Zauber der Hoffnung
einem Autounfall gestorben ist.“
„Was für eine wundervolle Idee!“, erwiderte Janie voller Mitgefühl.
„Sie haben ein Haus in der Sage Hill Road gekauft, oder? Falls Sie irgendwie Unterstützung beim Einrichten Ihres neuen Zuhauses brauchen, lassen Sie es uns bitte wissen. Im Moment haben wir mehr freiwillige Helfer als Projekte.“
„Mir fällt gerade nichts ein. Unser Haus ist sehr gut in Schuss, aber ich fände es wunderbar, wenn meine Kinder ihre Hilfe anbieten würden. Zumindest kämen sie so einmal raus und würden vielleicht neue Freundschaften schließen.“
„Wir hoffen, dass alle Helfer an diesem Tag Spaß haben werden. Es gibt eine Tombola und kleine Geschenke, außerdem Essen für alle. Wir stellen eine Hüpfburg auf und andere Spielgeräte, und für jede halbe Stunde freiwilliger Arbeit erhalten die Kinder eine Eintrittskarte.“
„Hört sich so an, als ob Sie an alles gedacht hätten.“ Janie lächelte, als sie mit dem zweiten Ohrring fertig war. „Ich muss schon sagen, dass ich sehr beeindruckt von Hope’s Crossing bin. Ich hätte nicht damit gerechnet, vom ersten Tag an so warmherzig aufgenommen zu werden.“
„Es ist bestimmt nicht alles perfekt hier“, erwiderte Claire,und ihre Gedanken schweiften zu Riley und der Abneigung, die ihm entgegengebracht wurde, allen voran von J. D. Nyman. „Aber es ist ein hübsches Städtchen.“
„Deswegen kommen wir auch jedes Jahr hierher“, sagte Sarah. „Jedes Mal, wenn uns das Gefühl überfallt, dass es zu aufwändig ist, zwei Häuser in Schuss zu halten, erinnern wir uns wieder, wie wohl wir uns in Hope’s Crossing fühlen. In Tucson halten die Menschen nicht so zusammen wie hier.“
„Unser Umzugswagen stand gerade mal zehn Minuten vor unserem neuen Haus, da hatten sich bereits fünf Nachbarn angeboten, uns beim Ausladen zu helfen“, erwiderte Janie. „Zuerst hat mich das etwas beunruhigt, um ehrlich zu sein. Ich dachte, sie alle hätten davon gehört, dass mein Mann gerade erst gestorben war.“ Sie zwang sich zu einem Lächeln. „Aber jetzt glaube ich, dass sie so oder so geholfen hätten.“
Claire versuchte sich vorzustellen, wie es war, den Ehemann nach langer, schwerer Krankheit zu verlieren, und sie schwor sich, Janie und die Kinder einmal zu sich zum Abendessen einzuladen, sobald der Nachbarschaftstag gelaufen war und sie wieder etwas Luft zum Atmen hatte.
Später, als Janie die Perlen bezahlte, sagte Claire: „Vielleicht würden Ihre Kinder gern beim Aufbau einiger neuer Spielplatzgeräte ganz in der Nähe Ihres Hauses helfen. Sie wissen schon, der Platz in dem kleinen Park, auf dem es im Moment nur ein paar erbärmliche kleine Schaukeln und eine Rutsche gibt. Ich kann Ihnen die Informationen zukommen lassen, wenn Sie mögen.“ „Das wäre wunderbar!“
Claire reichte ihr eine der vielen Listen. „Schreiben Sie mir Ihre Adresse auf, dann gebe ich sie dem Projektleiter weiter. Und hier ist meine Karte. Wenn Sie bis nächste Woche noch nichts gehört haben, rufen Sie mich bitte an. Dann kümmere ich mich darum.“
„Vielen Dank!“ Mit ihren neuen Ohrringen, die sie gleich angesteckt hatte, wirkte Janie irgendwie fröhlicher beim Verlassen von String Fever . Das war auch ein Grund, warum Claire ihreArbeit so viel Freude bereitete. Ihre Kundinnen gönnten sich hier kleine Luxusartikel, die sie sich sonst vielleicht lieber verkniffen. Hinzu kam die Freude daran, mit den eigenen Händen etwas herzustellen. Fast alle Kundinnen gingen aus dem Laden glücklicher, als sie ihn zuvor betreten hatten.
Eine Perle nach der anderen versuchte Claire, die Welt ein kleines bisschen besser zu machen.
Nachdem Janie verschwunden war, legte Sarah wieder ihre Zeitschrift weg. „Ich wollte nichts sagen, solange Sie noch eine andere Kundin hatten, aber ich finde, was Sie für diese Stadt tun, ist einfach fantastisch. Und deswegen würde ich gern eines meiner Bilder zu der Auktion beisteuern. Letzte Woche habe ich ein Ölgemälde von einer Elchherde auf der Lichtung über dem Dutchman’s Pass beendet. Es ist ganz schön geworden.“ „Sind Sie sicher?“, fragte Claire ehrfürchtig. Sarahs Bilder hingen in eleganten Galerien überall im ganzen Land.
„Nun, ich kann nicht garantieren, dass es jemand kauft, aber zumindest Walter wird ein Angebot abgeben, somit werde ich mich nicht blamieren.“
Sarahs Bilder waren bei Kunstsammlern im ganzen Land heiß begehrt, und wie Claire gehört hatte, wurden dafür fünfstellige Summen
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