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Zauber der Sonneninsel

Zauber der Sonneninsel

Titel: Zauber der Sonneninsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer
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nicht den Wunsch, Torres noch einmal wiederzusehen, aber sie wusste, dass die Gruppe es von ihr erwartete. Sie hatte sehr viel Achtung vor Barry Lear und seinen Fähigkeiten und wollte nicht den Eindruck erwecken, dass sie sich nicht für ihre gemeinsame Sache einsetzte. “Er wird wahrscheinlich sagen, dass die Zeit zu knapp ist.”
    “Er hat noch drei Wochen, um sich vorzubereiten. Außerdem wird er sowieso nur ein paar Fragen beantworten müssen.”
    “Ich weiß nicht einmal, wie ich an ihn herankommen soll.”
    “Ruf ihn einfach an”, schlug Barry vor. “Und wenn du es fertigbringst, ihn zu überreden, hast du mehr für Sa Virgen getan als irgendeiner von uns.”
    “Die Presse wird auf jeden Fall da sein und wahrscheinlich auch ein Kamerateam von Mallorca TV”, sagte Julia eifrig. “Die ganze Insel wird zusehen, wenn wir jedes seiner Argumente widerlegen. Danach muss die Bevölkerung uns einfach unterstützen! Das wäre für uns ein großer Schritt nach vorn.”
    “Du willst Sa Virgen doch schützen, oder?” wandte sich eines der Mädchen an Petra.
    “Natürlich will ich das”, sagte sie. “Ich liebe Sa Virgen!”
    “Abgesehen davon, dass du Sa Virgen liebst”, warf Andres ein, “ist diese Insel der letzte Zufluchtsort für einige seltene Tierarten. Wir müssen dafür kämpfen, sie zu schützen, Petra, und dabei geht es um mehr als nur um Gefühle.”
    “Ich glaube, dass Petra sich über die Bedeutung von Sa Virgen sehr wohl im Klaren ist”, wies Barry ihn zurecht. “Du brauchst ihr also keinen Vortrag darüber zu halten.”
    “Entschuldige!” Andres zuckte die Schultern. “Ihr denkt vielleicht anders darüber, aber mir bedeutet Sa Virgen so viel, weil ich hier geboren und aufgewachsen bin, versteht ihr?”
    “Natürlich”, sagte Petra, aber ihr war gar nicht wohl bei dieser Sache. Warum nur? Weil sie sich von Torres eingeschüchtert fühlte? Oder weil ihr das Ganze wie ein Betrug vorkam?
    “Wenn dir wirklich etwas an Sa Virgen liegt, dann musst du es einfach tun”, drängte Julia.
    “Also gut, ich werde es zumindest versuchen. Was soll ich tun?”
    “Bravo”, sagte Barry zufrieden. “Ich gebe dir seine private Nummer. Sie steht nicht im Telefonbuch. Wenn du ihn morgen Mittag anrufst, wird er sicher zu Haus sein. Alles klar?”
    “Alles klar.” Petra versuchte, gute Miene zum bösen Spiel zu machen, während Barry die Telefonnummer auf einem Zettel notierte.
    Petra rief erst zwei Tage später vom Büro aus bei Torres an. Vorher hatte sie sich einfach nicht getraut. Jedes Mal, wenn sie seine Nummer wählen wollte, verließ sie der Mut.
    Am anderen Ende der Leitung meldete sich eine männliche Stimme, offenbar der Sekretär oder Butler.
    “Könnte ich bitte mit Señor Torres sprechen?” fragte sie.
    “Ich glaube nicht, dass der Señor zu Hause ist.” Die Stimme klang unpersönlich. “Wer spricht dort?”
    “Mein Name ist Petra Castle.”
    “Möchten Sie eine Nachricht hinterlassen?”
    “Ja, bitte.” Sie wusste nicht, ob sie enttäuscht oder erleichtert sein sollte oder beides.
    “Einen Moment bitte, Señorita.”
    Während Petra wartete, malte sie geistesabwesend Figuren auf ihren Notizblock. Entsetzt schreckte sie zusammen, als sie Torres’ tiefe Stimme erkannte.
    “Petra Castle?”
    “Oh – hallo!” Petra fühlte, wie ihr heiß wurde. “Ich dachte, Sie wären nicht da.”
    “Für Anrufer nicht zu Haus”, korrigierte er. “Das ist nicht das Gleiche. Was kann ich für Sie tun?”
    “Ich wollte Sie noch einmal an den Neunundzwanzigsten erinnern.” Sie versuchte trotz ihrer Nervosität, ihre Stimme so unbekümmert wie möglich klingen zu lassen.
    Torres sagte nach einer Weile: “Sie müssen meinem Gedächtnis auf die Sprünge helfen. Was ist an diesem Tag?”
    “Die Debatte über Sa Virgen. Sie findet in der Ramon-Lull-Halle statt, am Freitag, dem Neunundzwanzigsten dieses Monats, um neunzehn Uhr dreißig. Sie wollten doch kommen!”
    “Ich habe gesagt, ich werde einen Vertreter schicken”, berichtigte er sie gelassen.
    “Also kommen Sie nicht?”
    “Ich habe nicht die Absicht, nein.”
    “Oh. Ich hätte Sie für mutiger gehalten”, sagte Petra herausfordernd.
    “Um Ihrem wilden Haufen entgegenzutreten, brauche ich wirklich keinen Mut.”
    “Meine Freunde sind kein wilder Haufen, sondern Wissenschaftler und Umweltschützer.”
    “Und wie ist es mit Ihnen?”
    “Ich versuche, mich für die Natur einzusetzen. Außerdem liebe ich Sa Virgen, Señor Torres.

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