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Zauber der Sonneninsel

Zauber der Sonneninsel

Titel: Zauber der Sonneninsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer
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Treppenabsatz war sie außer Atem, und als sie den zweiten Absatz erreichten, waren ihre Beine schwer wie Blei.
    “Nicht so schnell!” keuchte sie. “Ich muss ein bisschen ausruhen.”
    “Wenn wir oben sind.” Torres drängte rücksichtslos weiter, und sie musste sich seinem Tempo anpassen. Doch als ihr endgültig die Luft wegblieb und sie jeden Moment ohnmächtig zu werden drohte, schimmerte von oben Licht herab und gab ihr Kraft, die letzten Reserven zu mobilisieren.
    Restlos erschöpft lehnte Petra sich gegen die Steinbrüstung. “Ich bin völlig fertig!”
    “Nach der kleinen Anstrengung?” fragte er spöttisch. Er selbst schien nicht einmal außer Atem zu sein.
    “Wahrscheinlich machen Sie das drei- oder viermal täglich.”
    “Das nicht, aber ich bin vielleicht mehr daran gewöhnt.”
    “Ich nehme an, Ihre Freundin Cristina Colom schwebt die Treppe hinauf?” erkundigte Petra sich trocken. Den ganzen Tag hatte sie an Cristina gedacht, sie aber bis jetzt nicht erwähnt.
    “Cristina lässt sich dabei ein bisschen mehr Zeit.” Er lachte.
    Warum hatte sie nur gehofft, dass Cristina nie mit ihm hier oben gewesen war? “Und weshalb haben Sie mich dann in einem solchen Tempo den Turm hochgejagt?”
    “Sie sind doch in Form!”
    “Nicht so sehr, wie ich dachte. Liebe Güte, ist mir heiß!” Ihr Chignon hatte sich gelöst, und sie versuchte mit beiden Händen, die Frisur wieder in Ordnung zu bringen. “Das lange Haar ist eine Plage”, stöhnte sie. “Nächste Woche lasse ich es abschneiden, das ist sicher.”
    “Daran sollten Sie nicht einmal denken”, widersprach er so heftig, dass sie ihn erstaunt ansah.
    “Warum denn nicht?”
    “Warum nicht?” wiederholte er. “Gerade Sie sind doch so für die Schönheit der Natur. Ihre Haare sind ebenfalls schön, und ich protestiere dagegen, sie jemals abzuschneiden.”
    “Sie reden wie mein Vater”, sagte sie. Doch im Stillen freute sie sich über das Kompliment. “Jedenfalls wäre das nicht passiert, wenn Sie nicht solch ein Tempo vorgelegt hätten.”
    “Hören Sie auf zu klagen und kommen Sie hierher, damit Sie die Aussicht genießen können.”
    Trotz der überstandenen Anstrengungen fühlte sie sich seltsam belebt. “Was für ein Ausblick!” Vorsichtig lehnte sie sich über die Brüstung und schaute hinunter. “Ich habe gar nicht gemerkt, wie hoch wir hier sind. Man kann ja die halbe Insel sehen!”
    “Auf jeden Fall hat man einen guten Blick auf Palma, und bei klarem Wetter kann man sogar bis nach Ibiza hinübersehen.” Er wies auf die Kathedrale von Palma und machte sie auf den Strand von Arenal im Osten aufmerksam. Die Besitzungen der Torres erstreckten sich kilometerweit nach allen Seiten: Orangenbäume, soweit das Auge reichte.
    “Haben Sie wirklich all diese Bäume mit Ihren eigenen Händen gepflanzt?” fragte sie beeindruckt.
    “Ja. Um die Wahrheit zu sagen, drei oder vier meiner Männer haben mir dabei geholfen.” Nachdenklich fuhr er fort: “Vielleicht wäre es besser gewesen, ich hätte sie nicht gepflanzt.”
    “Was meinen Sie damit?” Petra wandte sich ihm zu. “Sie haben dieses Tal doch zum Blühen gebracht. Der Duft der Orangenblüten im Sommer muss phantastisch sein!”
    “Ja, das stimmt allerdings”, gab er zu. “Dieser Duft entschädigt für vieles.”
    “Wie lange hat es gedauert, alle diese Bäume zu pflanzen?”
    “Zehn Jahre.”
    “Zehn Jahre?”
    “In der Geschichte von Alcamar ist das nur ein Moment.”
    “Ich nehme an, dieser Ort hat Ihrer Familie auch den Namen gegeben. Torres bedeutet Turm.”
    “Das stimmt”, erwiderte er. “Genauso, wie Sie Castle heißen, weil Ihre Familie einst in einem Schloss wohnte.”
    “Wahrscheinlich eher im Schatten eines Schlosses.” Sie warf ihm einen schnellen Blick zu. “Mein Bruder meint, dass wir beide uns niemals einig werden können, weil unsere Namen schon Abwehr symbolisieren.”
    “Ein Schloss und ein Turm”, sagte Tomás nachdenklich. “Eine kriegerische Kombination. Das wird sich herausstellen, meinen Sie nicht auch?”
    Wieder sah er sie herausfordernd an. Petra versuchte, seinem Blick gelassen standzuhalten. “Wir werden sehen.”
    “Wer weiß”, fuhr er leise fort, “vielleicht bedeutet es auch, dass wir uns in mancher Beziehung ähnlich sind?”
    “Aber nicht, was Sa Virgen angeht”, sagte Petra brüsk. Sie durfte nicht vergessen, warum sie hier war!
    “Nein”, stimmte er amüsiert zu, “nicht in der Beziehung.”
    Petra lehnte sich

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