Zauber der Hoffnung
Geschäftsführerin in ganz Mountain West?“
Ihre Geschäftsführerin schnaubte leise. „Lass stecken. Glaubst du wirklich, dass so was bei mir funktioniert?“Claire lächelte, ihr Ärger löste sich bei den Worten einer ihrer liebsten Freundinnen in Luft auf. „War einen Versuch wert. Wie laufen die Dinge?“
„Irre viel zu tun. Du kannst dir nicht vorstellen, was hier kurz vor dem Muttertag los ist. Dieser Kurs für das Glücksbringerarmband, das du entworfen hast, war bis auf den letzten Platz ausgebucht. Ernsthaft.“
„Das ist großartig, Evie. Tausend Dank, dass du das alles für mich übernimmst.“
„Keine Ursache.“
„Ich habe noch immer vor, am Montag wieder im Laden zu sein. Dr. Murray hat mir heute sein Okay gegeben. Ich hoffe, dass ich dir dann einiges abnehmen kann.“
„Keine Eile. Wirklich, du brauchst nicht zu kommen, bevor du nicht so weit bist.“
„Ich bin so was von so weit! Wenn ich nicht endlich mal dieses Haus verlassen kann, drehe ich noch durch. Fange vielleicht mit dem Stricken an oder so was.“
Evie lachte. „Das wollen wir natürlich keinesfalls. Du hast schon genug Hobbys, Liebes.“
„Und kann mir keine weiteren leisten.“
„Aber du wirst dich selbst etwas bremsen müssen. Du kannst nicht einfach wieder so loslegen wie früher, wirklich, geh es langsam an.“
„Sagst du das als Freundin oder als Physiotherapeutin?“ „Exphysiotherapeutin“, korrigierte Evie sie. „Aber okay, als beides.“
„Ich weiß, ich weiß. Und ich verspreche, brav zu sein.“
Evie gab schon wieder ein ungläubiges Schnauben von sich, widersprach allerdings nicht. „Eigentlich rufe ich an, weil wir kaum noch dicken Draht haben. Wenn ich vor Geschäftsschluss noch eine Bestellung aufgebe, erhalten wir die Lieferung am Montag. Ich wollte dich aber gerne vorher fragen.“
„Was immer du für das Richtige hältst.“
„Wir brauchen den Draht, ist ja klar, allerdings hat unserbisheriger Lieferant vor ein paar Wochen die Preise um fünf Prozent erhöht. Soll ich mich mal nach besseren Konditionen umsehen?“
Schnell begann Claire im Kopf zu kalkulieren, und auch wenn Mathematik nicht gerade ihre Stärke war, fiel es ihr nach zwei Jahren als Ladenbesitzerin nicht besonders schwer, mit Prozentzahlen zu rechnen.
„Lass uns die Hälfte der normalen Anzahl bestellen. Was wir dann als Mengenrabatt verlieren, können wir vielleicht durch einen günstigeren Anbieter wettmachen.“
„Genau das hatte ich mir auch überlegt, wollte jedoch zu erst mit dir darüber sprechen.“
„Dafür brauchst du mich nicht, Evie. Wir wissen beide, dass du diesen Laden im Schlaf schmeißt.“
Welch ein Glück, dass da jemand war, dem sie so vollkommen vertrauen konnte. Evie war klug und kreativ und geschickt … und wahrscheinlich viel geschäftstüchtiger als sie selbst.
„Der zweite Grund, aus dem ich anrufe, ist, dir das Neueste über die Beaumont-Hochzeit zu erzählen. Oder hast du es schon gehört?“
„Vergiss nicht, dass ich in totaler Abgeschiedenheit lebe, völlig isoliert von der Außenwelt.“
„Von Handy, Telefon, Fernseher und dem Internet einmal abgesehen … und deiner Mutter natürlich.“
Sie lachte. „Tja, richtig. Davon abgesehen. Trotzdem ist mir nichts über Genevieve zu Ohren gekommen. Was ist los? Sie weiß, dass der Designer versucht, schnell ein Ersatzkleid zu liefern, richtig? Sag jetzt nicht, dass sie jemand anderem den Auftrag geben will.“
„In dieser Stadt bist du die Einzige, die so was kann.“
„Und du. Und wahrscheinlich Katherine.“
„Okay. Wir drei. Gen weiß, dass sie niemand Besseres finden kann.“
Obwohl sie ihr Bestes tat, keinen Blick aus dem Fenster zu werfen, bemerkte Claire eine Bewegung, und als sie hinsah, steuerteRiley gerade mit einer Ladung Dachziegeln auf die Straße zu. Owen folgte ihm wie ein kleiner Schatten.
Schnell richtete sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf die Perlen, nahm eine davon in die Hand und drehte sie zwischen den Fingern. „Wo liegt dann das Problem?“
„Nun, die gute Nachricht ist, dass du weitere sechs Monate Zeit hast, bevor du mit ihrem Kleid anfangen musst.“
„Wieso?“
„Gen hat die Hochzeit verschoben.“
Die Perle entglitt ihren Fingern, fiel vom Tisch und rollte auf einen Teppich. Claire musste sich seitlich nach unten beugen, um sie wieder aufzuheben. „Du machst Witze! Warum?“
„Familienkrise. Ich schätze, sie hat mit ihrem Verlobten in Denver gesprochen und beschlossen zu warten, bis
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