Zauber der Highlands - Killion, K: Zauber der Highlands - Highland Dragon
Geheimnisse, die er mit in sein Hochzeitsbett nehmen würde. Die Täuschung. Würde sie ihm vertrauen, wenn er ihr die Wahrheit sagte? Oder würde sie gehen und den Clan der Kinnons führen, wie es ihr das Geburtsrecht zugestand? Die Last, die ihn drückte, trieb ihm die Luft aus den Lungen.
Er würde ihr Vertrauen gewinnen. Er musste es gewinnen.
Der Abend verging in einem Nebel der Erwartung. Unruhig stand Calin neben dem Kamin, der groß genug war, um darin stehen zu können, als Kendrick zu ihm kam. »Sie sieht glücklich aus.«
»Aye, das tut sie«, stimmte Calin dem Freund zu und beobachtete, wie Akira lachend den Kopf zurückwarf, während sie sich mit Gordons Frau unterhielt.
»Wirst du es ihr heute Nacht sagen?«
»Nein. Diese Nacht gehört uns. Ich werde sie nicht mit einem Albtraum zerstören. Ich werde es ihr nach den Hochzeitsfeierlichkeiten sagen. Du wirst mir diese Zeit zugestehen, bevor sie mich wieder hasst. Danach werde ich meine Männer nehmen und mich mit King James treffen, um seine Zustimmung zur Allianz zu bekommen. Das wird dir Zeit geben, deine Familie bei den Donalds in Sicherheit zu bringen und die Aufständischen zusammenzurufen. Ich will nicht, dass eine von euren Frauen den Zorn Laird Kinnons erleiden muss, wenn wir ihm den Krieg erklären.«
Kendrick nickte zustimmend. »Du wirst gut zu ihr sein. Ich habe dem Mädchen einen rücksichtsvollen Mann als Gemahl versprochen. Lass mich nicht als Lügner dastehen, alter Freund!«
Zu Calins Überraschung umarmte Kendrick ihn und versetzte ihm dann einen heftigen Schlag auf den Rücken. Calin hatte Akira aus den Augen verloren, während er die letzten Einzelheiten mit Kendrick besprochen hatte, und die große Halle fühlte sich plötzlich kalt an. Zum ersten Mal an diesem Abend konnte er ihren Blütenduft nicht wahrnehmen. Stattdessen drang der bittere Geruch von Rauch und Ale an seine Nase. Calin verließ den Kreis der Krieger, um nach Akira zu suchen, als Father Harralds dröhnende Stimme seine Aufmerksamkeit erregte.
Die ersten Worte eines Trinkspruches wurden ausgebracht. Über die Halle senkte sich ein Schleier der Stille. Zu viel Whisky hatte Father Harralds Augen glänzend gemacht, und die Worte kamen wirr aus seinem Mund. »Schließt euch alle mir an, wenn ich auf die Braut und den Bräutigam trinke!« Er schwankte. »Ich habe fast zwanzig Jahre auf diesen Tag gewartet. Mögen eure Herzen mit Glück gefüllt sein und Cànwyck Castle mit euren Kindern!«
Die Menge raunte Zustimmung. Father Harrald hob seinen Krug mit Whisky. »Auf den Chieftain des MacLeod-Clans und auf seine Braut!« Braune Tropfen fielen auf den Boden, als er die zittrige Hand noch höher hob und sich damit jedermanns ungeteilte Aufmerksamkeit sicherte. »Auf Calin und Lena!«
Father Harrald legte den Kopf in den Nacken und ließ den Whisky seine Kehle herunterlaufen. Lauter werdende Fragen wisperten durch die Halle. Dienstmägde sahen sich verwirrt an. Schulterzucken. Man ignorierte Father Harralds Irrtum. Eine Hand voll Männer jubelte, man hob die Becher und machte es ihm dann rasch nach.
Calin traten fast die Augen aus dem Kopf, und Kendrick erging es nicht anders. Er ließ den Blick über die Menschenmenge gleiten. Einige verharrten noch in Verwirrung. Die meisten jedoch kümmerten sich nicht um das, was gesagt worden war. Aber Vanora saß mit fünf älteren Frauen zusammen, die sich vor Schreck die Hand vor den Mund geschlagen hatten.
»Hölle und Verdammnis!«, fluchte Calin. Dieser Zwischenfall würde Akira zutiefst beunruhigen. Sie würde darauf bestehen zu erfahren, wer Lena war. Er wollte sie nicht mehr anlügen, aber ...
Calin bewegte sich rasch durch das Labyrinth aus Menschen, während er die unausweichliche Diskussion fürchtete. Er stand in der Mitte der Großen Halle und wandte sich langsam einmal um sich selbst.
Akira war fort.
Sie musste Father Harralds Trinkspruch gehört haben und davongelaufen sein. Er verdrehte die Augen, als er sich vorstellte, dass sie in diesem Kleid auf einen Baum kletterte. Die Diener auf dem Gang hatten sie nicht fortgehen sehen, dennoch war sie aus der Halle verschwunden. Calin schickte ein Dutzend Männer hinaus auf die Wiese, um auf den Bäumen zu suchen, während er und einige Männer seines Clans die Burg absuchten.
Sie kehrten unverrichteter Dinge zurück.
Der Zorn wich der Sorge, und er fragte sich, ob diese Frau es ihm jemals leichtmachen würde. Calin zuckte zusammen, als Aileen ihn am Ellbogen
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