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Zauber der Hoffnung

Zauber der Hoffnung

Titel: Zauber der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raeanne Thayne
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Sünde überhaupt begangen und seine Freundin im Senior Year geschwängert hatte.
    Wenn Lisa Redmond das Kind nicht ein paar Wochen später verloren hätte, dann wäre sein Leben vollkommen anders verlaufen. Er hätte Lisa mit siebzehn geheiratet und irgendeinen Job in der Gegend angenommen, vielleicht im Skiresort oder als Bauarbeiter. Wenn man den Statistiken Glauben schenken konnte, hätten sie sich in jungen Jahren scheiden lassen. Er hätte jetzt ein sechzehnjähriges Kind, etwas, das er sich nur schwerlich vorstellen konnte.
    Lisa hatte das Baby jedoch in der neunten Woche verloren. Ihre Eltern hatten sie zu einer Tante nach Idaho geschickt, damit sie dort die Highschool beenden konnte. Und Riley hatte das Kleinstadt-Getratsche über sich ergehen lassen müssen. Einerder Gründe dafür, warum er es kaum hatte erwarten können, endlich abzuhauen.
    Während er den dumpfen Geräuschen des Films lauschte, dachte er daran, wie er das Gefühl, von seinem Vater verlassen und verraten worden zu sein, mit Sauftouren, Partys und ungeschütztem Sex verdrängt hatte.
    Er war dumm und gedankenlos gewesen, hatte seine Mutter wahrscheinlich schlimmer verletzt als sein Vater. Da hatte Ruth vollkommen recht.
    Er hatte nicht gewusst, wohin mit der ganzen Wut. Als der einzige Junge in einem Haushalt voller Mädchen hatte er einen Vater gebraucht, verdammt. Er hatte jemanden gebraucht, der ihm zeigte, wie man seine Impulse beherrschte, wie man andere Menschen respektierte. Stattdessen hatte sein Vater alles hingeworfen, um seinen eigenen Träumen zu folgen, war nach Südamerika abgehauen, weil er dort die Ruinen einer lange verschwundenen Zivilisation studieren wollte.
    Riley war in den letzten Jahren ein Experte für unverbindliche Beziehungen geworden. Was also hatte er hier zu suchen, bei einer Frau wie Claire, die das Gegenteil von dem war, was er eigentlich brauchte? Er passte in dieses kitschige Bild eines glücklichen Heims ungefähr so gut wie ein Strandhäuschen an die Liftstation des Silver Strike. Sie hatte ihm ins Gesicht gesagt, dass ihr nicht der Sinn nach einer Affäre stand, und das war nun mal das Einzige, wozu er in der Lage war.
    Er spürte, dass sie ihn beobachtete. Sowie er den Kopf drehte, lächelte sie ihn unsicher an. Er ließ den Blick lange auf ihren Lippen ruhen, erinnerte sich daran, wie zart sie waren, wie sie sich anfühlten, dann schaute er weg.
    Sie war so schön, strahlend und lebendig wie ein Sonnenstrahl, der an einem trostlosen Tag durch dunkle Wolken bricht. Irgendwie vergaß er das immer wieder bis zu dem Moment, in dem er sie wiedersah und es ihm dann mit neuer Verwunderung auffiel.
    Zwischen den Schulterblättern spürte er eine unangenehme Spannung. Er sollte nicht hier sein. Er gehörte nicht hierher.
    „Du musst nicht bleiben“, flüsterte sie ihm zu, und er fragte sich, auf welche Weise ihn seine Körpersprache verraten hatte.
    Er hätte sich auf ihr Angebot stürzen und den Heimweg antreten sollen. Allerdings erschien ihm das irgendwie feige. Ein weiterer McKnight, der sich einfach aus dem Staub machte, wenn es ihm in den Kram passte.
    „Der Film ist fast vorbei. Ich kann noch nicht gehen“, erwiderte er ebenfalls flüsternd.
    Sie schien nicht überzeugt, und auch das war einzigartig an ihr. Die meisten Frauen waren nur allzu bereit zu glauben, was man ihnen erzählte. Sie nicht. Sie schien jedes Wort zu analysieren, jeden einzelnen Satz. Und vermutlich hatte er nicht nur ein Mal ihre inneren Alarmglocken zum Schrillen gebracht.
    Aber das war’s jetzt. Er würde diesen Film zu Ende gucken, und dann trennten sich ihre Wege. Claire Bradford hatte ein paar gebrochene Knochen, einen Idioten zum Exmann und zwei sehr lebhafte Kinder. Sie konnte keine weiteren Probleme gebrauchen.
    Als der Abspann lief, knipste Claire die Lampe neben dem Sofa an.
    „Toller Film. Hast du gut ausgesucht, Owen. Jetzt ist Zeit fürs Bett. Macys Fußballspiel ist morgen schon sehr früh.“
    Niemand antwortete, und Riley bemerkte erst jetzt, dass die beiden sich schon seit geraumer Zeit nicht mehr gerührt hatten. „Wie es scheint, hat es sie längst umgehauen.“
    Claire richtete sich etwas auf, um einen besseren Blick auf die Kinder zu haben, Dann lächelte sie traurig. „Sehen aus wie zwei aneinandergeschmiegte Kätzchen. Schade, dass sie sich nur so gut verstehen, wenn sie schlafen.“
    „Das wird schon. Meine Schwestern und ich sind als Kinder auch nicht immer miteinander ausgekommen.“
    „Ach

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