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Zauber der Schlange

Zauber der Schlange

Titel: Zauber der Schlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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redest!«
    »Also schön«, sagte sie mit einem tiefen Seufzer. »Deine Frau Merel ist schwanger – Ergebnis gewisser Höflichkeiten, die ihr ausgetauscht habt, als wir in Val Alorn waren, nehme ich an. Sie sieht im Moment aus wie der aufgehende Mond, und dein kräftiger Sprößling macht ihr mit seinen Fußtritten das Leben schwer.«
    »Ein Sohn?« fragte Barak mit weit aufgerissen Augen.
    »Also wirklich, Barak«, protestierte sie. »Du mußt lernen, besser zuzuhören. Aus dir wird nie etwas, wenn du mit verschlossenen Ohren durch die Welt stapfst.«
    »Ein Sohn?« wiederholte er, und das Schwert entglitt seinen Händen.
    »Jetzt hast du es fallen lassen«, tadelte sie ihn. »Heb es sofort auf und laß uns dann weitermachen. Es ist sehr rücksichtslos, sich den ganzen Tag lang umbringen zu wollen.«
    »Ich werde mich nicht umbringen«, erklärte er empört.
    »Nein?«
    »Natürlich nicht«, sprudelte er heraus, dann sah er, wie ein leichtes Lächeln um ihre Mundwinkel zuckte. Beschämt ließ er den Kopf hängen.
    »Du großer Idiot«, sagte sie. Dann faßte sie mit beiden Händen seinen Bart, zog seinen Kopf zu sich herunter und küßte sein ascheverstaubtes Gesicht herzhaft.
    Greldik hüstelte, und Mandorallen trat vor und umarmte Barak herzlich. »Ich freue mich mit Euch, mein Freund«, sagte er. »Mein Herz jubelte für Euch.«
    »Holt ein Faß herauf«, befahl Greldik seinen Matrosen und schlug seinem Freund auf die Schulter. »Wir werden Trellheims Erben mit dem hellen braunen Bier aus dem ewigen Cherek begrüßen.«
    »Es wird jetzt wohl ziemlich wüst werden«, sagte Tante Pol leise zu Garion. »Komm mit.« Sie ging voran zum Bug.
    »Wird sie sich jemals wieder zurückverwandeln?« fragte Garion, als sie wieder allein waren.
    »Wer?«
    »Die Königin«, erklärte Garion. »Wird sie sich je wieder in eine Frau zurückverwandeln?«
    »Mit der Zeit wird sie es nicht einmal mehr wollen«, antwortete Tante Pol. »Die Gestalt, die wir annehmen, beginnt nach einer Weile unser Denken zu beherrschen. Während die Jahre vergehen, wird sie mehr und mehr zur Schlange und immer weniger eine Frau.«
    Garion schauderte. »Es wäre besser gewesen, sie zu töten.«
    »Ich habe Issa versprochen, das nicht zu tun.«
    »War das wirklich der Gott?«
    »Sein Geist«, erwiderte sie und blickte hinaus in den diesigen Ascheregen. »Salmissra hat die Statue mit Issas Geist erfüllt. Zumindest eine Zeitlang war die Statue wirklich der Gott. Es ist alles sehr kompliziert.« Sie wirkte etwas geistesabwesend.
    »Wo ist er bloß?« Sie schien plötzlich gereizt.
    »Wer?«
    »Vater. Er hätte schon vor Tagen hier sein sollen.«
    Zusammen sahen sie auf den schlammigen Fluß hinaus.
    Schließlich löste sie sich von der Reling und klopfte angewidert ihren Umhang aus. Die Asche stieg in winzigen Wölkchen unter ihren Fingern empor. »Ich gehe nach unten«, sagte sie und verzog das Gesicht. »Hier ist es mir zu schmutzig.«
    »Ich dachte, du wolltest mit mir reden«, sagte er.
    »Ich glaube nicht, daß du bereit bist zuzuhören. Es kann warten.« Sie ging davon, blieb jedoch noch einmal stehen. »Ach, Garion.«
    »Ja?«
    »Ich würde an deiner Stelle nichts von dem Bier trinken, das die Matrosen jetzt in sich hineinschütten. Nach dem, was du im Palast trinken mußtest, würde dir wahrscheinlich schlecht.«
    »Oh«, sagte er leicht bedauernd. »Ist gut.«
    »Es liegt natürlich bei dir«, sagte sie, »aber ich fand, daß du es wissen solltest.« Dann wandte sie sich wieder um, ging zur Luke und verschwand die Treppe hinab.
    Garions Gefühle waren aufgewühlt. Der ganze Tag war außerordentlich ereignisreich gewesen, sein Kopf war voller verworrener Bilder.
    »Sei still«, sagte die Stimme in seinen Gedanken.
    »Was?«
    »Ich versuche, etwas zu hören. Lausche.«
    »Auf was soll ich lauschen?«
    »Dort. Kannst du es nicht hören?«
    Schwach, wie aus weiter Ferne, hörte Garion ein gedämpftes Dröhnen.
    »Was ist das?«
    Die Stimme antwortete nicht, aber das Amulett um seinen Hals begann im gleichen Rhythmus wie das entfernte Dröhnen zu pulsieren.
    Hinter sich hörte er das Trippeln kleiner Füße.
    »Garion!« Er drehte sich gerade rechtzeitig um, daß Ce’Nedra ihn umarmen konnte. »Ich habe solche Angst um dich gehabt! Wo warst du?«
    »Ein paar Männer kamen an Bord und packten mich«, sagte er und versuchte, sich aus ihren Armen zu befreien. »Sie haben mich in den Palast gebracht.«
    »Wie schrecklich!« rief sie. »Hast du die

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