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Zauber der Hoffnung

Zauber der Hoffnung

Titel: Zauber der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raeanne Thayne
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Stapel Kinderbücher kaufte. „Ihre Enkel werden viel Spaß mit den Büchern haben. Wenn ich meinem Enkel daraus vorlese, ist er immer ganz begeistert.“ Claire wartete und blätterte ein paar Neuerscheinungen durch.
    „Oh, den ganzen Morgen war die Hölle los“, verkündete Ruth, nachdem der Kunde den Laden verlassen hatte. „Ich bin völlig fertig . Ich schwöre dir, ich habe heute keine Sekunde durchatmen können.“
    „Das bezahlt die Miete, Mom.“ Sie schmunzelte. „Mir gefällt das Schaufenster mit den Garten- und Wildblumenbüchern. Was für eine tolle Idee, das Ganze mit Samentütchen und Topfpflanzen zu dekorieren. Hast du das gemacht?“
    Ihre Mutter schien erfreut. „Ja. Ich dachte, wir alle könnten eine kleine Erinnerung daran vertragen, dass der Sommer vor der Tür steht.“
    „Sieht gut aus. Vielleicht solltest du mal mein Schaufenster dekorieren. Du hast wirklich ein Händchen dafür.“
    Freude blitzte in den Augen ihrer Mutter auf und ließ sie um Jahre jünger erscheinen. „Mal schauen. Im Moment bin ich hier ziemlich ausgelastet.“
    Ruth rückte stolz einige der Samentütchen im Schaufenster gerade.
    „Dir macht das richtig Spaß, oder?“
    Ruth zuckte mit den Schultern. „Wahrscheinlich nur, weil ichweiß, dass es nicht auf Dauer ist. Sage ist in einer guten Woche mit der Uni fertig. Dann kann sie den Laden übernehmen, und ich springe ab und zu ein, bis Maura in der Lage ist zurückzukommen.“
    Claire hatte den Eindruck, dass Maura noch weit davon entfernt war, ihr altes Leben wieder aufzunehmen.
    „Was wolltest du mir zeigen?“, fragte sie.
    „Oh, richtig. Ich habe es hinten.“
    Sie ließ kurz den Blick über die Kunden schweifen, die sich im Laden umsahen, dann schob sie Claire in den Lagerraum mit Regalen voller Kartons.
    Aus der gesteppten Tragetasche, die Claire ihrer Mutter zum Muttertag genäht hatte, zog Ruth eine dünne Schachtel.
    „Ich weiß schon jetzt, was du sagen wirst. Aber glaube mir, ich habe lange darüber nachgedacht, und ich denke, dass ich das Richtige tue. Ich möchte die Kette meiner Ururgroßmutter für die Versteigerung spenden.“
    Claire starrte sie an. „Mutter! Das kannst du nicht machen! Die Kette war dir doch immer so wichtig!“
    Als Mädchen hatte Claire zu besonderen Gelegenheiten ab und zu einen Blick auf den wertvollen antiken Schmuck werfen dürfen. Mehr nicht. „Ich wollte mit dir darüber sprechen, weil du es ja irgendwann erben würdest. Wenn du nicht möchtest, dass ich den Schmuck spende, dann werde ich es nicht tun.“ „Das ist ein Teil von Hope’s Crossings Geschichte.“
    Und diese Geschichte kannte sie gut. Ihre Vorfahrin Hope Goodwin Van Duran war als erste Lehrerin in diese Gegend gekommen, als die Stadt nicht viel mehr als ein ärmliches Bergarbeitercamp gewesen war. Sie hatte sich in einen rauen Mienenarbeiter verliebt, auf dessen Land sich – wie sich später herausstellte – eine der größten Silberminen des ganzen Canyons befand. Silas Van Duran hatte die Stadt gegründet und sie nach seiner geliebten Frau benannt. Durch falsche Investitionen und die Wirtschaftskrise hatte sich ein Großteil des Familienvermögens in Rauch aufgelöst, doch Silas hatte diese wunderschöneHalskette aus filigranem Silber und drei Halbedelsteinen trotzdem in Auftrag gegeben. Claire liebte diese Kette. Manchmal glaubte sie, dass sie nur aus diesem Grund so fasziniert von Schmuck und Perlen war.
    „Ich würde das gerne tun“, fuhr ihre Mutter fort. „Wenn dadurch mehr Geld hereinkommt, ist es nur ein kleines Opfer. Ich denke, Ururgroßmutter Hope wäre damit einverstanden gewesen.“
    Diese Großzügigkeit sah ihrer Mutter überhaupt nicht ähnlich, und Claire hatte keine Ahnung, was sie sagen sollte.
    „Hängst du so sehr daran?“, fragte Ruth schließlich.
    Tatsächlich verspürte sie eine Art Verlust, dennoch hatte ihre Mutter recht. „Wir können einen ziemlich hohen Mindestpreis ansetzen“, schlug sie vor. „Und wenn der nicht geboten wird, dann kannst du die Kette zurücknehmen und vielleicht irgendwann einem Museum anbieten.“
    „Damit kennst du dich besser aus als ich“, erwiderte Ruth. „In Wahrheit ist dieser Schmuck wohl nicht mehr als ein paar hundert Dollar wert.“
    „Aber historisch betrachtet ist die Kette von unschätzbarem Wert.“
    „Ich hoffe, dass jemand aus Hope’s Crossing genauso denkt.“
    „Mutter, vielen Dank.“
    „Pass nur darauf auf. Du solltest sie an einem sicheren Platz aufbewahren, bis

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