor es begann, wie verrückt zu schlagen. Was war denn nur los mit ihm? Er war der Chieftain eines Clans! Er war ein Krieger! Calin weigerte sich zu glauben, dass der Frau, die er heiraten würde, um seinen Clan zu schützen, ein Teil seines Herzens gehörte - aber was er in seiner Brust fühlte, legte diesen Gedanken nahe. Als dieser zeitlose Moment ihn einhüllte wie der Nebel der Highlands, erkannte er, dass Akira mehr sein würde als nur seine Ehefrau. Sie würde seine Gefährtin sein. Seine Freundin. Seine Geliebte.
Als sie vor ihm stand, streifte ihr Seidenkleid seine nackten Knie und schickte eine Welle prickelnder Glut in seine Schenkel. Ihr süßer Duft verschlang seine Sinne, und die Sterne in ihren blauen Augen funkelten vor Erregung. Der Sommerwind spielte mit den schwarzen Locken, die ihren schlanken Hals streichelten. Mit jedem Atemzug, den sie tat, hypnotisierte ihn das Heben und Senken ihrer Brust über alle Sinnlichkeit hinaus. Und ihre Lippen, die so sanft geschwungen waren - bis die sich jetzt leicht öffneten.
Calin war verloren.
Die Menschen um ihn herum, Father Harralds gestelzte Worte, die kreischenden Kinder, das alles löste sich auf. Da war nur sie. Nur Akira.
Er flüsterte ihren Namen, dann schloss er die Augen und beugte sich vor, um sie zu küssen.
»Calin!«, wisperte Father Harrald. »M'laird, Ihr müsst zuvor noch Euer Gelübde sprechen!«
Calin schaute auf Father Harralds von Altersflecken übersäte Hand, die sich gegen seine Brust stemmte. Aus zusammengekniffenen Augen und mit der Wachsamkeit eines Kriegers überblickte er dann seine Umgebung. Ihn erfüllte das Gefühl eines Rausches, als wäre er soeben aus einem Traum erwacht. Aber die Fantasie war Wirklichkeit. Er stand vor Gott und seinem Clan und an den Gesichtern der Menschen sah er, dass er sich zum kompletten Narren machte. Calin räusperte sich, schüttelte den Kopf und sah dann Father Harrald an. »Ihr könnt anfangen.«
»Anfangen?« Father Harrald schmunzelte hinter seinem dicken weißen Bart. »Ich warte auf Euren Schwur, damit ich mit der Zeremonie fortfahren kann.«
Calin wurde bewusst, dass er die Zeremonie bisher überhaupt nicht mitbekommen hatte. Er grinste verlegen, griff nach Akiras Hand und sprach dann sein Ehegelübde -
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