Zauber der Hoffnung
wirklich?“
Er ignorierte ihren sarkastischen Ton. „Und jetzt finde ich sie ganz erträglich.“
„Na, dann kann ich mich ja auf etwas freuen.“
„Und jetzt? Willst du sie hier liegen lassen?“
„Auf dem Boden?“ Sie schien entsetzt von der Idee, und er lächelte.
„Meine Nichten und Neffen schlafen die meiste Zeit lieber auf dem Boden als im Bett.“
„Das kann ja sein, trotzdem denke ich, dass sie es in ihren Betten bequemer haben. Macy. Owen. Wacht auf, Kinder.“ Macy bewegte sich ein wenig, wurde allerdings nicht richtig wach. Claire wiederholte ihren Namen, das Mädchen blinzelte nur einen Moment und rieb sich dann die Augen. „Ich glaube, ich bin eingeschlafen.“
Sie war so entzückend wie ihre Mutter, hatte dieselben blauen Augen und glänzendes braunes Haar. In ein paar Jahren würde sie eine echte Schönheit sein. Riley konnte nur hoffen, dass Jeff Bradford Manns genug war, um die dann um sie herumscharwenzelnden Jungs das Fürchten zu lehren.
„Sorry.“ Macy gähnte. „Wie ist der Film ausgegangen?“
„Genauso wie das letzte Mal, als wir ihn gesehen haben“, murmelte Claire. „Und wie das Mal davor. Und davor.“
Macy grinste schläfrig. „Vielleicht bin ich ja deshalb weggenickt. Nächstes Mal suchen wir einen Film aus, den ich nicht schon in- und auswendig kenne.“
„Owen war dran, und er hat ihn sich gewünscht.“
„Nur dass auch er mittendrin eingeschlafen ist. Wach auf, Idiot.“
Owen grunzte nur.
„Wir machen das schon, Macy. Du kannst schon mal hochgehen.“
Macy stand mit mädchenhafter Anmut auf. „Nacht. Hab dich lieb, Mom.“ Sie tapste zum Sofa und schlang ihrer Mutter die Arme um den Nacken.
Claire drückte sie an sich. „Hab dich auch lieb, Schätzchen.“
Macy warf ihm ein müdes Lächeln zu. „Nacht, Chief.“ Dann ging sie aus dem Zimmer.
„Owen, wach auf“, sagte Claire nun etwas lauter.Chester, der unter seinem Arm lag, öffnete die Augen und betrachtete sie gelangweilt. Owen hingegen rührte sich nicht.
„Komm schon, Schatz. Zeit fürs Bett.“
Der Hund gähnte herzhaft, schlüpfte unter Owens Arm hervor und watschelte hinüber zu Claire. Er stupste sie mit seiner Schnauze am Arm.
„Muss er raus?“, fragte Riley.
„Wahrscheinlich. Könntest du?“
„Natürlich.“
Er steuerte die Hintertür an, Chester dicht auf seinen Fersen. Zum ersten Mal seit über einer Woche war der Himmel klar und wolkenlos mit funkelnden Sternen, die aussahen, als ob man sie pflücken könnte.
Der Hund schien damit zufrieden, am Zaun entlangzuschnüffeln, wohl um nach Eindringlingen zu suchen. Riley ließ ihn allein und lief zurück zu Claire und ihrem Sohn, der sich nicht bewegt hatte.
„Kein Glück gehabt?“
Sie schüttelte den Kopf. „Er schläft wie ein Murmeltier. Einmal ist er in einem Karussell auf dem Jahrmarkt eingeschlafen. Er hat drei Runden gedreht, bevor wir es schafften, ihn zu wecken.“
„Soll ich ihn ins Bett tragen? Ich vermute mal, dass sein Zimmer oben ist.“
„Das stimmt. Aber lass es mich noch einmal versuchen.“
„Owen, Zeit für die Badewanne.“
Der Junge öffnete die Augen. „Muss ich?“
Claire lachte leise, und etwas Warmes und Gefährliches zerrte an Rileys Herz. „Heute Abend nicht mehr. Das kannst du morgen früh machen. Schaffst du es in dein Zimmer?“
„Glaub schon.“
Er gähnte wie zuvor der Hund und stand schwankend auf. „Warum hast du mich mitten im Film einschlafen lassen?“, fragte er vorwurfsvoll.
„Dass du nicht mehr wach bist, habe ich erst gemerkt, da warder Film schon vorbei. Doch wir können ihn uns morgen noch einmal anschauen, wenn du magst.“
„Nächstes Mal musst du mich aber wecken“, murrte er verdrossen.
„Leichter gesagt als getan, Schatz.“
Owen war noch immer verärgert. Er winkte Riley halbherzig zu, dann trottete er die Treppe hinauf.
„Ich finde es furchtbar, dass ich ihn nicht zudecken kann“, meinte Claire traurig. „Das ist fast das Schlimmste an der ganzen Sache, doch ich komme die Stufen einfach nicht hinauf.“
„Soll ich das machen?“
Sie sah ihn überrascht an. „Würdest du? Normalerweise übernimmt Macy das für mich, aber sie schläft bestimmt schon.“
„Klar mache ich das. Warum denn nicht?“
„Ich schaue normalerweise einfach nur nach, ob er gut zugedeckt ist und das Licht ausgeschaltet hat. Solche Sachen.“
„Claire, ich habe vielleicht keine eigenen Kinder, trotzdem bin ich nicht vollkommen ahnungslos. Ich bin sicher, dass ich
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