Zauber der Schlange
die Reling kletterte, brach plötzlich hilflos lachend zusammen. Er fiel auf das Deck und brüllte vor Lachen.
Meister Wolf starrte seinen lachenden Gefährten tiefbeleidigt an, während Greldiks Leute an ihre Ruder liefen und das Schiff in der trägen Strömung wendeten.
»Was ist mit deinem Arm geschehen, Vater?« Tante Pols Blick war durchdringend, und ihr Ton sagte deutlich, daß sie sich nicht länger hinhalten ließ.
»Ich habe ihn mir gebrochen«, sagte Wolf knapp.
»Wie hast du das angestellt?«
»Es war einfach ein dummer Unfall, Pol. Solche Dinge passieren eben manchmal.«
»Laß mich ihn ansehen.«
»Gleich.« Er warf Silk, der noch immer lachte, einen finsteren Blick zu. »Würdest du wohl damit aufhören? Geh und sag den Seeleuten, wo wir hinfahren.«
»Und wo fahren wir hin, Vater?« fragte Tante Pol. »Hast du Zedars Spur gefunden?«
»Er ist nach Cthol Murgos gegangen. Ctuchik wartete auf ihn.«
»Und das Auge?«
»Ctuchik hat es jetzt.«
»Werden wir ihn einholen können, bevor er damit nach Rak Cthol kommt?«
»Ich bezweifle es. Wir müssen jedenfalls zuerst ins Tal.«
»Ins Tal? Vater, du redest Unsinn.«
»Unser Meister hat uns gerufen, Pol. Er will, daß wir ins Tal gehen, also gehen wir.«
»Was ist mit dem Auge?«
»Ctuchik hat es, und ich weiß, wo ich Ctuchik finden kann. Er geht nirgendwohin. Jetzt gehen wir erst ins Tal.«
»Also schön, Vater«, willigte sie besänftigend ein. »Reg dich nicht auf.« Sie betrachtete ihn genau. »Hast du dich geprügelt, Vater?« fragte sie drohend.
»Nein, ich habe mich nicht geprügelt.« Es klang verächtlich.
»Was ist dann geschehen?«
»Ein Baum ist auf mich gefallen.«
»Was?«
»Du hast doch gehört.«
Silk brach bei dem widerwilligen Geständnis des alten Mannes erneut in Lachanfälle aus. Vom Heck des Schiffes, wo Greldik und Barak am Ruder standen, klang der langsame Schlag der Trommel, und die Matrosen tauchten dazu ihre Ruder ins Wasser. Das Schiff glitt durch das zähe Wasser, bewegte sich flußaufwärts gegen die Strömung und ließ Silks Gelächter in der aschegesättigten Luft zurück.
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